Katastrophenfilme aus Hollywood galten früher immer als großes Eventkino. Mittlerweile ist dem nicht mehr so und auch ein Roland Emmerich hatte seinen Zenit mit dem herabstürzenden Mond letztes Jahr deutlich überschritten. Vor 20 Jahren sah das aber noch anders aus. Trotzdem konnte dieser, von Jon Amiel (Copykill) inszenierte, die-Erde-steht-mal-wieder-am-Abgrund-Streifen, an der Kinokasse nicht so recht überzeugen. Zu Unrecht, wie ich nach Sichtung der von PARAMOUNT PICTURES HOME ENTERTAINMENT kommenden 4K-Veröffentlichung feststellen musste. Worin die Qualitäten dieses starbesetzten Reißers liegen, schildere ich Euch jetzt.

Originaltitel: The Core

Regie: Jon Amiel

Darsteller: Aaron Eckhart, Hilary Swank, Delroy Lindo, Stanley Tucci, Tchéky Karyo, Bruce Greenwood

Artikel von Christian Jürs

Aus scheinbar heiterem Himmel brechen an der Ostküste der USA hunderte Menschen, die allesamt einen Herzschrittmacher tragen, scheinbar grundlos tot zusammen. Kurz darauf fallen in London riesige Taubenschwärme über die Menschen her und anschließend leblos zu Boden. Als dann auch noch ein Space Shuttle beim Landeanflug auf den Ozean aus unerfindlichen Gründen vom Kurs abkommt und auf Los Angeles zusteuert ist man sich sicher: Irgendetwas noch schrecklicheres steht der Menschheit kurz bevor.

Um der Sache auf den Grund zu gehen, wird General Purcell (Richard Jenkins) von der US-Regierung in diesem Fall beauftragt. Der wendet sich an den Geophysiker Dr. Joshua Keyes (Aaron Eckhart), dessen französischen Kollegen Dr. Serge Leveque (Tchéky Karyo) und den angesehenen Dr. Conrad Zimsky (Stanley Tucci), die zusammen eine folgenschwere Entdeckung machen. Ursache für die ungewünschten Phänomene ist der Erdkern, der aus unerfindlichen Gründen aufgehört hat, sich zu drehen. Doch bei den bisher kleineren, aufgetretenen Katastrophen wird es nicht bleiben. So wird sich, im Laufe der nächsten 12 Monate, das schützende Magnetfeld der Erde auflösen und somit die Sonnenstrahlen ungefiltert auf die Erde eindringen lassen. Hierdurch würde alles Leben auf unserem Planeten aufhören zu existieren.

Die einzige Chance, die der Menschheit nun bleibt ist es, den Erdkern wieder zum Rotieren zu bringen. Dies bringt Dr. Ed Brazzelton (Delroy Lindo) ins Spiel, der, wie der Zufall es will, nicht nur einen wahnsinnig effektiven Bohrer, sondern auch ein enorm hitzebeständiges Metall entwickelt hat, welches vonnöten ist, um den Erdkern heil zu erreichen. Toller Zufall, oder? Durch die Reise zum Mittelpunkt der Erde wollen die Wissenschaftler versuchen, den Motor des Planeten per Sprengung wieder in Bewegung zu setzen.

Finanziert von der Regierung, entwickeln die schlauen Köpfe auf die Schnelle ein Bohrfahrzeug, mit dem sie die Reise anzutreten beabsichtigen. Ergänzt wird die Crew durch die beiden Astronauten Commander Robert Iverson (Bruce Greenwood) und Major Rebecca Childs (Hilary Swank), die die Navigation übernehmen. Doch was sich wie ein Ausflug im Park anhört, entpuppt sich als eine Reise voller tödlicher Gefahren, denen ein Mitglied der Crew nach dem anderen zum Opfer fällt. Werden sie wohl zum Erdkern gelangen und diesen wieder in Bewegung setzen können?

Diese Frage dürfte jeder erfahrene Katastrophenfilmfan vermutlich im Schlaf beantworten können. Auch die Frage, wer hier möglicherweise lebend aus der Misere herauskommt, bedarf keiner hellseherischen Fähigkeiten. Nein. der Film von Regisseur Jon Amiel bewegt sich wie ein Stift bei Malen nach Zahlen voran. Erstaunlicherweise störte mich diese Vorhersehbarkeit überhaupt nicht, gehen doch die meisten Filme dieser Art den immergleichen Weg. Ob 2012, Armageddon, Dantes Peak oder auch Daylight – sie alle wussten wenig zu überraschen, boten jedoch unterhaltsames Popcornkinofutter. So auch The Core – Der innere Kern, der mit sympathischen Mimen und einer Menge Krawall punkten kann.

Ich war erstaunt, wie gut nicht nur die Bildqualität der 4K-Scheibe ausschaut, sondern auch, wie gut der Großteil der immerhin 20 Jahre alten Spezialeffekte heute noch herüberkommt. Hier braucht sich der Streifen nicht hinter dem käsigen Moonfall aus dem letzten Jahr zu verstecken. Mag der Film seinerzeit auch nur mäßig erfolgreich gewesen sein und die Kritiken mittelmäßig – The Core – Der innere Kern wusste mich auf der heimischen Couch bestens zu unterhalten. Da macht es auch nichts, dass die erzählte Geschichte der pure Mumpitz ist, die physikalisch hinten und vorne wenig Sinn ergibt. Hirn aus – Film ab, dass ist hier die Devise.

Neben der kristallscharfen Bildqualität, weiss auch der 5.1-Ton zu gefallen und die Boxen zu beanspruchen, wobei die englische Sprachfassung im DTS-Gewand ein wenig die Nase vorn hat. Mir lag zur Rezension die 4K-Scheibe als Rohling vor. Bonusmaterial war leider keines vorhanden.

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