Mit „Demon Girl“ steht uns ein Horrorfilm aus Südafrika ins Haus. Im November bringt Tiberius Film das dämonische Mädchen bei uns in den Handel. Ob sich ein Kauf lohnt? Das erfahrt ihr hier…

Originaltitel: From a House on Willow Street

Regie: Alastair Orr

Darsteller: Carlyn Burchell, Zino Ventura, Sharni Vinson, Steven John Ward

Artikel von Victor Grytzka

Bei Tiberius haut man derzeit im Horror / Thriller Bereich ordentlich auf den Tisch. Und so kam es, dass vor Kurzem der Titel „Demon Girl“ in unsere Redaktion flatterte. Nachdem ich bereits „ClownTown“ und „Wrecker“ rezensiert hatte, war es für mich Ehrensache das Trio zu komplettieren. Dämonenhorror aus Südafrika – na, mal sehen…

Auf dem Papier sehen Pläne sehr einfach aus. Kidnappe reiche Göre, erpresse ihre Eltern, kassiere die Diamanten ab. Schön und gut, wäre da nicht ein großes Problem. Die feinen Herrschaften sind nicht zu erreichen und scheinen ihre Tochter gar nicht zurück haben zu wollen. Dies könnte damit zusammenhängen, dass man die beiden ziemlich entstellt und mausetot in ihrem Haus findet, oder eben damit dass ein bitterböser Dämon in dem Mädchen wohnt…

Bei „Demon Girl“ fällt eine Sache sofort auf. Der Film ist dunkel – so richtig dunkel. Keine einzige Szene spielt bei Tageslicht. Vieles spielt in geschlossenen Räumen oder finsteren Wäldern. Und genau das ist es, was der Thematik des Films so gut steht. Nach einer (ziemlich einfachen) Entführung lernen wir Katherine kennen. Und die ist gar nicht gut drauf. Sie sieht irgendwie mitgenommen aus und warnt ihre Entführer davor, den Coup wirklich durch zu ziehen. Aus gutem Grund. Dieser Handlungsstrang deckt so ziemlich die ersten 30 Minuten ab und – ich sage es euch lieber vorher – lässt damit den langweiligen Teil hinter sich. Interessant wird der Film ab dem Punkt, an dem unsere Kleinganoven ein paar Videotapes sichten, die sie neben den Leichen der Eltern im Keller des Hauses gefunden haben.

Warum nicht gleich so? Ab diesem Moment bekommen wir eine breite Palette an Ekeleffekten serviert und machen Bekanntschaft mit einigen ziemlich blutig-vergammelten Dämonenerscheinungen. Als Rahmen dient der Background des Treibens, der uns – wie vorher schon erwähnt – in Form von Videoaufnahmen (zum Glück ohne wackeligen Found-Footage-Stil) serviert wird. Und dann macht das Ganze auch irgendwie Sinn, hangelt sich recht spannend von Ekeleffekt zu Ekeleffekt, und hinterlässt den Eindruck dass man nach knapp 87 Minuten einen ordentlichen B-Movie gesehen hat, der eine gelungene Mischung aus Thriller und Horror bietet. An die Jumpscare-Fans hat man dabei auch gedacht, obwohl ich diese eher weniger mag und nicht wirklich „gruselig“ finde. Freuen kann man sich auf ein herrlich kaltblütiges und kompromissloses Finale.

Der Cast spielt – im Rahmen eines Horrorfilms – ordentlich, und die spürbare Low-Budget-Optik verzeiht man gerne. Sharni Vinson, die man hier als „Heldin“ des Films bewundern darf, kommt Einigen sicher aus ihren Rollen in „You`re Next!“ und „Step Up 3D“ bekannt vor. Carlyn Burchell, in der Rolle der Katherine, gibt eine wunderbar dämonische Vorstellung. Ein wenig CGI bekommen wir auch um die Ohren gehauen, und dies ist überraschend gut und wirkt nicht deplatziert oder gar billig. Abgerundet wird die Dämonenhatz durch einen atmosphärischen Soundtrack, der klassisch-orchestral daher kommt.

Tiberius beschert uns einen kräftig und klar abgemischen Ton, sowie sauberes HD-Bild. Auf Extras wurde, bis auf den obligatorischen Trailer, verzichtet. Dafür hat man uns ein schickes Wendecover spendiert, welches das geniale Plakatmotiv des Fims zeigt.

Fazit:

Hat man die erste halbe Stunde geschafft, so wird man mit einem ordentlichen B-Movie belohnt, den sich Freunde des Dämonengenre ruhig einmal ansehen sollten. Klar, ein Meilenstein ist „Demon Girl“ nicht, dafür aber ein gelungener Film für lange Sonntage, an denen man Lust auf etwas gruselig-dreckiges hat. Ich hatte meinen Spaß und weiß ganz sicher, dass ich niemals jemanden entführen werde. Was da alles passieren kann…

Originaltrailer:

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