Mit dem Monatsprogramm von Tiberius ist es immer ein wenig, als würde man bei Bertie Botts Bohnen in allen Geschmacksrichtungen zugreifen. Doch während Victors Killerclown nach Nasenpopel schmeckte (oder war es Fußpilz?), gelang mir mit dem hier vorliegenden Film der Griff zu Strawberry Cheesecake-Caramel Crumble.

Originaltitel: Kill Order

Drehbuch und Regie: James Mark

Darsteller: Chris Mark, Jessica Clement, Daniel Park, Amos Crawley

Artikel von Christian Jürs

Bereits im Jahre 2013 versuchte Regisseur und Drehbuchautor James Mark über Crowdfunding das Geld für einen Film namens „Genetix“ zusammen zu bekommen. Als Hauptdarsteller hatte er seinen Bruder Chris, ebenfalls Stuntman mit ziemlich guten Martial Arts Fähigkeiten, vorgesehen. Doch das Projekt scheiterte an mangelndem Interesse. Immer wieder versuchten die Brüder, ihr Wunschprojekt zu stemmen. So wurde aus „Genetix“ der Film „Meza“, der schlussendlich als „Kill Order“ einen Verleiher und somit seinen Weg in die Öffentlichkeit finden sollte.

Warum man sich bei Tiberius nun dazu entschied aus diesem eigentlich recht brauchbaren Titel ein „Killing Soldier“ zu basteln, bleibt mir schleierhaft. Wahrscheinlich hat man dort für Actionfilme eine Lostrommel, in der so typische, markante Worte stehen wie: Avenging, Ultra, Force, Mission, Deadly, Fighter, etc. Einfach zwei Worte ziehen und fertig ist der deutsche Titel. Firmenpolitik die ich nicht verstehe. Macht aber auch nix, der Film rockt trotzdem. Egal, ob nun „Kill Order“, „Killing Soldier“ oder „Fox Force Five“.

Die Story kommt recht simpel daher. David (Chris Mark), ein ruhiger Student, der nach dem Tod seiner Eltern bei seinem Onkel (Daniel Park) lebt, leidet immer wieder an schrecklichen, schmerzhaften Visionen, die nur mit starken Beruhigungsmitteln unter Kontrolle zu bringen sind. Eines Tages, während des Unterrichts, stürmt plötzlich eine vermummte Spezialeinheit den Unilehrsaal, um die Schüler zu entführen. Natürlich ist David das eigentliche Ziel der bösen Wichte. Doch in diesem wachsen urplötzlich ungeahnte Kräfte heran und er kann sich seinen Weg in die Freiheit erkämpfen – nur grün läuft er dabei nicht an.

Fortan ist sein Leben in Gefahr, denn die Verfolger lassen sich nicht so leicht abschütteln. David versucht sich, seinen Onkel und seine Freundin und Mitstudentin May (Jessica Clement) am Leben zu erhalten. Seine immer wiederkehrenden Visionen über bereits erlebtes, bringen dabei Licht ins Dunkel, was David einst erlebt hat und wie er zu diesen übermenschlichen Kräften kam…

Freunde gepflegter Martial Arts Unterhaltung können sich die Finger reiben, denn „Killing Soldier“ gibt von der ersten Minute an Vollgas. Die Geschichte um den von Wissenschaftlern manipulierten Jungen ist zwar fix zu durchschauen, hält trotzdem die ein- oder andere Überraschung parat, die man nicht unbedingt vorab kommen sieht. Zudem sind die Kämpfe beeindruckend choreographiert und auch der gelegentliche CGI-Einsatz, der die Superheldenkräfte Davids und seiner Kontrahenten unterstreicht, wirkt niemals störend.

Die Synchronisation ist durchaus hochwertig und überzeugt ebenfalls. Auch wird der Film, der durchaus Härten vorzuweisen hat, in ungekürzter Fassung präsentiert (FSK 18, Baby). Lediglich im Bonusbereich hätte ich mir mehr als nur „Trailer“ gewünscht, aber irgendwas zu meckern gibt’s ja immer.

Fazit:

Die Stuntbrüder James und Chris Mark sind gekommen, dass Martial Arts Genre zu bereichern, was ihnen tatsächlich gelungen ist. In gerade einmal 77 Minuten (DVD 74 Minuten) lassen sie eine Actionbombe platzen, die sich gewaschen hat. Ein „Universal Soldier“ für die junge Generation. Garantiert nix für Weicheier.

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