Die Erde ist im Arsch. Klimakatastrophen, Ressourcen sind erschöpft und ASH VS. EVIL DEAD wurde auch noch abgesetzt. Was bleibt, als den gebeutelten Planeten hinter sich zu lassen um auf Titan, den größten Mond des Saturns (Geiz ist geil), umzusiedeln. Doch dafür muss erstmal ein Übermensch von der Wissenschaft geformt werden. Sam Worthington, der bereits blau war und dazu noch ein Terminator, meldet sich freiwillig als Versuchskaninchen…

Originaltitel: The Titan

Regie: Lennart Ruff

Darsteller: Sam Worthington, Taylor Schilling, Tom Wilkinson, Agyness Deyn

Artikel von Christian Jürs

Lt. Rick Janssen, ein Air-Force Pilot, sowie treusorgender Ehemann und Familienvater, meldet sich freiwillig, um als Forschungsobjekt vom garantiert nichts böses im Schilde führenden Professor Martin Collingwood (garantierter Sympathieträger Tom Wilkinson) herzuhalten. Dafür darf er mit seiner Frau Dr. Abi Janssen (Taylor Schilling) und seinem Sohn Lucas (Noah Jupe) im Forschungslaborparadies samt großem Außenpool niederlassen.

Dort beginnt für die Probanden eine Testreihe nach Verabreichung der Superheldenmedikamente, die zu erstaunlichen Resultaten führen. So kann Rick plötzlich unter Wasser atmen, was ihm bei James Cameron zum Vorteil geraten könnte. Hier jedoch scheint das Ganze auch nicht ohne zu sein, bricht er doch plötzlich unvermittelt zusammen. Eine Teilnehmerin stirbt sogar nach kurzer Zeit unter schrecklichen Anfällen.

Das findet Ricks Frauchen gar sonderbar und so schwenkt der Film vom smarten Rick zu seiner Ehefrau, die nun allerlei Ermittlungen anstellt. Doch natürlich kann sie nicht verhindern, was kommen muss. Rick mutiert zu Etwas, was ausschaut, als hätte Pinhead mit Lord Voldemort ein Kind gezeugt. Und alles läuft nur auf die eine Sache hinaus: Der Kampf Familienvatermonster gegen Wissenschaft und Militär.

Klingt wie ein Remake von DIE FLIEGE 2 aus dem Jahre 1989. Doch während man sich dem langsamen Aufbau dieses recht doofen, aber unterhaltsamen Monsterhorrors gerne hingibt, da dort im Finale ordentlich die Blutwurst angeschnitten wird, findet hier das Bisschen Action weitestgehend offscreen statt. Auch gibt es hier keine blutige Rache. Stattdessen wird hitzig geredet vom Bösewicht und schweigsam leidend in der Ecke gehockt vom Supermännchen mit dem kahlen Kopf.

Klar, das Budget war sicher nicht allzu hoch, aber ein klein wenig Action wäre doch mit Worthington wohl drin gewesen und zudem noch cool. Doch unter deutscher Regieleitung soll Anspruch vermittelt werden. Dies gestaltet sich jedoch schwierig, ist dieser doch in so einer vorhersehbaren Geschichte kaum bis gar nicht zu finden.

Was bleibt, sind 97 leider viel zu lange Minuten, die ärgerlicherweise ja handwerklich ordentlich in Szene gesetzt wurden. Wenn man dann aber auf so ausgelatschten Pfaden wandert und es nicht mal ordentliche Action hagelt, dann kann ich nur sagen: Meins war es nicht.

Schade eigentlich, denn EUROVIDEO präsentiert den Film mit ordentlicher Synchronisation und Interviews als Bonus oben drauf. Doch leider wird kaum jemand noch wach sein, wenn nach dem Film das Bonusmaterial bestaunt werden soll. Immerhin, als Schlafmittel ist der Film mit dem martialischen, deutschen Titel TITAN – EVOLVE OR DIE allerdings hervorragend geeignet. Wer in dem Bereich Probleme hat, dem kann hiermit geholfen werden.

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