Habt Ihr den Jahresurlaub schon geplant? Wenn nicht, dann habe ich ein Traum-Reiseziel für Euch, denn auf Mermaid Lagoon Island muss es einfach zauberhaft sein. Allerdings empfehle ich, die heimische Tierwelt zu meiden. Denn dort geht ein Wesen um, welches optisch und charakterlich an eine Mischung aus Critter und Friedrich Merz erinnert. Klein, gemein und ohne Gewissen macht es sich über seine Opfer her. Als ein Wissenschaftler so ein Biest an Bord einer Passagiermaschine schmuggelt, sind Chaos und Blutvergießen vorprogrammiert. Ob Chef-Stewardess Eva Habermann das Monster wieder einfangen kann? BUSCH MEDIA GROUP spendierte dem Trash-Horror-Fest gleich mehrere Veröffentlichungsvarianten. Ob hier das Herz eines Trashfans höherschlägt oder ein Debakel Marke Sky Sharks zu erwarten ist, verrate ich Euch in meiner Rezension.

Drehbuch und Regie: Ezra Tsegaye

Darsteller: Eva Habermann, Robin Czerny, Nicolás Artajo, Kim Kelly Braun, Micaela Schäfer

Artikel von Christian Jürs

Samuel L. Jackson kämpfte einst gegen miese Mörderschlangen im Flugzeug, jetzt darf Eva Habermann sich gegen ein gremlinartiges Wesen zur Wehr setzen. Ich finde es toll, dass die sympathische Schauspielerin, die einst als Zev Bellringer überzeugte (lechz), in den letzten Jahren ihr Herz für trashige Horrorfilme entdeckt hat. Doch während mich Trolls World – Voll vertrollt nur bedingt überzeugen konnte (immerhin war diese Schnittfassung deutlich besser als die des Regisseurs Eric Dean Hordes, die zu sichten ich die zweifelhafte Ehre hatte) und Sky Sharks sich als ein ganz übles Debakel entpuppte (noch übler waren allerdings die Reaktionen der Macher auf so manche negative Kritik), hatte ich mit der Ekel-Horrorkomödie Cyst eine Menge Spaß. Wo wird sich wohl Monster on a Plane qualitativ ansiedeln? Irgendwo dazwischen!

Der Film beginnt auf der fiktiven Insel Mermaid Lagoon Island (sorry, Eure etwaigen Urlaubspläne, die Ihr nach meinem Vorwort schmiedetet, durchkreuzt zu haben). Ein junges Paar vertreibt sich die Zeit auf einer Wiese mit grausigen Dialogen („Weisst Du, was ich noch mehr liebe als Dich? Deine beiden kleinen Brüste!“), etwas Rumgefummel ohne nackte Haut (Buuuuuuh!) und anschließend mit dem Ableben dank des titelgebenden Monsters. Dabei fällt gleich einiges auf:

a) die Synchronisation ist leider Mist – ich empfehle die englische Originaltonspur

b) die Dialoge sind ebenfalls grausig

c) die praktischen Effekte sind zwar trashig, aber durchaus sehenswert und ambitioniert

d) leider wurden diese hier und da durch schrecklich animiertes Kunstblut ab- und nicht aufgewertet

Danach geht´s auf zum Flughafen, wo ein dubioser Wissenschaftler namens Professor Singh (Dieter Landuris) das todbringende Tier auf einfachste Art und Weise in seinem Koffer durch die Sicherheitskontrolle schleust, als hätte es den 11. September nie gegeben. An Bord tummeln sich allerlei höchst unterschiedliche Charaktere, von denen wir nur äußerst wenige wirklich kennenlernen. Unter ihnen befindet sich auch der Rapper MC Fitti und ein genervter Lehrer namens Ben (Robin Czerny), der hauptsächlich am Telefon sitzt und sich dadurch schnell mit der erfahrenen Stewardess Nathalie (Eva Habermann), die sich auf ihrem letzten Flug befindet, anlegt. Klar, dass die beiden sich später noch näherkommen werden.

Der Rest des Casts besteht aus den verschiedensten Stereotypen des Drehbuch Einmaleins. Vom fiesen Gangster, bis zu dauergeilen Stewardessen und Stewards ist so ziemlich alles vertreten, was Drehbuchautor und Regisseur Ezra Tsegaye hier scheinbar an einem bierseligen Stammtischabend mit Freunden erdachte. Von Charakteren zu sprechen, würde diese Figuren zu sehr ehren. Doch was soll ich weiter frotzeln? Das Drehbuch ist zwar mies, die Kamera mit ihren vielen, verwackelten Extrem-Closeups sogar noch mieser und die Digitaleffekte ein schlechter Witz. Wäre dies nun ein ernstzunehmender Horrorfilm, ich würde gänzlich abraten.

Doch bei Monster on a Plane handelt es sich um einen gewollten Trashfilm, der halt scheiße sein soll. Das kommt den Machern natürlich gelegen, die Besseres vermutlich auch gar nicht zustande bringen können. Hat man aber die erste halbe Stunde jedoch überstanden, dann können zumindest Trashfans aufatmen. Denn sobald das Vieh ausgebrochen ist, passiert durchweg etwas. Das ist zwar meist vorhersehbar, für Fans schlechter Filme aber durchaus unterhaltsam. Immerhin, die Idee, dass das Wesen Halluzinationen per luftiger Darmausscheidung erzeugen kann, ist durchaus witzig und ermöglicht der lustig operierten Micaela Schäfer einen Gastauftritt. Quote durch Titten somit erfüllt (wobei ihre Wangen mittlerweile die Größe ihrer Möpse übertrumpfen).

Monter on a Plane ist alles, aber nicht gut – und trotzdem hatte ich Spaß beim Sichten. Der Film ist beste SchleFaZ-Ware, weswegen ich Busch Media Group vorschlagen würde, mal bei Herrn Kalkofe und Herrn Rütten vorstellig zu werden. Wer sich den Film zulegt, sollte sich bewusst sein, dass wir uns hier auf dem Niveau eines Asylum-Filmes bewegen, allerdings mit deutlich mehr Bluteffekten. Wer es aufwändiger mag, der sollte lieber im hinteren DVD-Regal nach Snakes on a Plane ausschau halten.

Mir lag zur Rezension die Blu-ray-Variante vor. Diese verfügt über eine sehr gute Bild- und Tonqualität, jedoch über eine mäßige Synchronisation. Im Bonusbereich gibt es Deleted Scenes (die aber eigentlich nur aus Szenenerweiterungen bestehen), ein 22-minütiges Making of (das wirklich sehenswert ist und vor Herzblut nur strotzt) und Trailer, sowie ein Wendecover ohne FSK-Logo. Die Mediabook-Varianten verfügen noch über ein Booklet.

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