Da wird selbst Barbie neidisch! Chucky, die knuddelige Mörderpuppe bringt es mittlerweile stolze sieben Original-Filme, ein Remake und einen Serienableger mit drei Staffeln. Ähnlich erfolgreiche Slasher-Ikonen sind lediglich Freddy, Jason, Michael und Leatherface. Mit der Zeit wurden die Mörderpuppen-Sequels natürlich immer wilder und weniger gruselig, wodurch der Geist des Originals zeitweise ein wenig verlorenging. Dank CAPELIGHT PICTURES lohnt sich jetzt aber ein Blick zurück zu den Anfängen, denn der Verleiher spendiertdem kleinsten Serien-Killer der Welt wahlweise eine Media- oder Steelbook-Variante in brandneuem, scharfem 4K. Obendrauf gibt es natürlich tonnenweise Bonusmaterial. Hier bleibt kein Fan-Wunsch offen. Hidy-ho! Ha Ha Ha!

Originaltitel: Child’s Play
Regie: Tom Holland
Darsteller: Catherine Hicks, Chris Sarandon, Alex Vincent, Brad Dourif, Dinah Manoff
Artikel von Christian Jürs
Im Jahr 1988 hatten die meisten Horror-Franchises ihren Zenit bereits überschritten. Jason, der Waldschrat mit dem Eishockey-Masken-Fetisch trat in Freitag der 13. Teil 7 – Jason im Blutrausch gegen die Temu-Version von Stephen Kings Carrie in den Ring, Pizza-Gesicht Freddy Krueger wechselte vom Horror-Genre zur Fantasy-Komödie in A Nightmare on Elm Street 4 und fragte „Are you ready for Freddy?“ während Michael Myers, obwohl im Vorgängerfilm komplett verbrannt, sein Kino-Comeback in Halloween 4 – Michael Myers kehrt zurück hatte, der immerhin ein respektabler Kinohit wurde. Neben all diesen Sequels stieg auch eine brandneue Horror-Ikone empor, die vom Aussehen her zwar niedlich, aber ebenso mörderisch war – und bis heute immer noch ist: Chucky, die Mörderpuppe, erdacht von Don Mancini, John Lafia und Tom Holland. Letzterer übernahm zudem die Regie, was nicht die schlechteste Wahl war, konnte er doch bereits in dem großartigen Fright Night – Die rabenschwarze Nacht zeigen, welches Talent in ihm steckt. Für Don Mancini der Start in ein Lebenswerk, dem er bis heute treu geblieben ist.

Auf der Flucht vor der Polizei erleidet der Serienmörder Charles Lee Ray (Brad Dourif) eine schwere Schussverletzung. Mit letzter Kraft kann er sich in einen Spielzeugladen retten, wo ihm eine, in den Kinderzimmern derzeit sehr begehrte, Good Guy-Puppe in die Hände fällt. Mit Hilfe eines magischen Voodoo-Rituals gelingt es dem sterbenden Schwerverbrecher, seine Seele in das Plastik-Spielzeug mit Sprachfunktion zu transferieren, wobei ein Blitz in dem Geschäft einschlägt und dieses zerstört. Die Puppe wird daraufhin von einem Obdachlosen gefunden und an die alleinerziehende Mutter Karen Barcley (Catherine Hicks) verkauft, die ihrem Sohn Andy (Alex Vincent) damit eine Freude zu seinem sechsten Geburtstag machen möchte.
Der ist freilich begeistert von seinem neuen Freund, der sich ihm als Chucky vorstellt und für immer sein Freund bleiben möchte. Doch bereits am ersten Abend zeigt die vom Serienmörder besessene Spielzeugpuppe ihr wahres Gesicht und stößt Maggie (Dinah Manoff), Alex Babysitterin und Arbeitskollegin von Karen, aus dem Fenster in den Tod. Die kleinen Fußspuren am Tatort deuten auf eine Tat von Alex hin, doch der schwört Stein und Bein, dass Chucky die Tat begonnen habe.

