Vergesst Dolph Lundgren, Thomas Jane, Ray Stevenson oder Jon Bernthal. Robert Brian Wilson ist der wahre Punisher. Und er hört auch nicht auf den Namen Frank, sondern auf Billy. Dieser hat ein echtes Weihnachtsmann-Trauma, welches ihn dazu ermutigt, an Heiligabend im Santa Claus Outfit loszuziehen, um die unartigen Kids zu bestrafen. Jetzt endlich Indizierungsbefreit und Unrated in HD von Anolis Entertainment veröffentlicht. Wir liefern Euch zusätzlich zur Kritik noch Playzocker Reviews Video zum Film. Und jetzt alle: „PUUUNIIIISHHH“

Originaltitel: Silent Night, Deadly Night

Regie: Charles E. Sellier Jr.

Darsteller: Robert Brian Wilson, Lilyan Chauvin, Gilmer McCormick, Toni Nero, Britt Leach, Linnea Quigley

Artikel von Christian Jürs

Weihnachten ist die Zeit der Familie. Daher besuchen Ellie (Tara Buckman) und Jim (Geoff Hansen), zusammen mit ihrem achtjährigen Sohn Billy (Danny Wagner) den Opa (Will Hare) im Pflegeheim. Der alte Mann scheint seiner Welt komplett entrückt zu sein, sitzt er doch nur teilnahmslos da. Als er jedoch mit Billy kurz alleine im Zimmer bleibt, erwacht der alte Zausel plötzlich aus seiner Lethargie und beginnt, dem Jungen vor dem Weihnachtsmann Angst zu machen. Er würde nur den ganz braven Kindern Geschenke bringen, alle anderen wird er bestrafen.

Auf dem Heimweg bekommt Billy dann eine Knacks fürs Leben ab, als ein Mann im Weihnachtsmannkostüm plötzlich mit liegengebliebenem Auto auf der Straße auftaucht. Der Junge erleidet Todesangst vor Santa Claus und fleht seine Eltern an, bloß nicht anzuhalten. Hätten sie mal auf ihren Sohn gehört, denn der freundliche Anhalter entpuppt sich als psychopatischer Killer, der Mum und Dad kurzerhand ermordet. Billy und sein jüngerer Bruder Ricky, der zum Tatzeitpunkt noch ein Baby ist, verbringen ihre Kindheit fortan in einem katholischem Kinderheim, wo er unter der strengen Hand der Mutter Oberin (Lilyan Chauvin) leidet. Einzig Schwester Margaret (Gilmer McCormick) spürt, dass Billy eine sensible Behandlung benötigt, um das Geschehene zu vergessen.

Zehn Jahre später ist Billy (jetzt Robert Brian Wilson) zu einem stattlichen, jungen Mann herangewachsen, der dank Schwester Margarets Engagement eine Anstellung in Mr. Sims (Britt Leach) Spielzeugladen erhält. Dort lebt er sich schnell ein und verguckt sich ebenso schnell in die hübsche Pamela (Toni Nero), die ebenfalls dort angestellt ist. Alles scheint perfekt, doch dann stehen die Weihnachtsfeiertage vor der Tür. Ausgerechnet Billy soll die Kinder im Weihnachtsmannkostüm überraschen, was ihm deutlich zusetzt. Als dann, bei der betriebsinternen Weihnachtsfeier, Pamela mit ihrem Kollegen Andy (Randy Stumpf) in der Kiste (bzw. im Lager) landet und von Billy überrascht wird, dreht Billy vollends durch. Eine Nacht des Grauens bricht über die Stadt herein, denn der Weihnachtsmann kommt, um die Bösen zu bestrafen…

Als STILLE NACHT, HORROR NACHT damals in den US-Kinos startete, entflammte eine Welle der Demonstrationen vor den Lichtspielhäusern. Die „Citizens Against Movie Madness“, ein Verein, der dem Wahnsinn auf der Kinoleinwand einhalt gebieten wollte (was es nicht alles gibt) konnte nicht verknusen, dass der geliebte, dicke Mann im roten Mantel auf den Kinoplakaten mit einer Axt, anstelle eines Geschenkesacks zu sehen war. Man sah die geliebte, heilige Nacht und das Wohl der Kinder in Gefahr. Als 2012 das Remake SILENT NIGHT startete, war davon nichts mehr zu spüren. Zeiten ändern sich halt. Doch die massiven Proteste verhinderten damals, dass der Film landesweit in vielen Kinos gezeigt wurde und minderten das Einspielergebnis massiv, was echt ein Jammer ist. Denn STILLE NACHT HORROR NACHT ist zwar kein wirklich guter Film aus den Augen eines Filmkritikers, dafür eine atmosphärische und bösartige Spaßkanone für Splatter- und Horrorfans.

