Ein Haufen Nerds gegen ein böses Superimperium – mh…. Tiberius bringt einen Mix aus Sci-Fi und Komödie, der auf das junge Publikum abzielt. Ob mich der Film mit meinen 33 Lenzen auch überzeugen konnte? 90 Minuten später hatte ich die Antwort…

Originaltitel: Time Toys

Regie: Mark Rosman

Darsteller: Ed Begley Jr., Griffin Cleveland, J.J. Totah, Samuel Gilbert, Mackenzie Aladjem, Parvesh Cheena

Artikel von Victor Grytzka

Eine Sache möchte ich direkt zu Beginn klarstellen – ich habe durchaus etwas für das Genre der familienfreundlichen Abenteuerkomödien übrig. Als Kind stand ich total auf „Die Goonies“ und konnte Jahre später sogar den „Spy Kids“ einen gewissen Reiz abgewinnen. Eine stets erfolgreiche Formel die Mama, Papa und Kind(ern) einen schönen Sonntagnachmittag auf dem Sofa bescheren konnte. Nun bringt Tiberius einen aktuellen Vertreter des Genre in die Wohnzimmer.

In ihrem Stadtviertel haben vier Jungs es nicht leicht. Von ihren Mitschülern gemobbt und von der Damenwelt ignoriert, fristen sie ihr Dasein als typischer Club der Verlierer. Doch dann spielt ihnen das Schicksal eine Kiste in die Hände, die allerlei futuristische Gerätschaften enthält. Darunter Superschuhe die schnelles Laufen ermöglichen, eine Maske die einen die Gestalt verändern lässt, eine Kappe die einen zu einem Supergenie macht, Handschuhe die dem Träger zu einem Kampf-Ass machen, ein Super-Duper-Manipulationsgerät,  mit dem sich allerlei Schabernack treiben lässt und eine Wunderknarre die alle möglichen Dinge verschießen kann. Nachdem sich unsere Loser nun gegen die Rabauken der Schule durchsetzen können tritt der eigentliche Feind auf den Plan –  böse Buben wollen das Militärspielzeug haben. Und dann steht auch noch das Ende der Welt bevor, wie ein Zeitportal verrät. Ob der Schlamassel verhindert werden kann?

Tatsächlich kann Superkids einige Dinge auf der „Haben-Seite“ für sich verbuchen. Der Film ist sauber inszeniert, bietet einen ordentlich spielenden Cast, bietet ein paar nette Gags und brauchbare CGI-Spielereien. Allerdings ist eine saubere technische Ausführung kein Garant für ein tadelloses Filmerlebnis. Und da ist der Knackpunkt. Die Geschichte um eine Gruppe von Verlierern die sich zu Helden mausern ist nun nicht wirklich neu und weicht auch hier nicht von einer Erzählstruktur nach dem Schema-F ab. Stereotype Charaktere (der Dicke, der Nerd, der unglücklich Verliebte, der Außenseiter) toben sich erst einmal mit den tollen Gerätschaften aus, zeigen den „Bullies“ der Schule wo es lang geht, und dann werden sie zu so etwas wie kleinen Helden. Gegen die bösen Buben können sie sich stets mit Witz und Geschick behaupten und bedienen sich dabei natürlich dem verrückten Krimskrams den sie nun ihr Eigen nennen. Manche Gags sind halt „nett“ – aber dennoch abgedroschen – und Manches wirkt einfach nur albern. So werden z.B. die Bösen mit Scheiße (!!) beschossen und so abgehängt. Hahahahahaha…. Nee, doch nicht. Solche Eskapaden laden sogar die Kleinsten zum Fremdschämen ein. Das Finale wirkt dann auch wenig bedrohlich und das Ganze geht gut aus. Die Moralkeule haut uns auch ständig eine rein, und so lernen die Kids dann doch noch die wichtigste Lektion im Leben – ein starker Charakter und Hilfsbereitschaft sind wichtiger als übertriebene Coolness.

Leider muss ich hier mal wieder mit Tiberius schimpfen. Denn Insgesamt sind die Superkids kein Totalausfall, wäre da nicht die – wieder mal – lustlose Synchro. Die Kids klingen zu erwachsen, manche Sprecher wirken zu amateurhaft und die Dialoge sind auch nicht das Gelbe vom Ei. Schade, denn Bild- und Tonqualität stimmen.

Kaufen oder nicht  kaufen? Zum Vollpreis würde ich den Film liegen lassen, sollte er jedoch mal in den Grabbelkisten für einen schmalen Taler (unter 5 Euro) auftauchen, dann kann man (sofern man Fan solch leichter und kinderfreundlicher Unterhaltung ist) zugreifen.

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