In kürzester Zeit kommt es immer wieder in Alex Umfeld zu tödlichen Unfällen. Seine Aussage, dass Chucky hinter den Untaten stecken würde, können weder seine Mutter noch den ermittelnden Detective Mike Norris (Chris Sarandon), der zuvor den tödlichen Schuss auf Charles Lee Ray abfeuerte, überzeugen. Der Junge wird daraufhin in eine psychiatrische Anstalt zur Beobachtung gebracht, während seine Mutter versucht, die Aussage ihres Jungen zu überprüfen. Als sie bemerkt, dass Chucky ohne die mitgelieferten Batterien funktioniert und der Killer sein wahres (Plastik)-Gesicht zeigt, ist Eile angebracht im Kampf gegen Charles Lee Ray. Denn der kann seinen Puppenkörper nur verlassen, wenn er in den Körper der ersten Person schlüpft, der er sich anvertraut hat – und das war der kleine Andy. Und so versuchen Karen und Polizist Mike Norris, der mittlerweile ebenfalls Bekanntschaft mit der Killerpuppe gemacht hat, der Killer-Puppe das Handwerk zu legen, während der widerum versucht, in den Körper des kleinen Andy zu gelangen. Doch auch für ihn drängt die Zeit, denn nach und nach beginnt Chucky, im Puppenkörper menschlich zu werden und damit droht für ihn die Gefahr, für immer im Körper der Good Guy-Puppe verweilen zu müssen.
Chucky – Die Mörderpuppe war eines der großen Highlights des schwächelnden Horror-Genres anno 1988. Im Kino bei uns eher wenig beachtet, startete der Film im Heimkino so richtig durch und bekam recht zügig zwei Direct-to-Video Fortsetzungen, die zwar nicht an die Qualität des Erstlings heranreichen konnten, dafür aber deutlich mehr Action zu bieten hatten. In der Tat lässt sich Chucky – Die Mörderpuppe Zeit, ehe wir die Puppe endlich entfesselt und in Aktion erleben dürfen. Ähnlich wie in Spielbergs Der weiße Hai sehen wir das kleine Biest zunächst In der ersten Filmhälfte nur schemenhaft in Aktion, ehe das Böse sich vor der Kamera offenbart. Ab diesem Moment gibt es kein Halten mehr und der mittlerweile mehr als drei Jahrzehnte alte Streifen überrascht auch heute noch mit fantastischen Effekten und Animatronics, die immer noch überzeugen. Gleiches gilt auch für die Darsteller, insbesondere Alex Vincent, dem es gelang, ein nicht nerviges, sehr süßes Kind zu verkörpern. Aber auch Catherine Hicks und Chris Sarandon, der zuvor bereits in Tom Hollands großartigem Fright Night – Die rabenschwarze Nacht als Vampir Jerry Dandridge auftrat, wissen zu überzeugen. Doch alles steht und fällt mit Brad Dourif, der zu Beginn einmal kurz höchst selbst auftauchen durfte und schließlich seine Mimik und Stimme der Mörderpuppe lieh – bis heute. Man hätte keine bessere Wahl treffen können.

Zwei verschiedene Mediabook-Varianten (einmal mit dem deutschen Videocover und einmal mit dem deutschen Kinoplakat darauf), sowie ein Steelbook, jeweils mit dem Film auf 4K UHD und Blu-ray, sowie einer prall gefüllten Bonus-Blu-ray könnt Ihr jetzt in Euer Regal stellen. Für den schmalen Geldbeutel gibt es außerdem noch eine Einzel-DVD-Version obendrauf. Die Bildqualität ist gestochen scharf, verfügt aber auch in den Nachtszenen über entsprechendes Filmkorn. Den Vogel schießt aber das Bonusmaterial ab.
So gibt es satte vier Audiokommentare (darunter einer von Chucky himself), diverse Featurettes und Trailer, Interviews mit Don Mancini, Chris Sarandon, Alex Vincent, Produktionsleiter Robert Latham Brown und Produzent David Kirschner. Die Mediabook-Varianten verfügen außerdem über ein 48-seitiges Booklet, verfasst von Marc Toullec. Die DVD-Version wurde lediglich mit den Audiokommentaren und Trailern, sowie einem Wendecover ohne FSK-Logo ausgestattet.
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Mediabook – Cover B (4K UHD & 2 Blu-rays)
Steelbook (4K UHD & 2 Blu-rays)
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