Alles hat ein Ende…auch die Spencer / Hill Legenden Edition hat eins. Und so servieren wir Euch heute den 12. Film der Box und zeitgleich die zweite Aladin Verfilmung in Selbiger. Diesmal jedoch nicht mit Buddy als Flaschengeist, sondern mit Terence Hill und dann noch unter dem Regiezepter Mario Bavas.

Originaltitel: Le meraviglie di Aladino

Regie: Mario Bava, Henry Levin

Darsteller: Donald O´Connor, Vittorio De Sica, Noëlle Adam, Mario Girotti

Artikel von Christian Jürs

Während Bud Spencer in der Gegenwart herumgeisterte, spielt diese Verfilmung ganz klassisch im alten Bagdad. Aladdin (mit Doppel D…aber nur im Namen) bekommt von seiner Mutter eine alte Öllampe geschenkt, damit er sich im dunklen zurecht findet. Allerlei wunderschöne Exemplare wurden ihr präsentiert, doch sie entscheidet sich für die günstigste Variante. Billig, da steht sie halt drauf. Doch, wer hätte es gedacht, dieses Schnäppchen hat es in sich. Nach dem Motto „außen pfui, innen hui“ erscheint unserem Titelhelden natürlich der Flaschengeist, der ihm zum Dank für seine Befreiung drei Wünsche gewährt. Den Ersten nutzt Aladdin auch umgehend um aus den Fängen böser Buben zu geraten. Es soll nicht das letzte Mal sein, denn dieser Aladdin ist ein echter Tu-nicht-gut, der immer wieder in die Sch… greift…

Wer jetzt denkt „Geil, Terence Hill als Aladdin“, den muss ich schwer enttäuschen. Nein, diese Rolle spielt der kauzige Donald O´Connor, den man eher aus Musicals und Tanzfilmen kennt. „Egal,“ denkt Ihr, dann spielt er halt den Flaschengeist. Aber auch hier ist Fehlanzeige angesagt. Stattdessen tritt der hier noch unter Mario Girotti, seinem bürgerlichen Namen, als Prinz Moluk in Erscheinung. Als dieser ist seine Screentime anfangs arg begrenzt. Wir erfahren halt nur, dass er bald eine rattenschrfe Prinzessin heiraten soll. Dann verschwindet er wieder aus dem Film.

Doch nicht für immer, denn natürlich gibt es auch noch einen bösen Großwesir, der Trinitys…ich meine Moluks Hochzeit verhindern möchte. Gott sei Dank sind der dusselige Aladdin und sein Flaschengeist fix zur Stelle um der Geschichte zum Happy End zu verhelfen…

Alles in allem eine recht gelungene Verfilmung, die Kinderherzen höher schlagen lassen dürfte. Doch vorsicht, liebe Helikoptereltern. Der böse Großwesir schreckt auch vor Mord nicht zurück. So gibt es böse Bodenfallen, in die er seine Schergen zwecks Ableben auch mal fallen lässt. In meinen Augen hätte hier allerdings ein FSK 6 vollkommen ausgereicht, Zwölfjährige dürften auch nicht mehr allzu viel Interesse an alten Märchenfilmen haben.

Bei so mancher Einzelveröffentlichung liegt dem Vernehmen nach auch die ungekürzte Fassung bei, in der Legenden Edition jedoch, muss man sich mit der alten, deutschen Kinofassung begnügen (dafür bekommt man den Film dann aber auch durchgehend synchronisiert). Die Bildqualität in der Legenden Edition lässt jedoch arg zu wünschen übrig. Es wirkt wie der Mitschnitt einer TV-Aufzeichnung, inklusive Zeilenflimmern und nicht anamorphem Bild. Doch auch die Einzelveröffentlichungen sollen qualitativ nicht unbedingt überzeugen.

Alles in allem ein kurzweiliges Abenteuermärchen, welches sich nur sehr vage an die Vorlage hält. Mario Bavas Regietalent blitzt hier schon durch, auch wenn er sich den Credit hier teilen musste. Und Terence Hill hat gegen Ende immerhin recht viel Screentime. Das ist doch auch was.

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