So müssen Sequels sein. Smile 2 – Siehst Du es auch? gelang das Kunststück, obwohl die Handlung der des Vorgängers wie ein Haar dem anderen gleicht, den ersten Teil in so ziemlich allen Belangen zu übertreffen. Mehr Grusel, mehr Blut, mehr creepy Lächeln – PARAMOUNT PICTURES spendiert der Reihe jetzt ein Double-Feature für Sparfüchse, welches bestens für einen Filmvergleich der beiden Teile geeignet ist. In dieser Kritik verrate ich Euch mit einem breiten Lächeln im Gesicht, warum Ihr hier bestes Futter für Eure Halloween-Zeit bekommt.

Originaltitel: Smile 2
Drehbuch & Regie: Parker Finn
Darsteller: Naomi Scott, Rosemarie DeWitt, Ray Nicholson, Kyle Gallner, Dylan Gelula
Artikel von Christian Jürs
Wie eingangs erwähnt, handelt es sich bei Smile – Siehst Du es auch? in meinen Augen um eines der Horror-Highlights aus dem Jahr 2022, der deutlich spannender und unheimlicher geriet als das zur gleichen Zeit heiß ersehnte Finale zwischen Laurie Strode und Michael Myers. Denn während Halloween Ends zu einer lahmarschigen Enttäuschung für die Fans geriet, geriet Parker Finns Gruselmär um einen Dämonenfluch, der mit dem Kurzfilm Laura hasn´t slept seinen Anfang nahm, für viele Zuschauer zum Nägelkauer. Da der gerade einmal 17 Millionen Dollar teure Spielfilm mehr als 200 Millionen Dollar an den Kinokassen einspielte, war schnell klar, dass ein Sequel folgen würde.

Dass Smile 2 – Siehst Du es auch? nach dem Prinzip „höher, schneller, größer“-funktionieren würde, ist logisch. Auch, dass die Handlung der des ersten Teils ziemlich ähnelt. Aber, und das ist entscheidend, Parker Finn perfektionierte seine Idee nochmal in allen Belangen, was Smile 2 – Siehst Du es auch? zu einem äußerst sehenswerten und extrem spannenden Horrorerlebnis werden ließ.
Im Fokus der Handlung steht diesmal der Pop-Star Skye Riley (Naomi Scott). Die hat gerade ein schweres Trauma verarbeitet. Dieses entstand, als sie im Drogenrausch das Auto mit ihr und ihrem Freund (Jack Nicholson-Sprössling Ray Nicholson) von der Fahrbahn in den Abgrund lenkte, wobei sie schwer verletzt überlebte während ihr Freund verstarb. Mittlerweile ist die junge Frau clean und im Begriff, ihre Comeback-Tour in Angriff zu nehmen. Immer unterstützt, beziehungsweise unter Erfolgsdruck gesetzt, von ihrer eigenen Mutter (Rosemarie DeWitt), die gar nicht bemerkt, dass Skye immer noch mit den Folgen des Unfalls zu kämpfen hat.

Als die junge Künstlerin bei einer Probe unter starken Schmerzen leidet, begibt sie sich heimlich zu ihrem ehemaligen Dealer Lewis Fregoli (Lukas Gage), um an Schmerzmittel zu gelangen, die man ihr, aufgrund ihrer Vergangenheit, nicht mehr verschreibt. Ein folgenschwerer Fehler, denn als sie bei Lewis vorstellig wird, ist dieser nervlich am Ende, bedroht Skye sogar, ehe er sich, vor ihren Augen, das Leben nimmt.
Kenner des Vorgängerfilms wissen, was nun folgt. Das Virus, beziehungsweise der dämonische Parasit, der von Lewis Besitz ergriffen hatte, springt auf Skye über. Fortan sieht sie vermehrt Menschen mit dämonischem Grinsen vor sich, die niemand sonst zu sehen scheint. Doch dabei bleibt es nicht und bald sterben die ersten Menschen in ihrem Umfeld.
Hilfe erhofft sich Skye von ihrer besten Freundin Gemma (Dylan Gelula), mit der sie sich einst zerstritten hatte, die jedoch nicht nachtragend ist und sich sofort um Skye kümmert. Doch die dämonischen Erscheinungen mehren sich und langsam scheint es, dass die junge Frau ihren Verstand zu verlieren droht. Doch dann erhält sie eine Textnachricht von einem Unbekannten, der scheinbar die Lösung ihres Problems kennt. Rettung in letzter Sekunde?

Smile – Siehst Du es auch? gefiel mir schon ziemlich gut. Der Streifen war unangenehm und gruselig genug, um mich zu faszinieren. Die Fortsetzung tritt in denselben Pfaden, die jedoch noch nicht ausgelatscht sind. Im Gegenteil, das Sequel setzt in allen Belangen einen drauf. So mehrt sich der Schrecken, die Effekte sehen (weitestgehend) besser aus, sind drastischer und zahlreicher. Vor allem aber sehen die Bilder von Kameramann Charlie Sarroff, der bereits den ersten Teil mit genialen Einstellungen versorgte, großartig aus. Immer wieder baut der Film mit seinen Bildern, aber auch mit seiner tollen Sounduntermalung, echten Schrecken beim Zuschauer auf.
Zu guter Letzt sei Hauptdarstellerin Naomi Scott erwähnt, die eine, für einen Horrorfilm außerordentliche, Performance an den Tag legt. Sie verkörpert den gebrochenen Popstar, der langsam durchzudrehen scheint, mit einer schauspielerischen Stärke, die in diesem Genre gar selten ist. Wer mit ihr nicht mitfiebert, der ist innerlich schon tot.

Auch wenn Smile 2 – Siehst Du es auch? es sich auf der Zielgeraden ein wenig einfach macht (warum, sei hier nicht verraten), so endet er doch mit einem Knalleffekt, der Lust auf einen dritten Teil macht, der mit Sicherheit als Smil3 in den nächsten Jahren in Produktion gehen wird. Ich freu mich schon drauf, da die Prämisse, die hier eröffnet wird, großes Potential birgt.
Die gesichtete Blu-ray verfügt über eine sehr gute Bild- und Tonqualität. Im Bonusbereich gibt es einen Audiokommentar von Regisseur Parker Finn, Deleted und Extended Scenes, sowie diverse kleine Featurettes. Erneut lautet meine Empfehlung: Das Double-Feature ins Regal stellen!

Zur Kritik von Smile – Siehst Du es auch?
Amazon Partner Links:
Double Feature – 4K UHD (& Blu-ray)