Rechtzeitig zum Kinostart von GODZILLA 2 – KING OF THE MONSTERS, in dem unser aller Lieblingsechse gegen viele alte Bekannte antreten muss, bringt uns ANOLIS ENTERTAINMENT den ersten Kinoauftritt der kleinen Raupe Nimmersatt endlich ins Heimkino. Wir haben reingeschaut, wie sich Mothra schlägt und wie ihre Chancen im Kampf gegen Godzilla stehen.

Originaltitel: Mosura

Regie: Ishirō Honda

Darsteller: Hiroshi Koizumi, Frankie Sakai, Ken Uehara, Kyoko Kagawa

Artikel von Christian Jürs

Das Japaners größte Furcht, nämlich die radioaktive Strahlung, scheint auf vier Schiffbrüchige, die von einer verseuchten, eigentlich unbewohnbaren Insel geborgen wurden, keinerlei negative Auswirkungen zu haben. Sie berichten allerdings von einem Trank, den sie von Eingeborenen erhalten haben, der scheinbar die Wirkung der Strahlung neutralisiert hat.

Soviel gute Neuigkeiten rufen natürlich Japans führende Wissenschaftler auf den Plan, die sofort auf eine Expedition zu der geheimnisvollen Insel unternehmen. Doch unter die Wissenschaftler mischten sich, neben zwei Reporter, noch ein skrupelloser Geschäftsmann namens Nelson (Jerry Ito), der als Expeditionsleiter gar Böses im Schilde führt. Dies wird deutlich, als die Forscher auf besagten Eingeborenenstamm treffen, zu dem auch zwei Miniaturfrauen gehören, die Nelson unbedingt mitnehmen möchte. Da der zuständige Wissenschaftler ihm dieses Untersagt, macht sich der Fiesling mit seinen Mannen nach der Heimkehr einfach noch einmal auf den Weg zur geheimnisvollen Insel und entführt die Grazien kurzerhand. Zurück auf dem Festland präsentiert der windige Geschäftsmann die Minimädchen auf der Bühne, wo sie, ganz ohne Mikro-Mikrofon einen japanischen Schmachtfetzen samt musikalischer Begleitung zum Besten geben müssen. Das Publikum tobt vor Begeisterung, während auf der fernen Insel eine Riesenraupe erwacht, die sich auf den Seeweg nach Tokio macht, um Mini-Hanni und Nanni zu befreien.

Kaum angekommen, erwartet sie auch schon das übliche Arsenal aus Godzilla-Abwehr-Panzern und Laserkanonen, die hier ganz besonders hübsch gelb gemalte Strahlen von sich geben. Davon lässt sich der recht ungelenke Wurm jedoch nicht beeindrucken und verpuppt sich in etwas, dass wie eine Erdnuss ausschaut. Es dauert nicht lang und schon entschlüpft die titelgebende Mothra dem Kokon. Knuddelig-plüschig und mit modisch Türkis leuchtenden Glasaugen fährt der Falter des Todes fort mit seiner Suche nach den schlagersingenden Zwergenzwillingen. Nelson kann sich warm anziehen…

Wow…wäre der Film schon damals, in meinen Kindheitstagen in Deutschland erschienen, ich hätte mein Herz an diesen Plüschfalter verloren. Doch leider hatte man diesem herzigen Monsterfilm mit starken KING KONG Anleihen nicht allzu viel Potential eingeräumt, weswegen es zu keiner Veröffentlichung hierzulande kam. Erstaunlich, bietet der Film von Godzillaschöpfer Ishirō Honda doch klassisches Monsterkino ohne kindliche Albernheiten, die Herr Jun Fukuda später gerne in seine Monsterfilme einstreute. Vielleicht war es aber auch der lange Weg, den der Zuschauer bis zur Sichtung des Monsters hinter sich bringen musste, der die Verleiher hierzulande abschreckte. Ziemlich genau bis zur Mitte des Filmes dauert es, bis die Raupe aus ihrem Riesenei schlüpft. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn auch die „menschlichen“ Szenen wissen zu unterhalten. Doch davon war man wohl bei uns nicht überzeugt. So sah ich den Falter lediglich in Verbindung mit Grinseechse Godzi in dem Streifen FRANKENSTEIN UND DIE UNGEHEUER AUS DEM MEER während meiner Kindheit. In den frühen Neunzigern entstand dann eine MOTHRA-Trilogie, die hierzulande mehr Glück hatte. Dieser ist es wohl auch zu verdanken, dass Kabel eins anno 1994 dann doch noch dem mittlerweile 33 Jahre alten Streifen eine Chance gab und eine Synchronfassung in Auftrag gab. Diese ist äußerst gut gelungen und kann mit bekannten Sprechern wie Detlef Bierstedt (Stimme von John C.Reilly), Daniela Hoffmann (Stimme von Julia Roberts) und Oliver Rohrbeck (Justus Jonas!) punkten.

Alternativ kann man bei der der Synchronfassung zugrunde liegenden US-Version auch die englische Sprachfassung wählen. Die im Bonus enthaltene, etwas längere japanische Kinofassung besitzt neben der deutschen Synchronfassung natürlich auch die japanische Audiospur. Audiokommentare gibt es auch gleich zwei. Einen zur US-Fassung von Steve Ryfle und Ed Godziszewski und zur japanischen Version von Jörg Buttgereit, Bodo Traber und Ingo Strecker, die allerlei zu erzählen haben. Das Booklet wurde geschrieben von Ingo Strecker, der auch allerlei Hintergrundwissen beizusteuern hat. Den Trailer, eine Bildergalerie und die japanische Super-8-Fassung gibt’s oben drauf. Das Bild (1:2,35) und Ton (2.0 Mono) mal wieder fantastisch sind, versteht sich bei ANOLIS von selbst.

Trailer:

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