Aus Neuseeland kommt ein kleiner Streifen, der Elemente verschiedenster Genre wie Action, Horror, Fantasy, Krimi und vor allem Comedy in sich vereint. Die turbolente Zeitreisegeschichte begeisterte bereits auf dem Fantasy Filmfest und wurde just von PANDASTORM PICTURES im Heimkino veröffentlicht. Geniestreich oder Gurke? Wir klären es im Artikel.

Drehbuch und Regie: Tim van Dammen

Darsteller: Anton Tennet, Hetty Gaskell-Hahn, Jonny Brugh

Artikel von Christian Jürs

Johnny (Anton Tennet) arbeitet als Laufbursche für den unfähigen Möchtegernpaten Shelton (Jonny Brugh), in dessen Schwester Kelly (Hetty Gaskell-Hahn) er sich zu allem Überfluss verguckt. Doch es läuft generell nicht gut für den jungen Kleinganoven. Er fliegt aus seiner Behausung und bekommt von allen Ecken zu hören, er habe keine Eier.

Das lässt Johnny nicht auf sich sitzen und beschließt, zusammen mit seinem nichtsnutzigen Kumpel Gaz (Arlo Gibson), sich aufzumachen, die chinesische Mafiakonkurrenz Sheltons auszurauben. Dabei lässt Johnny ein altes, chinesisches Amulett mitgehen, welches er eigentlich als Geschenk für Kelly vorgesehen hat. Doch die ganze Aktion hetzt ihm nicht nur die Triaden und Sheltons Leute auf den Hals. Nein, als Sheltons Männer im Begriff sind, Johnny den Garaus zu machen, da dieser von Gaz verpfiffen wurde, betätigt der den ominösen, grünen Knopf auf seinem Amulett und aktiviert damit dessen Zeitreisefunktion, die ihm zwar in diesem Moment den Allerwertesten rettet, jedoch auch einen bösen Dämon auf seine Spur bringt, was das Chaos perfekt macht…

Kleine Genreproduktionen junger Filmemacher aus Neuseeland erwecken bei den Filmfreaks immer eine gewisse Erwartungshaltung, seit vor über dreißig Jahren ein gewisser Peter Jackson mit dem selbstfinanzierten BAD TASTE für Furore sorgte. Was folgte, war Filmgeschichte. Seither erscheinen alle paar Jahre ein paar sehenswerte Genreperlen, wie zum Beispiel die Vampirkomödie FÜNF ZIMMER, KÜCHE, SARG oder die Metal-Splatterkomödie DEATHGASM. Nun, Tim van Dammen, der übrigens in DEATHGASM auch mitspielt, wird bestimmt nicht so eine bombastische Karriere hinlegen wie einst Jackson und sein Film strotzt auch nicht vor Splattereffekten, doch Originalität und Witz stehen auch bei ihm an der Tagesordnung. Dabei setzt er allerdings mehr auf Running Gags und schräge Typen. Und von denen gibt es in MEGA TIME SQUAD zuhauf. Beispielsweise wenn der Möchtegerngangster Shelton stolz seinen Leuten eine Sprengstoffweste präsentiert. So eine „wie sie sonst nur Terroristen besitzen“. Diese wird allerdings gerade von seiner Schwester Kelly zusammengebastelt, die ungern abgelenkt wird, da sie sonst das ganze Haus in die Luft jagt.

Solch skurrile Momente und Figuren gibt es zuhauf. So eröffnet die abgewrackte Vermieterin Johnnys, in deren Garage er haust, dass er diese räumen müsse, da ihr Sohn von der Uni zurückkehren würde und Johnnys Zuhause als Garage für sein neues Auto dann nutzen müsse. Auf die Frage, wann er denn raus muss, entgegnet sie lapidar: „18 Uhr!“. Abgefahren ist eigentlich der gesamte Handlungsverlauf, denn mit jedem Zeitsprung vermehrt sich unser Held auch, wodurch er eine Armee Johnnys aufbauen kann.

Doch genug der Spoiler. Der Film ist witzig und einen Blick wert, soviel solltet Ihr aus diesem Text bereits entnommen haben. Geringes Budget wird gekonnt durch gute Ideen kompensiert. Kommen wir aber zur Veröffentlichung aus dem Hause Pandastorm. Diese besticht durch sauberes Bild (1,78:1) und guten 5.1 Ton in deutsch und englisch. Die Synchronisation ist ebenfalls hochwertig. Im Bonusbereich wird man mit einem Audiokommentar, einem alternativen Intro, Deleted Scenes und dem Trailer verwöhnt. Die exklusiv bei AMAZON erhältliche Limited Retro Edition ist zudem ein echter Hingucker, wer es günstiger möchte, greift zur normalen Edition.

Trailer:

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