Eine Gruppe junger Stripperinnen wird unter Drogen gesetzt und zu willigen Kampfmaschinen umfunktioniert. Klingt nach anspruchsvoller Unterhaltung aus dem Hause LIGHTHOUSE HOME ENTERTAINMENT für einen geselligen Herrenabend. Sowas kann ich mir natürlich nicht entgehen lassen und schildere Euch im Artikel, ob wir hier furiose Erwachsenenunterhaltung haben oder ob die FIGHT NIGHT lediglich eine lahme Fleischbeschau ist.

Originaltitel: Kiss Kiss

Regie: Dallas King

Darsteller: Natascha Hopkins, Rob Wagner, Nathalia Castellon, Julia Farino, Thai Edwards

Gleich zu Beginn wohnen wir einem Vortanzen in einem zwielichten Stripclub bei. Doch die Damen auf der Bühne stacksen herum, als hätten sie keine Ahnung, was Erotik eigentlich sein soll. Schnell hat das dilletantische Tanzen ein Ende, doch Promise (Nathalia Castellon) bittet um eine zweite Chance. Und siehe da: Plötzlich klappt es mit der Erotik. Also, eigentlich tanzt sie immer noch recht amateurhaft, aber Regisseur Dallas King benutzt nun schnell geschnittene Close Ups von verschwitzten Körperteilen und pimpt die Szenerie mit allerlei Filtern und Lichteinsatz auf. So bekommt Promise schließlich doch den Zuschlag und wird aufgenommen in der Reihe der glücklichen Tänzerinnen.

Naja, allzu glücklich sind die Damen nicht und so schmeißen sie, angeführt von Ober-Tänzerin Kiss (Natascha Hopkins), ihren Job schließlich hin. Nach einer durchzechten Nacht begeben sich die Grazien am nächsten Tag zu einer exklusiven Weinprobe („Wir spucken nicht, wir schlucken!„), die recht vielversprechend beginnt. Als jedoch die Stimmung gerade auf dem Höhepunkt ist, verabreicht man unseren Heldinnen ein ganz spezielles Tröpfchen, versetzt mit einer Droge, die ihnen die Besinnung raubt.

Als sie wieder zu sich kommen, ist die Party vorbei. Stattdessen befinden sie sich in den Fängen von Gibson (Rob Wagner), einem Special-Forces Veteran, der den Damen eine ganz spezielle Droge verabreichen lässt. Diese kontrolliert die Gedanken der Mädels und weckt ihre ureigensten Instinkte. Sprich, sie mutieren zu prügelnden und tretenden Killermaschinen. Um einer Senatorin (Julia Farino) und einem General (John Ross Clark) das Mittelchen zur modernen Kriegsführung schmackhaft zu machen, müssen die Vier nun in Schaukämpfen gegeneinander antreten. Sieger ist, wer am Ende noch lebt…

Wer sich hier auf Fleischbeschau und gut choreographierte Kämpfe freut, dem kann ich hiermit schonmal den Wind aus den Segeln nehmen. Nackte Haut gibt es nur in jugendfreien Maßen. Niemals blitzt auch nur ein Nippel hervor. Zwar gibt es eine Softsexszene, doch die wirkt geradezu lächerlich und zeigt ebenfalls nüscht. Im Bereich der Kämpfe darf man auch keine ausgeklügelten Choreos erwarten. Stattdessen gibt es Schläge und Tritte in Zeitlupenaufnahmen zu bewundern, für die es keiner besonderen Kampfsportausbildung bedarf. Immerhin gibt es diverse Knochenbrüche mit unangenehmen Knackgeräuschen auf der Tonspur, wie zur besten Steven Seagal Zeit anno 1990.

Leider geriet das alles nicht wirklich spannend, denn zum Einen, ist dem Zuschauer das Schicksal der Hauptdarstellerinnen schlichtweg egal, kommen sie doch wenig sympathisch herüber. Zum Anderen setzt Dallas King mehr auf einen Noir-Style, denn auf temporeiche Action. Immerhin, das kann man ihm attestieren, ist die ganze Chose hübsch gefilmt. So wird viel mit echtem Licht gearbeitet und es gibt eine durchweg durchdachte Optik. Das hilft aber leider auch nur bedingt gegen die Handlungs- und Charakterdefizite. Warum zum Beispiel brüllen die Damen in den ersten Kämpfen wie Löwen? Verändert die Droge auch die Stimmbänder? Und warum verhalten sie sich anfangs wie gehirngewaschene Roboter, werden aber zum Finale hin richtig geschwätzig und drohen den bösen Buben? Wirkt das Serum plötzlich anders? Hier hätte man durchdachter vorgehen können.


Bild und Ton (Deutsch und Englisch) der mir vorliegenden DVD sind gut. Die Synchronisation ist aus dem Bereich „naja, könnte besser, aber auch schlimmer sein“. Bonusmaterial gibt es leider nicht, dabei hätte ich hier gerne ein Making Of, schon wegen der guten Lichtsetzung, gesehen.

Insgesamt ein Film den man(n) leider nicht gesehen haben muss.

Trailer:

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