Eigentlich wollte ich Euch während der Halloween-Zeit viele neue Horrorfilme präsentieren. Doch in den letzten zwei Wochen hat mich eine Gehirnverschleimung in Form einer starken Erkältung erwischt, was das Verfassen von nachvollziehbaren Texten leider unmöglich machte. Immerhin habe ich die Zeit genutzt, um einige Filme zu sichten, deren Texte ich jetzt, nach meiner Genesung, für Euch verfassen werde. Den Anfang macht dieser Gruselfilm aus dem Hause PANDASTORM PICTURES, in dem Twilight-Beauty Ashley Greene ihre Tochter aus den Fängen eines unheimlichen Wesens befreien muss. Ob das frisch erhältliche Mediabook ins Sammler-Regal gehört und ob dies der passende Film für die dunkle Jahreszeit ist, erfahrt Ihr in meiner Rezension.

Drehbuch und Regie: Chad Archibald

Darsteller: Ashley Greene, Ellie O´Brien, Juno Rinaldi, Shawn Ashmore, Brooklyn Marshall

Artikel von Christian Jürs

Der kanadische Regisseur, Produzent und Drehbuchautor Chad Archibald widmet seine Karriere dem Horrorfilm mit Leidenschaft, wie man im beiliegenden Booklet des Mediabooks nachlesen kann, denn dort ist ein Interview mit ihm abgedruckt. Doch so recht mochte es bislang nicht für den großen Durchbruch reichen, oder habt Ihr schon von Werken wie The Drownsman oder I´ll Take Your Dead gehört? Ich auch nicht. Ob sich das mit It Feeds nun ändert? Zumindest ist ihm ein recht ansehnliches, kleines Filmchen gelungen, wenn auch mit Abzügen in der B-Note.

Cynthia (Ashley Greene) ist eine Psycho-Therapeutin mit einer ganz besonderen Gabe. Sie kann in die Gedanken ihrer Patienten abtauchen und in deren Unterbewusstsein die Ursache ihrer psychischen Erkrankungen untersuchen. Doch diese außergewöhnliche Fähigkeit, die sie einst mit ihrem verstorbenen Ehemann teilte, bereitet vielen Menschen Angst, weswegen sie Cynthia und ihre Tochter Jordan (Ellie O´Brien) meiden. Jordan arbeitet trotzdem gerne als Assistentin für ihre Mutter und führt die Vorab-Gespräche mit potenziellen Patienten, um abzuwägen, wer für diese spezielle Therapie geeignet ist. So wie die verängstigte Teenagerin Riley (Shayelin Martin), die auf Empfehlung von Agatha (Juno Rinaldi), einer ehemaligen Patientin Cynthias, händeringend bei Cynthia um Hilfe bittet.

Als die einen flüchtigen Blick auf das Mädchen wirft, erblickt die Psychologin ein mächtiges, dämonisches Wesen, welches Riley umgibt und bedroht. Da sie sich und vor allem ihre Tochter nicht in Gefahr bringen möchte, lehnt Cynthia eine Behandlung ab und überlässt die junge Frau ihrem grausigen Schicksal. Jordan aber lässt die verängstigte junge Dame nicht mehr los. Sie ermittelt auf eigene Faust und begibt sich damit in Lebensgefahr, denn Randall (Shawn Ashmore), Rileys treusorgender Vater, bewacht seine Tochter mit brutalen Mitteln und bietet dem Wesen, welches sein Mädchen in Angst und Schrecken versetzt, alternative Opfer an. Da kommt ihm Jordan gerade recht, um das Monster von Riley abzulenken. Wird es Cynthia gelingen, ihre Tochter aus den Fängen des brutalen Vaters und des Dämons wieder zu befreien?

It Feeds punktet mit einer handwerklich ordentlich eingefangenen Atmosphäre und durchaus soliden Schauspiel-Leistungen. Insbesondere Ashley Greene und Ellie O´Brien wissen zu gefallen. Ebenfalls durchaus positiv fällt das Pacing des Films auf. Es gibt keinen Leerlauf und die Story springt von Beginn an umgehend ins Geschehen. Hinzu kommt, dass die Hauptfiguren sympathisch sind und zum Mitfiebern einladen.

Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt. Dass die CGI-Effekte bei dieser kleinen Produktion nicht State-of-the-Art sind, ist ohne weiteres Verschmerzbar. Leider aber gibt es große Lücken im Storytelling bezüglich unserer Hauptfiguren. So wird uns die besondere Gabe von Cynthia leider nicht wirklich erklärt. Wir erfahren nicht, wo sie herkommt, was eigentlich halb so wild ist. Allerdings erfahren wir auch niemals, wie genau ihre Fähigkeiten funktionieren und wie sie dadurch ihre Patienten heilt. So werden wir zwar Zeuge ihres Vorgangs gegen das unheimliche Wesen, wir müssen ihre Handlungen, die wenig nachvollziehbar bleiben mangels Erklärung, aber einfach so hinnehmen. Das schadet leider ein wenig der Spannung, insbesondere im Finale, in dem wir unwissend dem Geschehen beiwohnen, ohne es richtig begreifen zu können. Vielleicht waren Regie, Produktion und Drehbuch auch einfach zu viel des Guten für Chad Archibald. Was bleibt, ist solide inszeniertes und gespieltes 08/15-Grusel-Entertainment, welches Potenzial für die Zukunft offenbart. Nicht schlecht, aber auch nicht richtig gut.

Das Mediabook aus dem Hause Pandastorm Pictures lässt dafür wenig Wünsche offen. Im Mittelteil befindet sich das 16-seitige Booklet samt interessantem Interview, sowie den Film auf Blu-ray und DVD. Darauf findet man, neben dem Hauptfilm, einen Audiokommentar, ein Video-Interview, einen Podcast, diverse Featurettes, Trailer und einen Drehbuch-Szenenvergleich. Alles in allem also eine mehr als ordentliche Veröffentlichung.

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