Nach dem erstaunlich witzigen SPY – SUSAN COOPER UNDERCOVER mit Melissa McCarthy, machen sich nun BAD MOM Mila Kunis (erratet mal, woher der deutsche Titel kommt) und GHOSTBUSTER Kate McKinnon im Auftrag von STUDIOCANAL auf, die Welt vor bösen Terroristen zu bewahren. Ihnen fehlt lediglich auch nur ein Funken Ahnung von Spionagearbeit. Ob der Weltfrieden jetzt gänzlich im Eimer ist, ergründen wir im Artikel. Originaltitel: The Spy who dumped me Regie: Susanna Fogel Darsteller: Mila Kunis, Kate McKinnon, Justin Theroux, Sam Heughan, Gillian Anderson Artikel von Christian Jürs Audrey (Mila Kunis) hat Geburtstag. Doch trotz einer schrägen Karaokeeinlage ihrer besten Freundin Morgan (Kate McKinnon), ist der Schönheit so gar nicht zum Feiern zumute. Im letzten Jahr war das noch anders, denn da hat sie an ihrem Ehrentag den smarten Drew (Justin Theroux) kennen- und lieben gelernt. Doch jetzt hat der Scheißkerl kurzerhand per Textmittleilung Schluss gemacht, was Morgan auf die Idee bringt, das ganze Zeug des Herzensbrechers aus Rache zu verbrennen. Jedoch nicht, ohne ihm dies per Textnachricht vorher mitzuteilen. Der hat allerdings gerade alle Hände voll zu tun, denn Drew ist ein Superagent des amerikanischen Geheimdienstes und befindet sich gerade inmitten einer James Bond-artigen Actionsequenz irgendwo in Litauen. Natürlich wissen die beiden Ladies von seiner Zweitexistenz nichts. Trotzdem nimmt er sich die Zeit, Audrey kurz zwischen den Schusswechseln anzurufen, um das Verbrennen seiner Sachen zu unterbinden. Hintergrund ist, dass er einen USB-Stick voller geheimer Daten aus dem World Wide Web in seinem Zeug versteckt hält, den er keinesfalls verlieren darf. Tags darauf schlägt Drew dann überraschend bei den Mädels auf, um sein Hab und Gut zu holen. Doch die bösen Buben sind ihm auf die Schliche gekommen und eröffnen das Feuer auf die Drei. Drew kann sich zwar erfolgreich gegen die Eindringlinge zur Wehr setzen, wird dann jedoch von Morgans One-Night-Stand Viktor (Dustin Demri-Burns), der sich ebenfalls als Spion entpuppt, erschossen. Vor seinem Tod übergibt er die Verantwortung, den Stick sicher nach Wien zu bringen, wie sollte es auch anders sein, an die beiden Grazien. Getreu dem Motto: „Willst Du sterben, ohne jemals in Europa gewesen zu sein? Nein? Dann lieber nach Europa reisen und dort sterben!“, machen sich die, laut deutschem Titel BAD SPIES, auf, das Abenteuer ihres Lebens zu bestreiten… Klingt erstmal ganz kurzweilig möchte man meinen und über weite Strecken funktioniert der Agentenspaß auch ganz hervorragend. Kunis ist süß, aber grundsätzlich nicht witzig, weswegen sie mit Kate McKinnon einen Comedy-Vollprofi an ihre Seite gestellt bekam. Die holt wirklich alles aus ihrer Rolle an Komik heraus was ihr zunächst auch wirklich prima gelingt, doch im letzten Drittel begann sie mir dann doch ein wenig auf den Senkel zu gehen. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt serviert man uns das erste Aufeinandertreffen von Morgan und Drew in einem Rückblick, bei dem er meinst, sie sei „penetrant“. Leider muss ich ihm da rechtgeben. Die Schuld daran ist im Drehbuch von Regisseurin Susanna Fogel zu finden, welches der Vollblutkomikerin auf der Zielgeraden leider kaum noch gute Pointen liefert. Immerhin stimmt die Chemie zwischen Ihr und Frau Kunis. Dafür funktioniert die Action erstaunlich gut, ist sie doch gut choreographiert und vor allem hart inszeniert, weswegen der Film Hierzulande auch das blaue Gütesiegel der FSK trägt. Da werden Genicke gebrochen, böse Motorradfahrer mit dem Auto überrollt oder auch Kopfschüsse verteilt, dass man sich zeitweise fragt, welches Publikum Frau Fogel eigentlich anvisiert hat. Fans von Filmen wie BAD MOMS bekommen zwar eine Launige Geschichte über Frauenfreundschaft und obendrauf noch einen RomCom-Part zwischen Mila Kunis und OUTLANDER-Star und Schönling Sam Heughan, doch die in die Kamera spritzenden Hirnmassen dürften bei diesem Zielpublikum weniger gut ankommen. Andersrum bekommen Actionfans gut gemachte, harte Actionszenen, die jedoch wenig mit dem Rest harmonieren. Denn für einen spannenden Agentenfilm geraten unsere Heldinnen zu wenig in Gefahr. Tatsächlich laufen die Beiden durch den wildesten Kugelhagel, ohne auch nur den Hauch einer Schramme davon zu tragen (erst kurz vorm Finale gibts ein wenig auf die Zwölf). Auch wissen sich die beiden Amateure gegen ausgebildete Profikiller erstaunlich kompetent zu wehren, wo ich auch noch ein Auge zudrücke. Doch glaubt irgendwer ernsthaft, dass zwei vom Geheimdienst verfolgte Damen ohne Probleme mit ihren eigenen Ausweisen durch eine Flughafenkontrolle kommen um dann ohne Weiteres nach Europa zu reisen, wo sie ebenfalls nicht aufgehalten werden? Generell ist eine unerkannte Flucht, auch bei größeren Polizeieinsätzen, immer problemlos möglich und auch die Bad Guys machen es den Beiden unfassbar einfach, halten sie doch in entscheidenden Momenten unfassbar lange Monologe, so, als wollten sie gegen die BAD SPIES unterliegen. Hier hätte durchaus noch am Drehbuch gepfeilt werden dürfen. Qualitativ gibt es, wie bei einer so neuen Produktion nicht anders zu erwarten, ein gestochen scharfes Bild und satte Soundeffekte. Auch im Bonusbereich ließ sich STUDIOCANAL nicht lumpen. Ein Making of, Geschnittene Szenen, zwei Featurettes, ein Special über Impro am Set, Trailer und ein Wendecover ohne hässlichen FSK Flatschen gibt es oben drauf. Somit bleibt letztendlich ein etwas unausgegorener Mix aus Comedy und Action, der trotz aller Defizite für einen Launigen Abend auf der Couch durchaus zu empfehlen ist. AKTE X Fans können sich zudem auf ein Wiedersehen mit Gillian Anderson freuen, die als Geheimdienstchefin so ihre Sorgen mit der „penetranten“ Morgan hat. Trailer:
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