In den Neunzigern schwamm der seichte Hollywood-Thriller auf der Erfolgswelle durch die Kinos. Zwei der größten Stars dieses Genres fanden sich zum Ausklang des Booms zusammen, um einen Doppelmord zu begehen, bzw. zu verhindern. Die Rede ist von Tommy Lee Jones, der sich hier mal wieder auf der Jagd befindet und Ashley Judd, die nicht nur zum Küssen da ist, sondern tatkräftig an der Action teilnimmt. PARAMOUNT PICTURES HOME ENTERTAINMENT spendierte dem Krimi/Thriller, in dem eine zu unrecht verurteilte Frau ihren von ihr vermeintlich getöteten Mann nachträglich doch noch um die Ecke bringen möchte, nun eine gestochen scharfe Veröffentlichung.

Originaltitel: Double Jeopardy

Regie: Bruce Beresford

Darsteller: Ashley Judd, Tommy Lee Jones, Bruce Greenwood, Annabeth Gish

Artikel von Christian Jürs

Elizabeth, genannt Libby (Ashley Judd) und ihr Mann Nick Parsons (Bruce Greenwood) führen eine glückliche Ehe, aus der ein Sohn hervorgeht. Eines Tages gehen die beiden gemeinsam auf Segeltour und genießen die Ruhe und traute Zweisamkeit. Als Libby nach einer gemeinsam verbrachten Liebesnacht aufwacht, bietet sich ihr jedoch ein grauenvoller Anblick.

Überall an Bord, auch auf ihrem Bademantel, befindet sich Blut. Als sie an Deck ein Messer in einer der Blutlachen entdeckt, nimmt sie dieses an sich und wird unmittelbar von der Küstenwache überrascht. Da Nick verschollen bleibt, wird er für Tod erklärt. Libby gerät unter Mordverdacht, zumal gerade erst eine Lebensversicherung über 2 Millionen Dollar auf Nick abgeschlossen wurde. Man offenbart der unter Schock stehenden Ehefrau, dass es finanziell um die Familie Parsons schlecht steht, wovon sie allerdings nichts wusste. Die Auszahlung der Versicherungssumme würde Libby und ihren Sohn finanziell absichern. Ein Motiv, welches die junge Frau zur Hauptverdächtigen des vermeintlich an Bord stattgefundenen Mordes macht. So wird sie des Mordes angeklagt und verurteilt.

Kurz vor ihrer Inhaftierung bittet Libby ihre beste Freundin Angie (Annabeth Gish), ihren Sohn Matty zu adoptieren, damit dieser nicht in eine Pflegefamilie integriert werden müsse. Diese kommt dem Wunsch Libbys nach, bricht jedoch kurz darauf den Kontakt ab. Über Umwege kann die im Gefängnis sitzende Mutter Angies neue Anschrift und Telefonnummer in San Francisco ausmachen. Doch als sie dort anruft, stockt ihr der Atem, denn im Hintergrund kann sie die Stimme ihres eigentlich verstorbenen Göttergatten ausmachen.

Das Gespräch wird daraufhin umgehend beendet und Libby ist sich sicher: Nick lebt, hat Versicherungsbetrug begangen und führt nun mit ihrer besten Freundin und ihrem Sohn ein neues Leben. Von einer mit-inhaftierten Ex-Anwältin (Roma Maffia) erhält sie daraufhin einen Rat. Sie erzählt ihr vom sogenannten Double Jeopardy-Gesetz, welches besagt, dass man für das gleiche Verbrechen nicht zweimal angeklagt werden kann. Somit wäre es für Libby problemlos möglich, Nick aufzusuchen, um ihn auf offener Straße hinzurichten, ohne dafür juristisch belangt zu werden. Als die hereingelegte Ehefrau nach sechs Jahren vorzeitig in die Bewährungsgruppenbehausung unter der Aufsicht von Paragraphenreiter Travis Lehman (Tommy Lee Jones) entlassen wird, will sie ihren Plan in die Tat umsetzen. Doch Angie kam in der Zwischenzeit bei einer uminösen Gasexplosion ums Leben und Nick ist erneut spurlos verschwunden. Verzweifelt bricht Libby aus ihrem Bewährungsheim aus, um den Mann ausfindig zu machen, der ihr Leben zerstört hat. Doch Travis lässt seine Bewohnerin nicht kampflos ziehen und heftet sich an ihre Fersen. Die Frage ist, wer von den Beiden zuerst sein Ziel erreicht.

Sieht man einmal davon ab, dass die Erklärung des Double Jeopardy-Gesetzes ausgemachter Kokolores ist und man sehr wohl Libby für einen Mord am Ex-Mann belangen könnte, funktioniert der von Bruce Beresford (Miss Daisy und ihr Chauffeur) inszenierte Krimi mit Action und Thrilleranleihen erstaunlich gut. Größere Überraschungen innerhalb des Plots bleiben zwar aus und atemlos-spannend geriet die Hatz zwar nicht, doch können Handwerk und Schauspieler durchweg überzeugen. So schafft es der Film, über die gesamte Handlung hinweg Kurzweil aufzubauen, die heute noch immerhin für einen gemütlichen Feierabendfilm auf der heimischen Couch ausreicht.

Da kommt es natürlich sehr gelegen, dass Paramount Pictures Home Entertainment den Film jetzt endlich ins HD- und sogar Ultra-HD-Zeitalter herübergerettet hat. Mir wurde zur Ansicht der 4K-Rohling zugesandt und der ist qualitativ eine Wucht. Das Bild des über zwanzig Jahre alten Filmes erstrahlt hier in neuem, gestochen scharfen und mit knalligen Farben ausgestatteten Glanz. Der 5.1-Ton geht, auch bei der deutschen Sprachfassung, ebenfalls in Ordnung. Da das Bonusmaterial lediglich auf der normalerweise beiligenden Blu-ray zu finden ist, kann ich hier jedoch nur Angaben kopieren. So soll es ein Making of, eine Featurette über den Regisseur, ein alternatives Ende und den Kinotrailer geben. Insgesamt also eine runde Veröffentlichung zu einem kurzweiligen Hollywoodschinken.

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