Nachdem Christian euch in seiner Rezension zu „Feed the Devil“ bereits auf ein kommendes Double Feature hingewiesen hat – hier ist er, der zweite Film. Was taugt er denn nun, der „Adaline“ aus dem Hause Schröder Media? Hau raus, Christian…

Originaltitel: Adaline – The Conjured

Regie: Bidisha Chowdhury

Darsteller: Jill Evyn, Lane Townsend, Jeremy Walker

Artikel von Christian Jürs

Gleich zu Beginn sehen wir eine unfreiwillige Organspende. Ein Kaputzentyp erobert mit seinem Brotmesser das Herz einer jungen Frau. Was er mit dem Organ anstellen möchte, verschweigt uns der Film. Ja, Adelheid…ich meine Adaline gibt in den ersten Sekunden gleich Vollgas. Wer jetzt aber einen Splatterfilm erwartet, ist fehl am Platze. Regie- und Drehbuchdebütant Bidisha Chowdhury geht einen anderen Weg und nimmt sich Zeit für die Figuren und Geschichte des Filmes.

Daniela (Jill Evyn) erbt ein altes Haus irgendwo in einem kleinen Kaff in Kalifornien. Der Tapetenwechsel kommt ihr gerade recht, hat ihr (jetzt Ex-)Freund sie doch mit einer anderen Frau betrogen. Kaum angekommen im neuen Heim, lernt sie auch schon ihren sympathischen Nachbarn John (Lane Townsend) kennen. Sofort merkt der aufmerksame Zuschauer: Da kribbelts im Höschen der jungen Daniela (und bei John auch). Außerdem trifft sie auf den zurückgebliebenen Marvin (Jeremy Walker). Dieser Forrest Gump für Arme ist leicht zu erkennen, trägt er doch eine viel zu weite Latzhose, eine dicke, schwarze Brille und ein Basecap. Wer da an Ernie Hudson in „Die Hand an der Wiege“ denkt, liegt goldrichtig. Nachts träumt Daniela dann von einem Mädchen namens Adaline, die scheinbar im vorigen Jahrhundert in diesem Haus gewohnt hat. Das zufällig gefundene, alte Tagebuch untermauert diese These. Darin beschreibt Adaline ihre tragische Lebensgeschichte. Immer wieder gibt es Geistererscheinungen im Haus, die jedoch nur vom Zuschauer wahrgenommen werden. Daniela hingegen, beginnt sich langsam in der neuen Heimat einzugewöhnen. Auch mit dem Nachbarn (John – nicht Marvin) läuft es ziemlich gut (Gratis-Softsexszene inklusive). Als jedoch ihr eifersüchtiger Ex-Freund (Sergio Alejandro) auftaucht und auch noch der Kapuzentyp vom Filmbeginn seine Opfer in der Nachbarschaft sucht, ist die Kacke nicht nur am Dampfen, sondern bereits am Überkochen…

Eines vorab: Das deutsche Cover übertreibt mal wieder maßlos. Von der schwebenden Dämonentante ist im Film keine Spur. Auch wenn wir immer wieder die Geistererscheinung Adalines erblicken dürfen, so handelt es sich hier mitnichten um einen Horrorfilm. Stattdessen geht der irre Kapuzenkiller um, dessen Identität relativ einfach zu erraten ist. Auch das Erzähltempo gleicht mehr einem sonntäglichen ZDF-Filmchen statt eines Horrorthrillers. Splatter gibt’s auch nur in der Eröffnungssequenz, danach ist erst mal Leerlauf angesagt. Dass der Film trotzdem kein Totalausfall wurde, hat er seiner gut spielenden Hauptdarstellerin zu verdanken, die erstaunlich zeigefreudig, aber auch souverän agiert (Ja, ich steh auf Rothaarige). Handwerklich geht der Film durchaus in Ordnung und auch die deutsche Synchronfassung kann man als gelungen bezeichnen.

Anfang Oktober erscheint der Film als Einzel-DVD, dessen Bonusmaterial mir leider nicht bekannt ist. Da der Film aber nicht gerade als Spannungsgranate durchgeht, würde ich eh zum Griff der Double Feature BluRay raten. Diese enthält neben „Adaline“ noch den bereits auf dieser Seite besprochenen „Feed the Devil“, der mir ungleich besser gefiel. Zwar enthält die Scheibe aus Platzgründen sonst nur noch den Trailer zu beiden Streifen, der Preis von ca. 10 Euro garantiert aber viel Film für wenig Geld.

Fazit:

„Adaline“ atmet den Duft einer lahmen TV-Produktion, die mit etwas Sex und Gewalt aufgepeppt wurde. Als Bonusfilm zur „Feed the Devil“-BluRay jedoch zu gebrauchen. Kann man machen – muss man aber nicht.

Trailer:

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