Aller guten Dinge sind drei und deshalb bringt uns Anolis Entertainment zum Jahresende neben FRANKENSTEINS HÖLLENBRUT und FRANKENSTEINS KAMPF GEGEN DIE TEUFELSMONSTER noch einen dritten Frankenstein Film, in dem der berühmte Arzt wie eine atomar verseuchte Echse ausschaut und auf den Namen Godzilla hört. Die restlichen Monster, ein Hummer, eine Motte und ein Kondor, kamen zudem auch nur „bedingt“ aus dem Meer. Ja. die deutsche Titelschmiede der Sechziger und Siebziger war schon was ganz Besonderes.

Originaltitel: Gojira, Ebirâ, Mosura: Nankai no daiketto

Regie: Jun Fukuda

Darsteller: Tôru Watanabe, Tôru Ibuki, Akira Takarada, Chôtarô Tôgin

Artikel von Christian Jürs

Nachdem ich als Kind die gängigen VPS-Godzilla-Filme sichten konnte, dachte ich, alles aus diesem Bereich gesehen zu haben. Es gab ja noch kein Nachschlagewerk namens Internet und in den Filmzeitschriften, die im Handel erhältlich waren, konnte man hierzu auch nichts finden. Eines Tages, ich war bereits Teenager, fiel mir dann die Mike Hunter Cassette von FRANKENSTEIN UND DIE UNGEHEUER AUS DEM MEER in die Hände. Zwar war ich, was Monster betraf, längst bei weißen Haien und Xenomorphen angengelangt, doch sollte ich mich, nach Einlegen des Videotapes, wieder wie das Grundschulkind fühlen, dass einst schon bei FRANKENSTEINS HÖLLENBRUT mit großen Augen vor der heimischen Glotze verweilte.

Die Geschichte des siebten GODZILLA-Filmes beginnt damit, dass der Junge Ryota (Toru Watanabe) sich auf die Suche nach seinem Verschollenen Bruder, einen Fischer begibt. Er sucht sich für diese Aktion ein geeignetes Schiff, welches er auf einem Tanzwettbewerb gewinnen möchte. Durch sein verspätetes Erscheinen jedoch, kann er sich seinen Gewinn in die Haare schmieren. Trotzdem begibt er sich, zusammen mit den ebenfalls im Turnier ausgeschiedenen Teilnehmern Mita (Hideo Sunazuka) und Yata (Tôru Ibuki) auf eine Yacht, in der sich der Gangster Yoshimura (Akira Takarada) vor der Polizei versteckt hält. Gemeinsam verbringen sie die Nacht auf dem Kahn und legen sich zur Ruhe. Blöd für die seelig schlummernden ist, dass Ryota eigenmächtig die Leinen löst und sich somit unser Quartett des Morgens auf hoher See wiederfindet. Noch blöder ist dann allerdings, dass Ebira (Yû Sekita), eine Riesenkrabbe, die Yacht zum Kentern bringt. Sie hätten halt ein größeres Boot gebraucht.Doch alle kommen mit dem Leben davon und kommen auf einer Südseeinsel wieder zu sich, auf der eine Gruppe Soldaten namens Red Bamboo, die Eingebohrenen zur Zwangsarbeit verdonnert hat. Diese sollen einen eigenartigen, gelben Saft herstellen, den die Soldaten ins Meer spritzen, um Ebira vom Eiland fernzuhalten. Doch nicht nur Ebira haust hier. Auch Mothra, die freundliche Riesenmotte, ein Riesenkondor und unsere allerliebste Echse Godzilla (Haruo Nakajima), die in einer Höhle einen ausgedehnten (Winter?-)Schlaf vollzieht, sorgen für allerlei Monsteraction…

Nachdem zuletzt, im Jahre 1965 die gesamte Existenz der Menschheit durch ausserirdische Invasoren auf dem Spiel stand (BEFEHL AUS DEM DUNKEL), schraubte Jun Fukuda mit seinem Regieeinstand die Gefahr wieder etwas herunter, indem sich lediglich eine Insel und ihr Volk in Gefahr befinden. Ein Rezept, welches im Nachfolgefilm FRANKENSTEINS MONSTER JAGEN GODZILLAS SOHN ebenfalls angewandt wurde. Hier lag es allerdings daran, dass Godzilla, der hier ungewöhnlicherweise in einer Höhle schlummert, ursprünglich als KING KONG Film konzipiert war, aufgrund der Rechtefrage aber zur Knuddelechse umfunktioniert wurde. Trotzdem versprüht der launige Monsterstreifen natürlich durchgehend Godzi-Flair und bietet zudem gleich vier Monster. Natürlich waren weder der Riesenshrimp, noch der Kondor, der sich lediglich als umfunktioniertes Rodan-Kostüm entpuppte, sonderlich bedrohlich. Über die Kampfkünste der putzigen Riesenmotte schweige ich mich lieber aus. Aber die drolligen Miniaturzwillinge sind allerliebst.

Nein, FRANKENSTEIN UND DIE UNGEHEUR AUS DEM MEER bekommt sicher keine Platzierung in meiner Top 5 Monsterkracher-Liste, trotzdem erfreue ich mich erneut an dem alten Monsterschinken, der hier in neuer Pracht erstrahlt. Wie schon TEUFELSMONSTER und HÖLLENBRUT kann sich die Qualität sehen lassen. Da der Film zudem schon immer ungekürzt war, darf man den Film sogar durchgehend in deutscher Sprache genießen (oder halt wahlweise im japanischen Original). Als Bonus gibt´s erneut nur einen Trailer, dafür ist der Film allerdings zu einem erschwinglichen Preis im Handel. Da ist das zu Weihnachten von der Oma erhaltene Geld gut investiert.

Trailer:

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