Sehr geehrte Fahrgäste, wir fahren ohne Zwischenstopp bei mörderischer Geschwindigkeit bis zur Endhaltestelle. Capelight hat ein Leckerchen für Cannon-Fans im Gepäck, das am 1. Dezember, wahlweise im HD-Mediabook oder als neu gemasterte DVD, zu erwerben ist. Chooo-Chooo!

Originaltitel: Runaway Train

Regie: Andrey Konchalovskiy

Darsteller: Jon Voight, Eric Roberts, Rebecca DeMornay, Kyle T. Heffner, John P. Ryan

Artikel von Victor Grytzka

„The Cannon Group“ – Filmfans der 80er und 90er Jahre brauchen keine weiteren Erklärungen. Diese legendäre Actionschmiede, die uns das ein oder andere mal durch ein einfaches Prinzip perfekt unterhalten konnte – es muss günstig, gut und trotzdem geil sein. Fast immer ist diese Rechnung aufgegangen, und die Actionfans liefen scharenweise in die Kinos und die Videotheken. Nicht selten hatte Cannon ein paar dicke Namen mit an Bord, oder hat „Frischlinge“ zu großen Namen werden lassen. Im hier vorliegenden Thriiller „Runaway Train“ haben wir einen solchen Fall. Jon Voight, Eric Roberts und die wunderschöne Rebecca DeMornay. Da dürfte es nun in den Ohren so mancher „Kassettenkinder“ ordentlich frohlocken. Löst der Film in der heutigen Zeit immer noch eine solche Begeisterung aus, oder gehört er aufs Abstellgleis?

Knastlegende Manny (Jon Voight) hat die Schnauze voll – endlich will er raus aus dem Knast und ein Leben in Freiheit genießen. Doch da gibt es ein Problem, er hat noch einige Zeit runter zu reißen. Also klügelt er einen Plan aus. Buck (Eric Roberts), der für die Dreckwäsche im Bau verantwortlich ist, soll ihm zu einer spektakulären Flucht verhelfen. Kurzerhand entschließt sich Buck auch das Weite zu suchen, und so landen beide in einem Güterzug der sie in die Freiheit bringen soll. Doch da gibt es ein paar Problemchen. Der Zugführer fällt mit Herzversagen tot von der Lok, ein blinder Passagier (Rebecca DeMornay) ist auch noch mit an Bord und die Bremsen sind im Eimer. Während Polizei und Gefängnisleitung Jagd auf die Entflohenen machen, haben die drei nur ein Ziel – die rasante Todesfahrt muss gestoppt werden!

Über diesen Film muss eigentlich nicht viel gesagt werden – für die, die ihn noch nicht kennen werde ich dies trotzdem tun. Was einem hier in knapp 110 Minuten präsentiert wird, versprüht den „Cannon-Flair“ wie ihn Alle liebten, und noch immer lieben. „Runaway Train“ beginnt als Knastfilm, der in cannontypischer Manier jegliche Klischees abspult, und schon dabei nicht auf die obligatorischen Elemente einer solchen Produktion verzichtet. Knallharte Jungs treffen auf fiesen Knastchef. Einige zünftige Schlägereien und Messerstechereien münden in einer spektakulären Flucht. Doch statt jetzt ein typisches Actionvehikel durchzurattern, bekommen wir einen wirklich tollen Hochgeschwindigkeitsthriller serviert. Den Kern bildet dabei das Gespann aus Voight, Roberts und DeMornay. Der knallharte Manny muss irgendwie mit seinem Wegbegleiter Buck, großschnäuzig und etwas übereifrig, und der unfreiwilligen Begleiterin Sara klarkommen. Die ist allerdings recht taff und weiß sich schnell zu behaupten.

Toll inszeniert sind die Versuche die Lok zu stoppen. Es fesselt einfach an den Fernsehsessel, wenn Manny und Buck auf dem fahrenden Zug balancieren und dabei versuchen, das Ding irgendwie zum Zwangsstopp zu bewegen. Immer knapper wird die Zeit für dieses Unterfangen, und die ganze Zeit fragt man sich ob sie es denn packen werden. Die Spannungen zwischen Manny und Buck lockern sich, auch Sara nimmt ihren Platz als festen Teil des Trios ein. Am Ende bekommen wir ein sehr emotionales Finale, das man in einem Cannon Film vielleicht so nicht erwartet hätte. Die Nebenplots, die sich im Gefängnis abspielen oder mit dem Bahnpersonal befassen, halten den Zuschauer bei der Stange und fügen sich perfekt in die Haupthandlung ein.

Erscheinen wird „Runaway Train“ in einem 2-Disc Mediabook, in dem sich die DVD und die BluRay befinden. Als Einzelscheibe wird erst (vorerst) nur die DVD geben. Das finde ich ein wenig schade, aber immerhin ist auch die DVD – im Gegensatz zur bekannten VÖ – remastered worden, und mit einem guten Player / Upscaler dürfte auch diese dufte aussehen. Womit wir bei der Qualität wären. Sehr schön, knackig-sauberes Bild, gute Tonqualität mit schöner Balance zwischen Bässen und Höhen. Als Master dürfte die Arrow Scheibe aus UK gedient haben. Ich glaube mehr war aus diesem Film nicht mehr herauszuholen. Als Extras gibt es Trailer und Interviews – runde Sache.

Fazit:

Einer meiner liebsten Kanonenfilme in einer schönen Veröffentlichung. Und das Schöne daran – er wirkt – im Gegensatz zu manch anderen Cannons aus der damaligen Zeit – so gar nicht altbacken. Wer den Film noch nicht kennt sollte das jetzt UNBEDINGT nachholen!

„Runaway Train“ passt übrigens auch perfekt in die (Vor-) Weihnachtszeit, spielt er doch in einer wunderbar verschneiten Gegend. Ich habe zwar Santa Claus nirgendwo entdecken können, aber er ist da irgendwo, ganz bestimmt.

Trailer:

https://youtu.be/HW5armfYw6w

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