Henry Thomas, wohl am bekanntesten durch seine Rolle in „E.T.“ und als junger Norman Bates in „Psycho IV“, beehrt die Heimkinos ab 1. März in einem Jugendabenteuer, das aus dem Hause Schröder Media den Weg zu uns findet. Wer sich nun wundert, warum er / sie seine DVD erst am 1. März in den Händen halten kann, der erhält seine Antwort auf diese Frage – nach dem Klick.

Original- und Alternativtitel: The Quest (AUS),  Frog Dreaming (US) / The Go-Kids (Das verwendete DVD Cover stammt daher) (UK)

Regie: Brian Trenchard-Smith

Darsteller: Henry Thomas, Tony Barry, Rachel Friend

Artikel von Victor Grytzka

Das Wichtigste zuerst. Schröder Media hat den Releasetermin auf den ersten März verschoben, da die Erstpressung der DVD einen schwerwiegenden Masterfehler enthielt. Der deutsche Ton brach bei Minute 41 ab und Stille folgte bis zum Abspann. Nach Hinweisen mehrerer Rezensenten, die ein Rezensionsexemplar erhielten – darunter auch wir – nahm sich das Label der Sache an, so dass nun eine korrigierte DVD vorliegt. Löblich, lösen andere Vertriebe solche Probleme doch erst nach Release und Einsendung einer fehlerhaften Scheibe. Da lohnt sich die Woche Wartezeit doch, gell!?

Ich muss zugeben dass „Der Geisterjäger“ in meiner Kindheit und Jugend an mir vorüber gegangen ist. Er erschien in einer Schwemme von Filmen die ein Stück vom Kuchen abhalten wollten, den u.a. die „Goonies“ und „Stand by me“ so schön vorgebacken hatten. Irgendwann hatte ich dann die Chance mir den Film auf VHS anzusehen. In Erinnerung geblieben ist er mir nicht – vielleicht zurecht? Ah – Moment! Brian Trenchard-Smith, der Sequel und B-Movie König. Der hat ja zumindest ein paar solide Filme in seiner Karriere hingelegt. Ob es was nützt?

Der kleine Cody (Henry Thomas) ist ein echter Rabauke. Er verbringt seine Zeit am liebsten mit dem Erfinden verrückter Dinge die er in der Garage seines Ziehvaters Gaza (Tony Barry) ertüftelt. Auch seine Freundinnen Wendy (Rachel Friend) und Jane (Tasmin West) sind gerne mit ihm unterwegs, vor allem um ihrem konservativen und öden Elternhaus zu entfliehen. An einem Teich im Wald entdeckt Cody eines Tages die Leiche des Stadtstreichers Neville. Als dann noch seltsame Luftblasen aus dem Tümpel aufsteigen die Cody und seine Freunde in Gefahr bingen, geht er der Sache auf den Grund. Können die „Schwarzen“ (das ist nicht auf meinen Mist gewachsen) helfen und das Rätsel lösen?

Wer hier nun ein rasantes Abenteuer erwartet den muss ich von Anfang an enttäuschen. „Der Geisterjäger“ entpuppt sich als eher harmloser Kinderfilm, der so ungefähr die Zielgruppe im Alter von 6 – 12 Jahren ansprechen dürfte. Die Geschichte um ein „Ungeheuer im See“ ist zwar charmant erzählt, jedoch fällt der Spannungsbogen eher flach aus. Die meiste Zeit begleiten wir Cody. Und der stellt so einiges an. Egal ob er nun ein Fahrrad testet das auf Schienen fährt, oder seinen betrunkenen Aufpasser im Auto nach Hause fährt (!!). Er tut so ziemlich alles was man Kindern verbieten sollte. Deswegen hängt ihm auch ständig der Sheriff auf dem Buckel, den er jedoch immer wieder mit ein paar netten Einfällen austricksen kann. Der investigative Part in dem nach dem Monster geforscht wird ist zwar nett inszeniert, wird aber auch nur jüngere Zuschauer bei der Stange halten können. Ein paar gruselige Momente ergeben sich dabei auch. Ganz junge Kinder mögen ein wenig Angst bekommen, deshalb klar meine Empfehlung – Geeignet für Couchsurfer ab 6 Jahren.

Die Inszenierung ist dabei durchaus in Ordnung und versprüht einen angenehmen 80er Jahre Vorstadt Flair. Mit dabei – die Stereotype die man aus solchen Filmen kennt. Ja, es waren noch andere Zeiten damals. Die „Schwarzen“, wie sie genannt werden, sind ganz schön Klischee behaftet und scheinbar die einzigen die etwas über das Monster und dunkle Magie wissen.  Die Auflösung soll hier allerdings nicht verraten werden.

Wie bei Schröder üblich muss man – bis auf einen Trailer – auf Extras verzichten. Dafür kommt die Scheibe technisch solide daher. Das Bild könnte zwar etwas schärfer sein, wirkt aber zufriedenstellend. Leider machte man sich nicht die Mühe einer Widescreen-Konvertierung, so dass man mit dem schnöden 4:3 Bild vorlieb nehmen muss. Der deutsche Ton rauscht ein wenig, ist insgesamt aber klar verständlich. Auf eine Surround Absmischung verzichtete man allerdings. „Back to the roots“, wie man so schön sagt. Die deutsche Synchro ist überraschend hochwertig und bietet mit u.a. Norbert Gastell und Reinhard Glemnitz tolle Sprecher. Warum aber ausgerechnet Cody als Hauptdarsteller eine fürchterlich nuschelige Aussprache hat, das wird wohl ein Geheimnis des Synchronstudios bleiben.

„Der Geisterjäger“ ist ein harmloser Abenteuerfilm mit einer charmanten Atmosphäre. Zum Kauf rate ich allerdings nur den Leuten die eine nostalgische Verbindung zu dem Film haben, oder eben kleine Kinder die auf harmlose Detektivgeschichten wie „TKKG“, „Fünf Freunde“ oder „Die Pizzabande“ stehen, denn genau dieses Flair verbreitet „der Geisterjäger“.

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