EuroVideo präsentiert uns „Kidnap“ – einen spannungsgeladenen Thriller mit der wundervollen Halle Berry. Anschnallen, los geht die wilde Fahrt. 90 Minuten temporeiche Thriller-Action, die für eine Menge Spaß im heimischen Wohnzimmer sorgt!

Originaltitel: Kidnap

Regie: Luis Prieto

Darsteller: Halle Berry, Sage Correa, Chris McGinn

Artikel von Christian Jürs

Karla Dyson (Halle Berry) hat es nicht leicht. Nicht nur ihr Nachnahme erinnert an die Terminator-Filme (Miles Dyson ist der Erfinder von Cyberdine Systems), sie hat auch den gleichen bescheidenen Kellnerjob wie einst Sarah Connor. Dieses Diner hat sogar noch viel grauenvollere Gäste (sonders die blonde Zicke mit ihrem Freund ist hassenswert). Doch Karla ist tough und meistert jeden noch so schwierigen Gast mit links. Auch als Mutter des kleinen Frankie (Sage Correa) gibt sie sich alle Mühe, trotz der Belastung des Sorgerechtstreits mit seinem Samenspender. Doch heute soll der Kummer einmal hintenan stehen. Ein schöner Nachmittag im Freizeitpark steht auf dem Programm für Mutter und Sohn. Doch eben dieser Tag soll zum größten Albtraum im Leben der Beiden werden. Denn inmitten von Zuckerwatte und Karussells verschwindet der kleine Frankie plötzlich spurlos. Karla kann jedoch auf dem Parkplatz erblicken, wie ihr Sohn in ein fremdes Auto gezerrt wird. Verzweifelt versucht sie den Wagen zu stoppen, jedoch ohne Erfolg. Da es kein Nummernschild gibt, welches sie notieren könnte, bleibt der entschlossenen Mutter nur eine Wahl: Die Verfolgung aufnehmen…

„Kidnap“ von Luis Prieto, dem Regisseur des „Pusher“-Remakes beginnt mit drei unerträglich süßlichen Minuten, in denen wir Kleinkindaufnahmen des ach so niedlichen Frankie serviert bekommen. Keine 15 Minuten später jedoch beginnt die Verfolgungsjagd zwischen verzweifelter Mutter und zunächst gesichtslosen Entführern, die ohne Pause bis zum Finale (welches dann ohne Auto in einem Haus stattfindet) andauert. Gleich zu Beginn der Highwayhatz dachte ich, mir wird schlecht. Wackelkamera und unübersichtliche Schnitte Marke „Ein Quantum Trost“ vermiesen einem den Filmspaß. Doch keine zwei Minuten später bekommen Cutter und Kameramann die Kurve und die Jagd beginnt richtig Freude zu bereiten. Ja, Halle Berry, die den Film auch produzierte, macht einen auf Vin Diesel. Das ist zwar völlig hanebüchen, kommt aber derart kurzweilig daher, dass man vor Freude jauchzen möchte. Was hier an Autocrashs an der Tagesordnung steht, füllt einen kompletten „Fast and the Furious“-Streifen locker. Das die Polizei völlig hilflos bei der Amokfahrt der rasenden Mutter zuschaut (nur ein müder Motorradbulle versucht sie zu stoppen und zahlt seinen Einsatz mit dem Leben), ist genauso unglaubwürdig wie die Mutation von Kellnerin zu Superheldin. Doch wen juckt das, wenn Spannung und Tempo stimmen? Ich hatte jedenfalls meinen Spaß an dem Streifen. Auch der Härtegrad im Finale stimmt, hat der Film in den USA, wo er übrigens seit August erst im Kino läuft, ein R-Rating (keine Jugendfreigabe) ergattert.

Bei uns bekam der Film eine FSK 16 – Freigabe verpasst und ist ab sofort im Handel erhältlich. Auch die Synchronisation ist gelungen. Halle Berry hat mit Melanie Pukaß ihre Stammsprecherin zurück, die leider im letzten „X-Men“ nicht zum Einsatz kam. Danke, EuroVideo.

Ach ja, im Abspann gibt es dann wieder eine fröhliche Mutter/Sohn-Diashow im Freizeitpark. Auf diese Dosis Zuckerguss hätte ich verzichten können. Also rechtzeitig abschalten.

Fazit:

Hanebüchene, aber rasante 90 minütige Verfolgungsjagd. Wer Spannung vor Logik stellt, wird seinen Spaß haben. Für mich war es eine gelungene Feierabendunterhaltung, die ich jedem Actionfan ans Herz legen möchte. Kaufempfehlung!

Trailer:

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