Jane ist Tänzerin und kann die Erwartungen ihrer Mutter nicht erfüllen. Sie ist gerade beim Vortanzen am Theater durchgefallen und gönnt sich einen sommerlichen Urlaub bei ihrer Freundin in Bangkok. Dort treffen sie auf zwei junge Musiker und die Spannung beginnt. Wer liebt wen und wird Jane am Ende erneut Vortanzen können? Das südkoreanische Drama wurde jüngst von BUSCH MEDIA GROUP für den deutschen Markt veröffentlicht.

Originaltitel: Summer Sway / Jane´s Summer

Regie: Song Eun-ju

Darsteller: Seo Na-young, Lee, Hae-jun, Kim Ha-rim, Back Seung-heon

Artikel von Kai Kinnert

Die hübsche koreanische Tänzerin Jane fliegt nach Bangkok, um ihre beste Freundin Ji-woo zu treffen, die dort als Stewardess arbeitet. Als Teenagerinnen hatten die beiden ein flüchtiges lesbisches Verhältnis. Nun lernen die beiden Frauen in der thailändischen Metropole zwei junge Musiker kennen und mit diesen bahnen sich neue leidenschaftliche Beziehungen an. Es ist der Beginn eines heißen Sommers. Doch wer begehrt letztlich wen?

Ach ja, die Liebe. Dazu noch Sommer und junge Menschen in einer Melange aus heterosexuellem Techtelmechtel, unterlaufen von lesbisch-schwulen Andeutungen, sowie einem Mutter-Tochter-Drama mit tragischem Ausgang. Etwas Tanz gibt es auch noch, wahrscheinlich eine Mischung aus Modern Dance und klassischem Ballett… ich weiß es nicht. Aber Jane (Seo Na-young) kann Tanzen, zumindest so gut, dass es für die Einstellungen reicht. Immerhin.

Doch Filme, die sich rein auf das Lebensgefühl von Twens (oder sonst wem) verlassen möchten, haben es schwer. Denn ohne eine frische Inszenierung, ohne Witz und Tempo – und erst recht ohne Charme – geht der Karren schlichtweg in seichter Langeweile unter. So auch hier.

Bangkok liefert in diesem Streifen die besten Bilder ab, wobei die Stadt nur in wenigen Außenszenen glänzen kann. Die Kamera ist gut, doch Inszenierung und Besetzung passen einfach nicht zusammen. Es kommt nichts rüber in diesem Streifen, im Zuschauer macht sich eine gewisse Gleichgültigkeit ob der unspannenden und wenig originellen Story breit. Die Schauspieler haben kein Knistern untereinander, es wirkt, als sei der Film ein besserer Studentenfilm der Filmhochschule, den es dann einmal kurz in die Kinos der Hauptstadt spülte, nur um ihn gleich danach irgendwo als Stream zu versenken. …Ich möchte mich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber ich vermute, dass ich weltweit der einzige Mensch bin, der sich diesen Streifen 6 mal hintereinander angesehen hat.

Jedes Mal war ich eingepennt oder habe nebenher die Wohnung sauber gemacht, es hat einen auf dem Sofa umgehauen. Dann aber der Gedanke, ob ich vielleicht etwas verpasst habe und so bekam der Film am nächsten Abend eine neue Chance. Als Fan des asiatischen Kinos, und gerade Korea liefert eine Vielzahl an sehenswerten Filmen ab, bin ich wahrlich offen für allerlei kreative Spannweiten, aber hier hat mich auch nach sechs Durchläufen nichts bei der Stange gehalten, außer die Straßenszenen in Bangkok, die improvisiert vor Ort gedreht worden sind. Die Regie hätte den gesamten Streifen als improvisierten Take drehen müssen, frisch aus der Hüfte heraus, und die Leute einfach machen lassen – das wäre der Schlüssel zum hippen Independent Film gewesen, denn die Kamera ist nicht übel. So ist das letzte Drittel in Summer Sway zwar etwas besser als der Rest des Films, aber das bedeutet hier nicht viel. Die Nummer ist schlichtweg belanglos öde.

Das Bild der mir vorliegenden Blu-ray ist gut, die Farben satt und klar, der Ton ebenso. Als Bonus gibt es eine Trailershow und ein Wendecover ohne FSK-Logo.

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