Superkräfte durch wilde Knutscherei. Hmmmm…. Reizvoller Gedanke! Wie so etwas aussieht kann man in der nun erhältlichen Anime-Serie „Valkyrie Drive“ erleben, die durch KSM Anime in den deutschen Handel gekommen ist. Volume 1 umfasst die ersten 4 Episoden.

Originaltitel: Varukirī Doraivu

Regie: Hiraku Kaneko

Produktion: Genco Inc.

Artikel von Victor Grytzka

Seit ich für „Die Medienhuren“ Anime rezensiere, habe ich schon so manch schräges Ding gesehen. Mal wusste eine Serie zu gefallen, mal war ich nicht ganz so angetan. Und dann gibt es Serien, bei denen man im ersten Moment einfach nur „what the fäck“ denkt, sich der Angstschweiß auf der Stirn sammelt, und man sich fragt ob man vielleicht die falschen Drogen eingepfiffen hat. So ähnlich erging es mir bei der hier vorliegenden Serie.

Wie viele Anime, so basiert auch „Valkyrie Drive“ auf einer Manga-Vorlage. Der Grundplot liest sich schon etwas schräg. Im Zentrum der Handlung stehen Mädchen, die in zwei Klassen eingeteilt werden. „Extars“ – diese verwandeln sich bei sexueller Erregung in eine mächtige Waffe, und „Liberators“, die eine noch mächtigere Art darstellen. Im Zentrum der Serie „Mermaid“, dessen Titelgeber der Ort des Geschehens, „Mermaid Island“ ist, steht Mamori. Sie ist ein sechzehnjähriges Mädchen das den A-Virus in sich trägt, und deshalb auf „Mermaid Island“ verschleppt wird. Dort trifft sie auf Mirei, die sie vor einem Angriff schützt und erstmals die speziellen Kräfte offenbart, die in Mamori schlummern. Es stellt sich heraus dass die Mädchen auf dieser Insel alle mit einer besonderen Anomalie zu kämpfen haben. Sexuelle Erregung lässt sie zu Waffen werden, die von ihren Herrinnen, den „Liberators“ zum Kampf eingesetzt werden. Natürlich gibt es auch hier Charaktere mit guten und mit schlechten Absichten. Wer zu welcher Sorte gehört kristallisiert sich schnell heraus.

Tja, was soll ich davon halten. Manchmal bleibt einem doch der Mund offen stehen. Aber nun mal langsam. Der Zeichenstil ist wunderbar, geizt nicht mit detaillierten Darstellungen und die Action kommt auch in keinem Moment zu kurz. Nachdem man sich – speziell in den ersten beiden Episoden- erst einmal an die Charaktere herangetastet hat, verliert man danach allerdings keine Zeit in die eigentliche Geschichte einzutauchen. Diese ist dabei nicht sonderlich kreativ, reicht aber aus um den Zuschauer bei der Stange zu halten. Wer sich für fummelnde und knutschende Anime-Girls in Kombination mit temporeichen Kämpfen begeistern kann, der wird hier voll auf seine Kosten kommen. Ich muss gestehen, dass ich mich irgendwie „zu alt“ für den Kram fühle. Klar, Ecchi-Noten die mal hier und da in einen Anime eingestreut werden, bitteschön – das kann man machen. Aber dieses Stilmittel gleich als einen der Hauptpunkte für die Geschichte einzusetzen – das war mir zu schräg. Dies soll jetzt nicht falsch verstanden werden, „Valkyrie Drive“ macht Spaß, ist allerdings sehr speziell und wird nicht den Geschmack von allen Zuschauern treffen.

Technisch wie immer voll auf der Höhe, präsentiert KSM den Einstieg in die Reihe wieder mit toller Synchro in astreiner Bild- und Tonqualität, gespickt mit phantastischen Extras und Goodies. Eigentlich müsste man dazu bald gar nichts mehr schreiben, denn KSM verstehen ihr Handwerk und wissen was Anime-Fans wollen.

Eine spezielle und ungewöhnliche Serie, die aber deshalb nicht unbedingt schlecht ist. Wer sich auf die Thematik einlassen kann wird bestens bedient, Leute die es ein wenig konventioneller mögen sollten vorher mal reinschauen. Ich bin gespannt wie sich die Serie noch entwickelt. Vielleicht finde ich ja doch noch Gefallen daran.

Trailer:

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