Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Regisseur Brandon Cronenberg tritt ganz in die Fußstapfen seines Vaters David Cronenberg und liefert mit ANTIVIRAL eine, irgendwie, düster-satirische Utopie um krankhaften Fankult in einer nahen Zukunft. Wer die ultimative Verbundenheit mit seinem Lieblingsstar sucht, erhält von der Lucas Klinik den ultimativen Kick in Form einer Virusinfektion aus der Blutbahn kranker Top-Promis eingeimpft. Das geht natürlich schief, weil der Top-Verkäufer der Klinik sich selber alle Viren spritzt, um außerhalb der Klinik schwunghaften Schwarzhandel mit dem Fankult zu betreiben. Mr. Cronenberg, übernehmen Sie.

Drehbuch und Regie: Brandon Cronenberg

Darsteller: Caleb Landry Jones, Sarah Gadon, Malcom McDowell, Douglas Smith

Artikel von Kai Kinnert

Der begehrteste Star der Lucas Klinik ist Supermodel Hannah Geist. Die Fans reißen sich darum, sich von der aktuellen Krankheit Hannahs infizieren zu lassen. Die Klinik hat ein Verfahren gefunden, mit dem sie den Virus isolieren und mit einem Kopierschutz versehen kann, der verhindert, das sich ein Virus ausbreitet. Und weil wir hier bei den Cronenbergs sind, ist das Virus mehr als nur ein Virus. Mit Hilfe einer Software kann es durchdrungen und als bizarres Gesicht dargestellt werden, welches man verändern kann. Entstellt bleibt es jedoch immer. Syd March (Caleb Landry Jones) ist der beste Verkäufer in der Klinik und spritzt nicht nur Kunden den neusten Virus, sondern sich selber auch. Das hat ihn zu einem süchtigen Wrack gemacht, das sich ständig einen neu extrahierten Virusschuß setzen muss, um mit Hilfe einer seltsamen Bluttestdingsbums-Maschine mit Monitor das Gesicht des Virus anzusehen, der ihn gerade immer kränker macht.

Als Hannah an einer unbekannten Virusinfektion erkrankt, wittert Syd das großes Geschäft. Doch wenige Tage später ist Hannah tot. Gestorben an den Folgen der Infektion, die möglicherweise ein Attentat war. Syd, der nun immer mehr Teil der Transformation des Virus wird, macht sich auf die Suche nach den Hintergründen des Attentats und gerät so an dubiose Kollegen, die ebenfalls Schwarzhandel mit den Viren betreiben. Dabei sieht Syd zunehmend schlechter aus und erlebt merkwürdige Parallel-Realitäten, die an EXISTENZ (1999) erinnern. Ein Film seines Vaters, bei dem Brandon die Special Effects übernahm. Später stellt der Arzt Dr. Abendroth (Malcom McDowell) bei Syd ein Parasit im Gehirn fest, das ihm falsche Realitäten vorspielt. Dr. Abendroth versucht Syd mit Antiviren zu heilen.

Brandon Cronenberg hatte für seinen Film kein großes Budget und wirkt von der ersten Minute an wie der über-talentierter Abschlussfilm einer Filmhochschule. Brandon hat sich alle Filme seines Vaters jahrelang angesehen und geht ganz im Kosmos von Papa David auf. Der Film wird über eine statische, klar eingeteilte und reduzierte Kamera mit wenig Bewegung inszeniert und gibt sich streng stilisiert. Der Film bleibt dicht an Syd, der allein durch das fiebrige Spiel von Caleb Landry Jones und einer düsteren, elektrischen Filmmusik getragen wird. Der Film wirkt karg ausgestattet und wartet mit ein paar selbstgebastelten Requisiten auf, doch der kunstvoll reduzierte Kamerastil macht aus der Not eine Tugend und verpackt den Film so, das es nicht weiter stört.

Doch irgendwie mag der Funke nicht so recht überspringen. Die Beklemmung bleibt oberflächig und man empfindet auch keine Nähe zur Hauptfigur, die einfach keine tragenden Züge hat. Syds Absturz bleibt zu linear und liefert so keine weitere Überraschung, als das man sein Ende so kommen sah. Das Tempo bleibt gemäßigt und Malcom McDowell spielt wie immer, könnte sogar mit seinem Knittergesicht gut in einem STAR WARS Film neben Mark Hamill spielen. Die filmischen Bezüge und die Inszenierung orientieren sich zwar sehr an den Filmen David Cronenbergs, doch dem Sohnemann fehlt in diesem Streifen das Quentchen Einfallsreichtum, um aus seinem Film mehr als eine statische Oberfläche für das skurrile Drehbuch zu machen.

ANTIVIRAL bleibt somit ein kleiner, um Beklemmung bemühter Film, bei dem der Regisseur seine eigene Handschrift noch sucht und sich doch zu sehr in den Bildern seines Vaters verfängt. Im Ergebnis ein eher durchschnittlicher Film, dem man etwas mehr Budget gewünscht hätte. Vielleicht ja beim nächsten Mal.

Das Bild der BD ist klar und auch irgendwie trist. Passt also zur Story. Als Extras gibt es Trailer zu weiteren Filmen des Verleihers.

ANTIVIRAL bleibt somit ein kleiner, um Beklemmung bemühter Film, bei dem der Regisseur seine eigene Handschrift noch sucht und sich doch zu sehr in den Bildern seines Vaters verfängt. Im Ergebnis ein eher durchschnittlicher Film, dem man etwas mehr Budget gewünscht hätte. Vielleicht ja beim nächsten Mal.

Das Bild der BD ist klar und auch irgendwie trist. Passt also zur Story. Als Extras gibt es Trailer zu weiteren Filmen des Verleihers.

Trailer:

Zurück zur Startseite

Warning: Undefined variable $post in /customers/a/e/3/die-medienhuren.de/httpd.www/wp-content/themes/newsup/inc/ansar/hooks/hook-index-main.php on line 117