Wenn wir Euch eine Themenwoche versprechen, dann halten wir uns auch daran. Aber was wäre eine Actionwoche ohne den großen Clint Eastwood? Richtig, undenkbar. Doch er kommt nicht allein. An seiner Seite befindet sich Hollywood Bad Boy Charlie Sheen. Na, dass kann ja was werden.

Originaltitel: The Rookie

Regie: Clint Eastwood

Darsteller: Clint Eastwood, Charlie Sheen, Raul Julia, Sonia Braga, Tom Skerrit

Artikel von Christian Jürs

„Es gibt sicherlich tausend Gründe, Dich nicht zu erschießen,…nur will mir gerade keiner einfallen!“

Nick Pulovsky (Clint Eastwood), ein rauhbeiniger Cop aus L.A., verliert auf der Jagd nach einer Autoschieberbande seinen Partner Detective Powell (Hal Williams) während eines Feuergefechts. Seine Vorgesetzten entziehen ihm den Fall und stellen ihm einen neuen Partner an die Seite: Den hitzköpfigen Anfänger David Ackerman (Charlie Sheen). Dieser hat nicht nur seinen Bruder vor vielen Jahren auf tragische Weise verloren, was er nie richtig verarbeitet hat, er steht dem erfahrenen Detective auch im Weg. Denn Pulovsky denkt nicht daran die Spur der Autoschieber, die zu dem Geschäftsmann Strom (Raul Julia) führt, aufzugeben.

Natürlich geraten die beiden Hitzköpfe aneinander. Natürlich verbockt der junge Bulle seine ersten Einsätze. Doch nach und nach raufen sich die ungleichen Partner zusammen. Deutlich wird dies, als Pulovsky an den Vater (Tom Skerrit) Ackermans gerät.

„Können Sie mir das Leben meines Sohnes garantieren?“

„Wenn Sie ´ne Garantie wollen, kaufen Sie sich ´nen Toaster!“

Ja, der Zusammenhalt wächst. Als Pulovski schließlich von Strom und seiner Geliebten Liesl (Sonia Braga) entführt wird, wächst Ackerman über sich hinaus und startet eine One-Man-Force-Befreiungsaktion…

1990 war die Zeit der wortkargen Einzelgänger längst vorbei. Buddymovies wie „Lethal Weapon“ dominierten den Actionmarkt. Da war es nur konsequent, Herrn Ostholz auch einen Partner an die Backe zu heften. Das funktionierte auch einigermaßen gut, doch gegen Murtaugh und Riggs wirken Clint und Charly etwas lahm und unterfordert. Klar, der Film unterhält über seine Laufzeit, aber irgendwie prangt das Wort „altbacken“ über jeder Szene. Da hilft es auch nichts, dass Eastwood himself den Regieposten übernahm.

Erklären kann man es mit der Tatsache, dass er diesen Film auf Drängen von Warner Bros. inszenieren musste, damit diese sein damaliges Wunschprojekt „Weißer Jäger, schwarzes Herz“ bewilligen würden. Dieser war zwar an der Kinokasse keine Sensation, entpuppt sich aber auch heute noch als kleines Meisterwerk, welches qualitativ weit über „The Rookie“ liegt.

Auf Darstellerseite gibt’s nix zu mäkeln. Clint variiert seinen alter Ego Harry Callahan und auch der Rest des Casts kann überzeugen. Sheen, Skerrit, Julia, Braga – allesamt top Schauspieler (ja, Charlie Sheen war damals ein hoffnungsvolles Jungtalent).

Für die Horrorfans unter Euch ist sicherlich noch interessant, dass Scott Spiegel, Mr. „Intruder“ aka „Bloodnight“ aka „Night of the Intruder“ das Drehbuch mit verfasst hat. Dies dürfte den recht hohen Härtegrad erklären, der heute freilich nur noch für ein FSK 16 Siegel ausreicht.

Stiefmütterlich fällt die Ausstattung im Bonusbereich aus. Folgendes gibt es zu bestaunen….. Nüscht! Nix! Nada! Einen feuchten Furz. Nicht einmal ein Wendecover ohne FSK-Flatschen spendierte man den Käufern. Immerhin orientiert sich das Cover am Original Kinoplakat.

Fazit:

Kein Meilenstein des Actionfilms, für das Clint Eastwood in Erinnerung bleiben wird. Aber immerhin ein ordentliches Ballerfilmchen mit coolen Sprüchen. Der Film unterhält, bleibt aber hinter seinen Möglichkeiten. Kaum zu glauben, dass nur zwei Jahre später mit „Erbarmungslos“ ein echtes Meisterwerk entstand.

Trailer:

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