Reif für die Insel? Dieser Tage geht es sicherlich einigen Leuten so. An dem heutigen Gratisfilm Freitag geht es um Freitag  – und Robinson. Eine einsame Insel wirkt für viele wie ein Traum, doch wenn der Frieden gestört wird, dann ist es ganz schnell vorbei mit dem Paradies auf Erden. Auf in ein Abenteuer für die ganze Familie. Diese Woche am Gratisfilm Freitag der Medienhuren!

Originaltitel: Robinson Crusoe

Regie: Luis Bunuel

Darsteller: Daniel O’Herlihy, Jaime Fernandez, Chel Lopez, Felipe de Alba

Artikel von Victor Grytzka

Jeder von uns wird in seinem Leben schon mal über die Geschichte des Schiffbrüchigen gestolpert sein, der nach dem Untergang seines Schiffes alleine auf einer tropischen Insel ums Überleben kämpfen muss. Ich las das Buch im Kindesalter, und war seit jeher fasziniert von dieser Geschichte und von Abenteuergeschichten im Allgemeinen. Unzählige Umsetzungen in Filmform fanden den Weg auf die Leinwand und in die heimischen TV-Geräte. Heute möchte ich euch diese gelungene Verfilmung aus dem Jahre 1954 ans Herz legen. Wie immer kostenlos und legal!

Robinson Crusoe (Daniel O’Herlihy) strandet nach einem Schiffsunglück alleine auf einer ihm unbekannten Insel. Seine Crew hat den Unfall nicht überstanden, und so bleibt ihm keine andere Wahl als sich sein unfreiwilliges Aussteigerleben so angenehm wie möglich zu gestalten. Durch einen glücklichen Zufall kann er sich zunächst mit Proviant aus dem Schiffswrack eindecken, das an einen Felsen gespült wird. Schnell lernt er auch sich selbst zu versorgen. Mit Katze, Hund und Vogel scheint er sich gut mit der Situation arrangiert zu haben. Die Jahre vergehen, und seine treuen Begleiter sind nicht mehr. Einsamkeit, Verzweiflung und surreale Fieberträume machen Robinson zu schaffen. Bis er Freitag (Jaime Fernandez), einen Eingeborenen, vor dem Angriff seines Stammes retten kann. Als treuer Gefährten gehen beide – nach anfänglicher Skepsis – nun durch das Insel-Leben. Alles scheint friedlich, bis Meuterer von See erscheinen, die eine Gruppe von Menschen auf dem Eiland aussetzen wollen. Die Chance zur Rückkehr in die „Zivilisation“?

Das Wort „Zivilisation“ habe ich bewusst in Anführungszeichen gesetzt, denn wenn der filmischen Umsetzung aus dem Jahre 1954 eine Sache gelingt, dann ist es eben genau diese Errungenschaft des modernen Menschen in Frage zu stellen. In der ersten Hälfte des Films fokussiert sich das Werk auf die Anpassungsfähigkeit des Protagonisten, und tut dies in einem wunderbar gewählten Setting, mit durchaus überzeugender Ausstattung der Sets. Fast schon verträumt wirkt das Insel-Idyll, und es macht Freude, sich das Schauspiel einfach nur anzusehen. Der erste Dämpfer kommt, als Crusoe ganz alleine zurecht kommen muss, und dabei langsam in Richtung „Wahnsinn“ abdriftet. Toll inszeniert sind seine Wahnvorstellungen und Fieberträume, die fast schon wie ein abstraktes Kunstwerk wirken.

Nach der Ankunft von „Freitag“ im geschehen, spielt der Film erneut gekonnt mit der Frage, wie zivilisiert der „weiße Mann“ denn nun wirklich ist. Crusoe behandelt Freitag zunächst wie seinen Hausdiener, erkennt dann aber doch, dass auch er von ihm noch viel lernen kann und ein guter Freund unabhängig von Stand und Herkunft den Weg ins eigene Umfeld finden kann. Im letzten Drittel nimmt das Abenteuer dann noch mal fahrt auf, und präsentiert sich als temporeiches Spektakel, in dem Crusoe mit viel List und Tücke gegen kriminelle Meuterer vorgeht.

Diese Verfilmung des Stoffes ist durchaus eine runde Sache, die der Familie den Nachmittag auf dem Sofa durchaus adäquat vertreiben kann. Deshalb nun ohne weiteres „Bla“ meinerseits zum Sehvergnügen. Ein Klick auf den unten stehenden Link genügt:

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Trailer:

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