Nach diversen Terminverschiebungen kommt der neue Actionkracher mit Jean Claude Van Damme und Dolph Lundgren diesen Monat endlich auf den Markt. Wie sieht es 2018 aus, ganze 26 Jahre nach UNIVERSAL SOLDIER? Können die beiden Actionikonen auch heute noch ordentlich die Sau rauslassen?

Regie: Pasha Patriki

Darsteller: Jean-Claude van Damme, Dolph Lundgren, Patrick Kilpatrick, Kris van Damme

Artikel von Christian Jürs

Während die Karrieren der beiden Actionstars damals noch quasi in den Startlöchern steckte, ging es für Van Damme zunächst steil bergauf („Timecop“, „Hard Target“, etc.), während Lundgren weiter auf dem Videomarkt herumdümpelte („Joshua Tree“, „Jill Rips“, etc.). Doch auch Jean Claude konnte seinen A-Liga Status dank zu vieler Produktionen und zu vieler Drogenexzesse nicht halten. 2009 waren beide dann längst in der Hölle der Videothekenware gefangen und konnten nur selten mit gelungenen Produktionen auf sich Aufmerksam machen. So bot uns der Belgier mit „JCVD“ einen kleinen, feinen Überraschungshit und Lundgren konnte als Regisseur seiner eigenen Werke (u.a. „The Mechanik“) bei den Fans punkten. Doch urplötzlich tauchte ein Film auf, der die Herzen der Fans wieder so richtig zum Klopfen brachte. Denn mit „Universal Soldier: Regeneration“ standen sich Dolph und Jean Claude endlich wieder gegenüber. Regie übernahm damals John Hyams, der Sohn von Regisseur Peter Hyams („Das Relikt“). Papa übernahm den Posten an der Kamera, was zu einigen sagenhaften Actionszenen in dieser günstigen Osteuropaproduktion führte. Heute wissen wir, dass die beiden Expendables noch lange nicht zum alten Eisen gehören. So konnte Van Damme zuletzt in der Amazonserie „Jean Claude Van Johnson“, irgendwo zwischen Action und Comedy angesiedelt, punkten und Dolph Lundgren darf demnächst als Ivan Drago in „Creed 2“ zurückkehren.

Doch hier soll es um die jüngste Zusammenarbeit der Actionbuddies gehen, dem Film „Black Water“, der nüscht mit dem genialen, australischen Krokodilhorrorfilm aus dem Jahr 2007 gemein hat. Dafür kann man aber diverse Parallelen zu „Escape Plan“ ausmachen.

Gleich zu Beginn spüren wir die klaustrophobische Enge des U-Bootes, in dem der Großteil der Handlung stattfindet. Scott Wheeler (Jean Claude Van Damme) kommt mit Kopfschmerzen auf dem kalten Boden eines Raumes zu sich. Eine Gefängniszelle, wie ihm sein Nachbar durch die dünnen Wände erklärt. Dieser heißt Marco (Dolph Lundgren), ist ein festgehaltener, deutscher GSG-9 Agent und eröffnet dem Neuling, dass es sich um ein besonderes Gefängnis handelt. Wie erwähnt, in einem U-Boot.

Wer jetzt denkt, wow, Dolph und Jean Claude von Minute Eins an vereint, der bekommt direkt im Anschluss einen kleinen Dämpfer. Zunächst sehen wir nun die Ereignisse, die dem Neuankömmling seine neue Behausung eingebrockt haben. Denn Scott Wheeler hat eine Liste mit Agentennamen in seinen Besitz gebracht, die das CIA gerne wieder hätte. Seine Freundin, die, typisch für einen B-Film aus dem Actiongenre, extrem attraktive Melissa (Courtney B Turk), stirbt auf der Flucht vor den Verfolgern im Kugelhagel. Immerhin durften die Zwei vorher ein wenig über die Matratzen turnen.

Zurück in der Gegenwart ist mit Dolph auch weitestgehend erstmal Essig. Stattdessen bekommen wir CIA Agent Ferris zu Gesicht, den kein geringerer als Patrick Kilpatrick verkörpert. Genau, der Sandman aus „Mit stählerner Faust“ ist zurück, jetzt jedoch in alt und wuchtig. Natürlich will der CIA Agent böses, steckt er doch mit Terroristen unter einer Decke, die liebend gerne an die Agentenliste kommen würden.

Doch Scott kann mit Hilfe der Gefängniswärterin Cassie Taylor fliehen. Diese wird erneut von einer Schönheit namens Jasmine Waltz dargestellt, die jedoch nicht mehr ganz naturbelassen ausschaut. Als die Luft dünn wird, kommt Scott endlich die rettende Idee. Sie befreien einen Verbündeten: Marco.

Yeah! Endlich! Dolph und Jean Claude Seite an Seite. Konnte der Film bis dato schon erstaunlich gut für eine Jean Claude Van Damme Videopremiere jüngeren Datums unterhalten, so bekommen die Fans nach gut einer Stunde endlich, worauf sie sich bereits die ganze Zeit gefreut haben. Doch bereits zehn Minuten verlässt der Schwede den Film wieder und der Belgier hat nur noch sein Modepüppchen an seiner Seite…

Egal, der Film funktioniert erstaunlich gut, auch wenn der Dolph gerne, wie sein großes Vorbild Arnold Schwarzenegger in eingangs erwähntem „Escape Plan“, länger hätte bleiben dürfen. Klar, der Mann ist mit seinen kaputten Knien nicht mehr so agil wie einst, doch seine brachiale Art macht trotzdem Laune. JCVD ist dagegen in erstaunlich guter Form. Die Action rockt!

Das CGI-Boot, welches wir gottlob nur selten von außen zu Gesicht bekommen, ist immerhin über Asylum Niveau animiert. Dafür wirken so manche Räume im U-Boot-Knast (der scheinbar nur zwei Insassen hat), recht gewaltig. Kann man aber drüber wegsehen.

Technisch ist die Scheibe von Koch Media über jeden Zweifel erhaben. Bild und Ton sind super. An Extras gibt es zwar nur den Trailer, was ein bisschen wenig ist, aber who cares? Dafür hat man bei der Synchronisation alles richtig gemacht – Rettinghaus auf Van Damme / Lehmann auf Lundgren – Bravo!

Netter, kleiner Actionhammer mit zwei Helden vergangener Tage. Schade, dass Dolph nur so wenig Screentime zugedacht wurde. Der Film unterhält trotzdem die Actionfans und ungekürzt ist er, trotz niedriger 16er Freigabe, auch noch. Feuer frei!

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