Zwei Jahre nach dem Erfolg von Caprona schickte Regisseur Kevin Connor eine Expedition auf die Dinosaurierinsel, um den verschollenen Bowen Tyler zu suchen. Alles neu, oder gar nur ein müder Abklatsch? Koch Media beantwortet diese Frage – wieder einmal – mit einem wunderbaren „Creature Feature“.

Originaltitel: The Peoplle That Time Forgot

Regie: Kevin Connor

Darsteller: Patrick Wayne, Sarah Douglas, Dana Gillespie, Doug McClure

Artikel von Victor Grytzka

Ihr habt doch wohl nicht gedacht dass man es bei dem recht offenen Ende von Caprona belässt? Und so wie Edgar Rice Burroughs mit „The People That Time Forgot“ einen Nachfolgeroman zu „The Land That Time Forgot“ schuf, so tat es ihm Kevin Connor gleich, und erfreute Fans mit einer Fortsetzung zum Dinoabenteuer. Bei erneuter Sichtung stellte ich fest, dass mir Caprona 2 deutlich weniger in Erinnerung geblieben war als der Erstling. Aus gutem Grund, wie sich zeigen sollte.

Nachdem die Flaschenpost von Tyler (Doug McClure) die Küste Schottlands erreicht hat macht sich sein guter Freund Ben (Patrick Wayne), gemeinsam mit dem Wissenschaftler Norfolk (Torley Walters) und der Fotografin Charlotte (Sarah Douglas), auf nach Caprona um den Gestrandeten aus seiner misslichen Lage zu befreien. Zunächst per Schiff, dann per Flugzeug wird die Insel der Dinosaurier angesteuert. Nach einer Kollision mit einem Flugsaurier strandet unser Suchtrupp auf Caprona. Die Drei versuchen nun den vermissten Tyler zu finden, während der Pilot der Maschine auf deren Rückkehr wartet. Die Zeit läuft, denn sie müssen zurück am Schiff sein bevor das Packeis eine Rückkehr in die Zivilisation unmöglich macht.

Fortsetzungen haben es meist etwas schwer. Wenn – wie im Falle von Caprona – ein wirklich toller Film das Licht der Welt erblickt hat, so sind die Erwartungen natürlich immens hoch. Eine gute Nachricht vorweg. Caprona 2 kann in vielen Belangen die Klasse des Vorgängers halten. Nach wie vor haben wir es hier mit einer tricktechnisch tollen Inszenierung zu tun die nicht mit Effekten geizt, und auch der Cast steht der Qualität des Vorgängers in nichts nach. Die Charaktere sind toll gespielt. So gibt Patrick Wayne einen sympathischen Sunnyboy ab, der zwar – im ersten Moment – sehr Chauvie like rüberkommt, aber mit der taffen Charlotte eine perfekte Begleiterin dabei hat, die sich solch machohaftes Verhalten nicht bieten lässt. Dies sorgt für einige witzige Wortgefechte und skurrile Situationen. Auch der „Sidekick“ – der Wissenschaftler Norfolk – hat so manch flapsige Bemerkung auf den Lippen. Humor an sich ist eine klasse Sache, allerdings haben wir hier auch direkt eine Sache die mich bei Caprona 2 ein wenig stört.

Stand im ersten Film noch eine bedrohliche und lebensfeindliche Atmosphäre im Vordergrund, so geht es bei Caprona 2 weniger düster zu. Ordentlich Action wird zwar noch geboten, aber insgesamt ist dabei eher ein heiterer Abenteuerfilm herausgekommen. Dieser unterhält zwar zu jeder Zeit wirklich gut, dümpelt aber insbesondere in der ersten Hälfte ein wenig vor sich hin, bis dann Schlussendlich ein wenig Tempo in die Sache kommt. Im letzten Drittel des Films überschlagen sich die Ereignisse. Tyler wird gefunden, berichtet kurz was ihm wiederfahren ist und hilft dann dabei die Mädels des Films – Charlotte und eine Inselbewohnerin namens Ajor – aus den Fängen barbarischer Krieger zu befreien. Irgendwie unterhaltsam, dabei leider so „over the top“, dass es schon fast satirisch anmutet. Auch sonst wirkt die Handlung stellenweise forciert. Ständig wiederholt man Dinge die man bereits gesehen hat. Dinoangriffe hier, Urmenschen im Krieg dort. Im Finale macht es dann wieder krach und bumm, die Vulkane speien Feuer und eine dramatische Flucht beginnt. Ob Diese dann wirklich gelingt mag ich nicht verraten, denn es ist ja möglich dass noch nicht jeder den zweiten Teil der Caprona Reihe gesehen hat.

Was kann ich also abschließend sagen? Caprona 2 ist immer noch gut, erreicht aber bei weitem nicht den Unterhaltungsfaktor des Vorgängers. Irgendwie vermisse ich einen „roten Faden“, denn häufig wirkt es so als hätte man auf Teufel komm raus ein episches Abenteuer schaffen wollen, scheiterte dann aber an den eigenen Ambitionen, so dass das Ganze am Ende wie ein „Flickwerk“ zu vieler verschiedener Ideen wirkt. Als Abenteuerfilm funktioniert das Werk trotzdem und kann dem Zuschauer schon mal einen langweiligen Nachmittag versüßen.

Wie schon beim ersten Caprona hat Koch Media eine tolle Veröffentlichung hingelegt. Makellose Bild- und Tonqualität gepaart mit tollen Extras. Interviews, Trailer und – zu meiner Freude – wieder eine Super 8 Fassung. Hier zeigt sich allerdings ein großer Nachteil dieses Mediums. Während Caprona mit einer 35-minütigen Heimkinofassung noch die Essenz der Geschichte wiedergeben konnte, ist Caprona 2 mit gerade einmal der Hälfte der Laufzeit ein wirres Schnittmassaker. Trotzdem – es gibt von mir den Super 8 Nostalgiebonus.

Trailer:

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