Nach dem dritten Teil der legendären Lethal Weapon-Reihe nahmen sich Regisseur Richard Donner und sein Star Mel Gibson eine Auszeit vom Cop-Buddy-Genre und schenkten uns diese kurzweilige und leichtfüßige Western-Gaunerkomödie, die auf der gleichnamigen Serie mit James Garner basiert. Der tritt hier ebenfalls auf, ebenso wie die großartige Jodie Foster, die allesamt wunderbar harmonieren. PLAION PICTURES spendiert dem Film jetzt ein HD-Update. Ich habe den Colt geladen, die Karten gezinkt und mich auf in das spaßige Abenteuer begeben.

Regie: Richard Donner

Darsteller: Mel Gibson, Jodie Foster, James Garner, James Coburn, Graham Greene, Alfred Molina

Artikel von Christian Jürs

Von 1957 bis 1962 wurde die Kultserie Maverick für das US-TV produziert. Darin folgten wir den Brüdern Bart und Bret Maverick, die von Stadt zu Stadt reisten, um mit dem Pokerspiel ihr Glück zu finden. Bart war der Hauptcharakter, gespielt von Jack Kelly, sein Bruder Bret wurde von James Garner verkörpert. Doch nach dem Ende der Serie sollte noch lange nicht Schluss sein. Kurz nachdem Garner seinen Anrufbeantworter aus der Serie Detektiv Rockford: Anruf genügt vorerst vom Stromnetz genommen hatte, kehrte er 1981 in der kurzlebigen Revivalserie Bret Maverick nochmal zurück. Es war bereits das zweite Revival, denn 1979 ging versuchsweise noch die Prequelserie Mavericks großes Spiel an den Start, in der Garner jedoch nur in einer Episode auftrat. Im Fokus der Serie stand sein Cousin Ben Maverick.

Von Ben und Bart hört man in der Kinoadaption aus dem Jahr 1994 allerdings nichts. Dort steht Bret Maverick im Fokus, diesmal verkörpert von Mel Gibson. Der befindet sich auf dem Weg zum größten Pokerturnier des Landes, welches auf einem Raddampfer auf dem Mississippi stattfinden soll. Spielerass Bret Maverick möchte dort das Preisgeld von 500.000 US-Dollar absahnen. Dumm nur, dass er hierfür ein Startkapital von 25.000 Dollar benötigt, die er noch nicht in Gänze zusammengekratzt hat.

Auf dem Weg dorthin lernt er die attraktive Pokerspielerin und Taschendiebin Annabelle Bransford (Jodie Foster) kennen, die ebenfalls im Begriff ist, am großen Turnier teilzunehmen. Sowohl sie als auch der äußerst brutale Spieler Angel (Alfred Molina), werden Maverick noch das Leben schwer machen und immer wieder Steine in den Weg legen. Zwischen Angel und ihm eskaliert die Lage zunehmend, sodass dieser mehrfach versucht, seinen Kontrahenten aus dem Weg zu räumen.

Mit Annabelle hingegen arrangiert er sich und so begeben sich beide gemeinsam auf die Reise zum heißersehnten Pokerturnier. Doch die Kutsche, in der sie gemeinsam mit Marshal Zane Cooper (James Garner!) reisen, verunglückt aufgrund des natürlichen Todes des altersschwachen Kutschers (Paul Bringegar). Da Cooper das gleiche Ziel hat, um als Gesetzeshüter für die Einhaltung der Ordnung beim Turnier zu garantieren, versucht das Trio, sich gemeinsam durchzuschlagen zum großen Spiel. Doch der Weg ist lang, anstrengend und gefährlich und Maverick ahnt, dass er Annabelle nicht trauen kann.

Man muss kein Westernfan sein, um mit Maverick aus dem Jahr 1994 seinen Spaß zu haben. Der Film ist eine turbulente Abenteuerkomödie mit spannendem Pokerfinale, bei dem jeder versucht, an das Geld heranzukommen, egal mit welchem Mittel. Richard Donner gelang das Kunststück, die altbackene Serie in die damalige Gegenwart zu holen und temporeich zu inszenieren. Dabei treffen wir auf allerlei bekannte Gesichter wie James Coburn, Graham Greene und einen hier nicht genannten Bankräuber, dessen Kurzauftritt zu den besten Gags der Western-Gaunerkomödie gehört. Ein gut gealterter Spaß mit bestens aufgelegten Schauspielern, die sich die Bälle nur so zuspielen (oder die Karten?).

Die Bildqualität der bald dreißig Jahre alten Komödie ist ordentlich, kann ihr Alter aber nicht verbergen (hier und da „wackelt“ der Hintergrund ein wenig). Der Ton (Deutsch und Englisch in Linear PCM 2.0 Surround) reiht sich qualitativ dort ein. Im Bonusmaterial befindet sich ein Making Of, ein Musikvideo, die erste Folge der Maverick-Serie, Trailer und eine Bildergalerie. Im Inneren des Mediabooks soll sich ein 20-seitiges Booklet befinden, zu dem ich aber keine Auskunft geben kann, da mir lediglich die Presserohlinge zur Verfügung standen.

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