Bei einem generischen Titel wie „Cursed“ muss man schon aufpassen ob man den richtigen Film hat. Der Originaltitel „The Accursed“ macht es etwas leichter. Wenn man nun aber den richtigen Film hat, erwartet einen ein Wiedersehen mit einer herrlich bösen Mena Suvari (American Beauty, American Pie) und der ehemaligen Serienqueen Meg Foster (Die Straßen von San Fransisco, Pretty Little Liars), die hier quasi in einer überlangen Folge von „Geschichten aus der Gruft“ agieren, denn mehr als TV-Niveau bekommen wir nicht geboten. Das hat nicht unbedingt etwas Schlechtes zu bedeuten, und so wagen wir einen ausführlichen Bick in die dämonischen Abgründe von Regisseur Kevin Lewis (Willy‘s Wonderland) und seinem Grusel Film „Cursed“ (FSK16), der durch PLAION PICTURES nun auf den deutschen Markt losgelassen wurde.
Originaltitel: The Accursed
Regie: Kevin Lewis
Darsteller: Sarah Grey, Meg Foster, Sarah Dumont, Mena Suvari, Alexis Knapp
Artikel von Kai Michael Netthorn
Nach dem Selbstmord ihrer entfremdeten Mutter kehrt Elly nach Hause zurück, um den Nachlass abzuwickeln. Um auf andere Gedanken zu kommen, nimmt die junge Krankenschwester einen Job an: Sie soll sich für ein paar Trage um eine kränkliche alte Dame kümmern, die in einem abgelegenen Haus im Wald lebt. Was Elly nicht wissen kann: In Miss Ambrose steckt eine Dämonische Präsenz, die nur darauf wartet auszubrechen!
Wir befinden uns in einem dunklen Wald vor einem Haus, eine junge Frau und ein kleines Mädchen sprechen sich ab, die Kleine soll erst dazu kommen wenn das Schreien anfängt, dann betritt die Ältere die Hütte. Dort fällt unser Augenmerk auf ein wunderschön-schauriges Portrait der Bewohnerin und kurz darauf treffen wir sie persönlich. Sie ist der Inbegriff einer alten Hexe, ganz ohne Hakennase und Warze, aber eindeutig jemand von dem wir keinen Apfel annehmen würden. Die junge Frau gibt vor, einen Auftrag für die Hexe, Ms. Ambrose (Meg Foster) zu haben, und zwar die Verfluchung einer Person, die nicht näher beschrieben wird, aber die Dunkle Magierin ist zu selbstsicher, als dass sie hier irgendwie skeptisch wird. Nachdem Geld den Besitzer gewechselt hat und eine Ampulle Blut vom gewünschten Opfer von Ms. Ambrose verköstigt wurde, schlägt die Falle zu. Anscheinend hat sich die Hexe gerade selbst verflucht (oder exorziert) und vorher noch freundlicher Weise eine Anleitung zum Dämonentöten gegeben.
Der folgende Vorspann erinnert stark an American Horror Story, was etwas irritiert. Danach, es sind 3 Monate vergangen, begegnen wir Elly (Sarah Grey), die gerade das Haus ihrer kürzlich verstorbenen Mutter ausräumt. Ihre Freundin Beth (Sarah Dumont) hilft ihr dabei. Die beiden wirken sympathisch und sind redlich bemüht der Geschichte Glaubwürdigkeit zu verleihen. Es kommt zu einer bizarren Begegnung mit einer Nachbarin, die die tote Mutter aufgefunden hat und der Tochter vorwirft diese im Stich gelassen zu haben. Kurz darauf gibt es von der Nachbarin eine Backpfeife und der Kontakt ist damit unschön beendet. Wir erfahren langsam was ungefähr los war, dass der Vater von Beth wohl mit einer anderen durchgebrannt ist, dass die Mutter krank wurde und die Tochter im Ausland für eine Hilfsorganisation gearbeitet hat, weswegen sie die letzten Jahre nicht daheim war. Nach und nach zeigt sich eine toxische Beziehung von Mutter und Kind und die Flucht ins Ausland als nach vollziehbar. Als dann ein Anruf kommt, indem die Tochter gebeten wird die häusliche Pflege einer alten Frau für ein paar Tage zu übernehmen, bis sie einen Platz im Krankenhaus bekommt, ist Elly erstmal perplex woher diese Idee kommt, als sie dann noch hört das ihre Mutter sie kurz vor ihrem Ableben selbst empfohlen hat, ist die Verwirrung komplett.
Während sie noch überlegt, ob sie das Jobangebot annehmen soll, hört sie die Stimme ihrer Mutter, ihre Lieblingsmusik vom Plattenspieler, ohne jemals selber die Platte aufgelegt zu haben, und Visionen in denen ihre Mutter sie beschimpft, weil sie sie allein gelassen hat. Natürlich nimmt sie den Job an, da ihr nächster Auslandsjob wegen einer Reisewarnung abgesagt wurde. Ihre Freundin fährt sie zum abgelegenen Haus und spätestens nach dem treffen mit Alma (Mena Suvari) hat Beth ein komisches Gefühl.
Das schauen des Films tut nicht weh, die Darsteller sind durchweg stabil, aber die Handlung ist schon etwas (Alb-)Traumhaft. Wir bekommen von Alma die Küche erklärt, aber kein Wort über die Bedürfnisse der alten Frau. Die Pflege scheint sich auch mehr auf Babysitten zu begrenzen und so müssen wir viele Begebenheiten einfach akzeptieren. Dass die wieder Heimgereiste Beth nach kürzester Zeit einen Privatdetektiv engagiert, um mehr über die alte Frau raus zu finden, ist auch bei besten Kontakten nicht glaubhaft. Das jemand im Bett erbricht und die Pflegerin nur gespannt zuschaut anstatt wenigstens den Kopf zur Seite zu legen; geschenkt. Weitere Beispiele würden schon zu viel verraten, aber es gibt viele.
Kommen wir zu den Spezialeffekten, denn die sind Einwandfrei, keine großen CGI-Tricks, aber das, was sie zeigen, funktioniert. Der Haupttrick kommt mir etwas zu oft, ist aber auch wirklich nett.
Man kann diesem Film nicht absprechen ein klein wenig Grusel zu verbreiten. Auf Jumpscares wird größtenteils verzichtet und die Stimmung holt einen immer wieder ab. Einige nette Ideen, wie z.B. ein Fotoalbum der Mutter oder Musik die unsere Hauptakteurin immer wieder direkt anspricht, um ihr ein schlechtes Gewissen zu machen, wissen zu gefallen. Wer also wissen will, was es mit der Anfangsszene auf sich hat, warum Ellys Mutter sie empfohlen hat und ihr außerdem als Kind Blut abgenommen hat, der lehne sich zurück, schalte sein Hirn auf stand by und genieße eine altmodische Teenie-Horror Unterhaltung.
Fazit: Teenager-Grusel ohne Tiefgang, Liebevoll gedreht und Unterhaltsam. Mena Suvari, Sarah Grey und Sarah Dumont wirken trotz der Story immer wieder natürlich. Dies ist ein kurzweiliger Gruselspaß für alle nicht ganz so hart besaiteten.
Als Bonus gibt es auf der gesichteten Blu-Ray zwei Cursed-Trailer und eine kleine Trailer Show.
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