Das deutsche Cover von I HAD A BLOODY GOOD TIME AT HOUSE HARKER macht uns unmissverständlich klar, dass wir hier eine Horrorkomödie mit hohem Blutfaktor vorliegen haben. Doch handelt es sich hier um einen Hit à la SHAUN OF THE DEAD oder eher um eine Gurke wie GHOST MOVIE? Lasst es uns herausfinden…

Originaltitel: I Had a Bloody Good Time at House Harker

Regie: Clayton Cogswell

Darsteller: Derek Haugen, Jacob Givens, Noel Carroll, Whitney Moore

Artikel von Christian Jürs

Der Film beginnt im Jahre 1912. Abraham Van Helsing hat Graf Dracula besiegt, doch die Vampirbrut sucht seine Familie immer noch heim. Ziemlich schnell outet sich die Geschichte der Van Helsings als Laientheaterstück, welches von den legitimen Nachfahren Gerry (Jacob Givens) und Charlie (Noel Carroll) zusammen mit ihrem Kumpel Ned (Derek Haugen) im Haus der Van Helsings vor einer Bühne, für die sich jedes Schultheater schämen würde, aufführen. Das Wechselspiel zwischen Fantasie und Realität funktioniert wunderbar und offenbart uns die ersten einer Vielzahl von Gags, die in den folgenden 80 Minuten auf uns hineinprasseln.

Natürlich sind die drei Freunde totale Versager. Gerry ist erfolgloser Schauspieler und Regisseur, der in lächerlichen Filmen auftritt (man beachte den Trailer, der uns im Laufe des Streifens präsentiert wird…ein Brüller). Charlie ist ein zurückgebliebener Sonderling, der immer mit Bleistift am Ohr herumläuft und Ned ist hoffnungslos in Paige (Whitney Moore) verliebt, die als drittes Geschwisterchen mit den Attributen heiß und scharf gesegnet ist und somit als Einzige nicht als Versagerin abgestempelt wird.

Als die Van Helsings ihr Anwesen aufgrund hoher Schulden zu verlieren drohen, inszenieren sie einen Vampirangriff auf ihre Heimatstadt (ein Kaff!). Dumm nur, dass ein echter Obervampir auf dem Weg zu ihnen ist und die Inszenierung der Chaoten so ungewollt echt werden lässt. Nun scheint die große Stunde der unfreiwilligen Vampirjäger gekommen. Möge das Massaker beginnen…

Nein, ein neuer SHAUN OF THE DEAD oder TUKER AND DALE ist es nicht geworden und ganz sicher auch kein BRAINDEAD. Aber immerhin jongliert HOUSE HARKER auf einer Linie mit Filmen wie DEATHGASM oder SCOUTS VS. ZOMBIES, wenn auch mit kleinerem Budget. Doch daraus machen die Macher das Beste und so spritzt uns (bzw. ihnen) der rote Lebenssaft hektoliterweise entgegen.

Die Gagdichte ist hierbei unfassbar hoch. Es vergeht keine Minute ohne Witzstakkato. Hierbei halten sich Schenkelklopfer und Rohrkrepierer die Waage, was im Endeffekt unterm Strich immer noch einen unterhaltsamen Herrenabend garantieren sollte, vor allem, da die 80 Minuten ungemein Temporeich daher kommen. Insbesondere Derek Haugen, der auch am Drehbuch mitschrieb, liefert einige grandiose Szenen ab und erinnert dabei nicht von ungefähr an Simon Pegg. Sein Gebalze um die scharfe Paige, die übrigens verlobt ist, sorgt für die größten Lacher.

Die Veröffentlichung von OFDB Filmworks in Zusammenarbeit mit Koch Media liefert eine saubere Qualität, eine hervorragende Synchro und als Bonus immerhin einen Trailer. Das ist nicht viel, aber es ist ja auch der Hauptfilm, der zählt.

Wer also an Horrorkomödien mit hohem Blutzoll seinen Spaß hat, kommt an HOUSE HARKER definitiv nicht vorbei. Ein Film für den geselligen Videoabend mit Chips und Bier. Mehr nicht, aber auch nicht weniger.

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