Dabei war der hauptberuflich als Produzent tätige Charles E. Sellier Jr. alles andere als ein Horrorregisseur. Die Splatterszenen waren ihm gar so zuwieder, dass er diese von seinem Kameramann inszenieren ließ. Diese haben es übrigens in sich, vor allem, da man sie mittlerweile auch in unzensierter Form genießen kann, aber dazu kommen wir gleich. Zunächst erstmal möchte ich erklären, warum dieser, eigentlich nicht wirklich „gute“, Film doch zu den Genreperlen der Achtziger zählt. Zunächst ist Selliers Inszenierung schon mal an allen Ecken und Enden irgendwie drüber, was ungemein unterhaltsam ist. Angefangen mit dem Opa, der aus heiterem Himmel plötzlich den teuflischen, alten Sack gibt, der Spaß daran hat, seinem Enkel einen (ersten) Schock fürs Leben zu verpassen (oder geschah dies nur in Billys Fantasie?). Kurz darauf dann der Killerweihnachtsmann, der Mami erst einmal die Titten freilegen muss, bevor er ihr die Kehle aufschlitzt. Freiheit den Möpsen! Kurz darauf ist dann eine Trashpause angesagt, denn Mutter Oberin ist erschreckend glaubwürdig und sowohl erschreckend hart, wie auch erschreckend hassenswert. Lilyan Chauvin legte hier darstellerisch eine echte Glanzleistung hin. Im Spielzeugladen ist dann allerdings wieder Trashtime angesagt, wenn Billy glücklich seinem Job im Spielzeugladen nachgeht, während wir einen amerikanischen Schlager um die Ohren bekommen. Die ganze episodenhafte Szene sieht aus wie der Vorspann einer Achtzigersitcom, bei dem die Credits fehlen. Man wartet quasi darauf, dass ALF gleich um die Ecke kommt. Es folgen noch ein paar Albernheiten mit Billys betrunkenem Chef, ehe der gute Junge durchdreht und der Film plötzlich zu einem grundsoliden und vor allem atmosphärischen Slasher mutiert, dessen darauffolgende Aneinanderreihung von gruseligen Mordszenen eine tolle Horroratmosphäre erzeugt.

Mehr möchte ich gar nicht verraten, um den Spaß nicht zu verderben. Die große Linnea Quigley, die wir ja bereits zu Gast in unserem Podcast hatten (wo wir übrigens auch über ihre Rolle in SILENT NIGHT DEADLY NIGHT sprachen), hat den wohl berühmtesten Abgang erhalten, bei dem ein Geweih eine große Rolle spielt. Diesen Mord kann man übrigens, wie auch den ganzen Film, in der Unrated Fassung genießen. Die erst vor ein paar Jahren wieder eingefügten Gewaltszenen, die damals der Schere zum Opfer fielen, bereichern den Film ungemein (die alte deutsche Fassung war selbstverständlich noch viel stärker gekürzt). Allerdings sind diese qualitativ nicht ganz so gut erhalten wie der übrige Film (dessen Qualität absolut hervorragend in Bild und Ton ist). Man hat aber ein Maximum aus dem Material herausgeholt und wenn man sich wirklich daran stört, das die Qualität etwas schwankt, so hat man ebenfalls die Wahl, die R-Rated Kinofassung auszuwählen. Sowieso ist mal wieder ein Großaufgebot an der Bonusfront bei ANOLIS. Zwei Audiokommentare, ein Linnea Quigley Interview, Trailer, Featurettes und so weiter und so fort. Natürlich darf das Booklet, welches diesmal von Jonas Hoppe geschrieben wurde, nicht fehlen. Die übliche, gelungene Ergänzung in Schrift- und Bildform, die diese Veröffentlichung zusätzlich aufwertet.

Für Fans von Achtziger-Horrorfilmen ist STILLE NACHT HORROR NACHT einfach unverzichtbar. Zumal dieses Mediabook, welches in drei Covervarianten erhältich ist, ein Traum für jeden Sammler darstellt.

Zum Abschluss noch das versprochene Zocki Video. Der hat den Film vor einigen Jahren bereits auf Herz und Nieren geprüft, was wir Euch nicht vorenthalten wollen. Aber Vorsicht – Spoiler!

Trailer:

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