In diesem hübsch fotografierten Abenteuerdrama mit Yves Montand als dynamitangelnden Fischer, der mit seinem Beruf die Aufmerksamkeit des neuen Gesetzeshüters auf sich zieht. Entspannt erzähltes, romantisches Fischerdrama vor traumhafter Kulisse mit einem jungen Terence Hill in einer kleinen Nebenrolle.

Originaltitel: La grande strada azzurra

Alternativtitel: Das Leben ist ohne Gnade / Das Leben ohne Gnade / Die blaue Straße

Regie: Gillo Pontecorvo & Maleno Malenotti

Darsteller: Yves Montand, Alida Valli, Francisco Rabal. Terence Hill (als Mario Girotti)

Artikel von Christian Jürs

Das Cover der deutschen Einzel-DVD könnte man als arglistige Täuschung bezeichnen, sieht es doch aus, als hätte man hier eine wilde Actionkomödie des blonden Charmebolzen Terence Hill vorliegen. Doch ist Terence hier weder blond, noch heißt er Terence. Nein, der gerade erwachsen gewordene Mario Girotti taucht hier noch unter seinem bürgerlichen Namen auf. Zudem ist sein Auftritt von ziemlich kurzer Dauer. Macht aber nix, denn dafür bekleidet der ebenfalls coole Yves Montand die Hauptrolle.

Dieser geht als Giovanni Squarciò aus Gründen des erfolges mit Dynamit fischen, was seine Kollegen so gar nicht toll finden. Doch er kann seine Frau und seine Kinder davon gut ernähren. Der Polizeihauptmann der kleinen, italienischen Fischerinsel sieht gnädig über diese Tatsache hinweg und drückt ein Auge zu. Als dieser jedoch den Dienst quittiert kommt ein weit weniger nachgiebiger Gesetzeshüter (Umberto Spadaro), der sich an die Fersen von Giovanni heftet.

Klingt eigentlich recht spannend möchte man meinen, doch einen wirklichen Spannungsbogen kann der Film nicht erzeugen. Auch stören ettliche Nebenhandlungen, wie die Sequenzen, in denen andere Bewohner aufgrund der Schließung des Steinbruchs ihren Job verlieren. Vom romantischen Part der Geschichte fang ich gar nicht erst an, ist sie doch eigentlich vollkommen unwichtig für die eigentliche Story.

Doch Ives Montand und die Inszenierung sind lässig und retten zusammen mit einer Traumkulisse diesen Film, der vollkommen entspannt eine Geschichte erzählt, der man gerne zuschaut und -hört, bei der man aber auch zwischendurch einfach abschalten kann.

Was noch? Ach ja, der Schluss ist klasse und höchst dramatisch und macht die Geschichte dann doch noch rund. Und der Titel DIE BLAUE STRASSE ist viel schöner und passender.

Qualitativ (mir lag die LEGENDEN BOX vor) darf man hier nicht allzuviel erwarten. Wir haben halt einen halbwegs unbekannten, alten, italienischen Film. So sind ausgewaschenes, grobkörniges 4:3 Bild und ein leicht schnarriger Synchronton an der Tagesordnung. Irgendwie macht aber gerade das auch den alten Schmuddelcharme aus, den ich bei der Sichtung so schätzte. Ein interessanter, relaxter, alter Film.

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