George A. Romero machte uns einst klar, dass in Pittsburgh die fleischfressenden Untoten ihr Unwesen treiben. Doch nicht nur Zombies dürstet es dort nach dem roten Lebenssaft, auch Vampire gibt´s in der Großstadt in Pennsylvania, wie wir seit Anfang der Neunziger wissen. John Landis, Regisseur des legendären Gruselspaßes An American Werewolf in London, inszenierte die Horror-Actionkomödie, was die Messlatte bei den Horrorfans hoch ansetzen ließ. Doch die Rechnung ging nicht auf, der Film floppte an der Kinokasse und die Reaktionen der Zuschauer waren ebenfalls verhalten. Ob Bloody Marie vielleicht, wie ein guter Wein, in den letzten dreißig Jahren gereift ist, haben wir einmal für Euch getestet, denn jetzt bringt PLAION PICTURES ein Mediabook auf den Markt, welches den Film erstmals in HD bietet und das zudem auch noch in drei verschiedenen Filmfassungen. Welche das sind, könnt Ihr im Artikel nachlesen.

Originaltitel: Innocent Blood

Regie: John Landis

Darsteller: Anne Parillaud, Anthony LaPaglia, Robert Loggia, Chazz Palminteri, Angela Bassett

Artikel von Christian Jürs

Ich esse gern beim Italiener. Tatsächlich habe ich mir, direkt vor dem Verfassen dieser Zeilen, eine Pizza in die Kauleiste geschoben. Auch Marie (Anne Parillaud) isst gerne italienisch, aber keinesfalls mit Knoblauch, denn darauf reagiert sie höchst allergisch. Doch Marie verlangt es nicht nach Pizza, Pasta oder Antipasti, sie ernährt sich lieber vom Blut der in Pittsburgh angesiedelten Mafiosos, die von Gangsterboss Sallie Macelli (Robert Loggia) geführt, skrupellos ihren Verbrechen nachgehen.

Damit sich Maries Blutsauger-Gen nicht weiterverbreitet, entsorgt sie die leergesaugten, italienischen Einwanderer nach vollzogener Mahlzeit kurzerhand, indem sie ihnen den Kopf wegschießt. Diese Masche klappte bislang immer ganz gut, doch ausgerechnet, als Marie in Ober-Mafiosi Macelli ihr jüngstes Abendessen gefunden hat, kommt ihr einer seiner Handlanger dazwischen. Zwar schafft sie es noch, sich am Don zu laben, die Entsorgung seiner Leiche fällt aber ins Wasser. Das führt dazu, dass Macelli im Leichenschauhaus plötzlich wieder zu sich kommt und verwirrt das Weite sucht.

Zunächst wundert sich der leichenblasse Macelli, woher sein ungezügelter Hunger auf Fleisch kommt. Als er schließlich herausfindet, was mit ihm geschehen ist und welche Macht fortan in ihm wohnt, nutzt das schon zu Lebzeiten grausame Monster, um seine Untergebenen zu transformieren und eine Armee an Superverbrechern zu züchten.

Marie, die immer darauf bedacht war, den von ihr angerichteten Schaden so gering wie möglich zu halten, versucht ihr Möglichstes, um Macelli und seine Bande aufzuhalten. Ihr zur Seite steht der Undecover-Cop Joe Gennaro (Anthony LaPaglia), der sich einst in die Mafiaorganisation erfolgreich eingeschleust hatte und mittlerweile, dank eines gemeinsamen Pressefotos mit der Staatsanwältin Sinclair (Angela Bassett), seine Tarnung aufgeben musste. Zwar traut er der stillen, verruchten Vampirdame zunächst nicht über den Weg, doch je näher sie Macelli kommen und je größer die Gefahren sind, denen sie sich stellen müssen, desto enger wächst das ungleiche Paar zusammen.

Kurzweilig ist sie ja, die actionreiche Vampirkomödie von John Landis; an seinen Klassiker An American Werewolf in London kommt Bloody Marie – Eine Frau mit Biss aber trotzdem nicht im Entferntesten heran. Dabei stimmen die Zutaten. Es gibt Action, Splatter, eine Prise Horror (jedoch ohne den dazugehörigen Grusel) und obendrauf noch eine Mafiageschichte. Das i-Tüpfelchen sind die zahlreichen Gastauftritte diverser Genregrößen wie Tom Savini, Dario Argento, Linnea Quigley, Sam Raimi und vielen anderen, an denen der Genre-Fan seine Freude haben dürfte. Doch leider bleibt Hauptdarstellerin Anne Parillaud (Nikita) nicht nur im Gesicht schrecklich blass. Ihre Marie ist schlichtweg langweilig und auch mit Co-Star Anthony LaPaglia baut sich keinerlei Chemie auf, weswegen die Liebesgeschichte beliebig bleibt.

Was bleibt, ist ein unterhaltsames Filmchen aus einer Zeit, als größere Horrorfilme selten waren. Allein schon deshalb lohnt sich der nostalgische Blick zurück. Natürlich aber auch, weil Plaion Pictures mit ihrem Release einmal mehr ganze Arbeit geleistet haben. So findet man gleich drei Filmversionen an Bord: die etwas harmlosere R-Rated-Fassung, sowie die Unrated Fassung in europäischer- und amerikanischer Variante, wobei Letztere über etwas mehr Handlung verfügt (OmU). Die Bild- und Tonqualität ist dabei sehr gut. Regisseur John Landis, der immer ein wenig abgehoben wirkt, spricht eine Einleitung zum Film und ist im Bonusmaterial bei einer Podiumsdiskussion, wo er Rede und Antwort steht, sowie einer Preisverleihung zu sehen. Außerdem gibt es Trailer und eine Bildergalerie, sowie ein Booklet von Nicolai Bühnemann, über das ich leider nichts sagen kann, da mir nur die Discs zur Rezension vorlagen.

Insgesamt eine tolle Veröffentlichung zu einem ordentlichen Film.

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