Endlich gibt es mal wieder einen echten Pärchen-Film. Denn neben der erwartbaren Action in diesem FSK 18-Titel, bekommt man zusätzlich noch eine gewaltige Portion Romantic Comedy obendrauf. Einen stabilen Magen vorausgesetzt, wird der Großteil von Euch mit diesem Kracher, den uns PARAMOUNT PICTURES HOME ENTERTAINMENT jetzt im Heimkino kredenzt, einen vergnüglichen Abend haben. Also einschalten, mitfiebern und mitbangen um die junge Liebe von Jack Quaid und Prey-Star Amber Midthunder, denen Ray Nicholson ans Leder will. Kurzweil pur gibt´s bei dieser wilden Achterbahnfahrt für satte 110 Minuten. Genaueres erfahrt Ihr in meiner Kritik.

Originaltitel: Novocaine
Regie: Dan Berk & Robert Olsen
Darsteller: Jack Quaid, Amber Midthunder, Ray Nicholson, Jacob Batalon, Betty Gabriel
Artikel von Christian Jürs
Die in der Handlung des Films angegebene Krankheit CIPA, eine angeborene Schmerzunempfindlichkeit mit Anhidrose, ist zwar selten, aber leider tatsächlich real. Betroffene haben weder Schmerz-, noch Temperatur empfinden können. Eine Heilung gibt es derzeit noch nicht. Mr. No Pain (Novocaine) behandelt das ernste Thema mit viel Humor – und fiesen Splattermomenten, die die FSK zur Höchstvergabe motiviert hat.

Der Bankangestellte Nathan Caine (Jack Quaid) ist ein echter Langweiler. Nicht gewollt, sondern aus Vorsicht. Der junge Mann leidet nämlich an dem eingangs erwähnten Gen-Defekt, welcher verhindert, dass Nathan jegliche Form von Schmerzen empfinden kann. Was für viele wie eine Superheldenkraft klingt, ist aber brandgefährlich. Deshalb lebt Nathan streng nach Plan. Er nimmt nie feste Nahrung zu sich, um seine Zunge nicht versehentlich abzubeißen, stellt sich den Wecker, um seine Blase regelmäßig zu entleeren und verbringt seine Freizeit beim Online-Gaming mit seinem virtuellen Freund Roscoe (Jacob Batalon).
Eines Tages jedoch tritt mit seiner neuen Kollegin Sherry (Amber Midthunder) eine Frau in sein Leben, in die sich Nathan vom Fleck weg verliebt. Sie ist es, die ihn dazu bringt, Risiken einzugehen, wie den Genuss eines Kuchens oder sogar Sex zu haben. Doch das junge Glück währt nur kurz, denn am darauffolgenden Tag überfällt eine brutale Bande, angeführt vom kaltblütigen Simon (Ray Nicholson), die Bank und nimmt Sherry als Geisel mit. Da die Polizei vor Ort von den Gangstern hingerichtet wird, schnappt sich Nathan kurzerhand ein Polizeiauto und setzt sein bislang wohlbehütetes Leben aufs Spiel, um Sherry aus den Händen der Verbrecher zu befreien. Blöd nur, dass Nathan keinerlei Kampferfahrung besitzt.

Mr. No Pain beginnt wie eine launige Romantic Comedy mit zwei Schauspielern, deren Chemie einfach stimmt. Wenn dann die Action losbricht, kommen Fans schräger, aber auch brachialer, Action-Komödien auf ihre Kosten. Der Witz dabei besteht vor allem daraus, dass Nathan Caine einfach unfassbar freundlich ist und jedes Mal, wenn er einen Gegner verletzt, höflich nachfragt, ob alles in Ordnung sei, während er, nach und nach, immer schwerere Blessuren davonträgt – was im Kontext des Films unfassbar komisch wirkt. Zumindest, wenn man eigentlich brutale Splatterszenen ertragen kann, die hier aber zum Schmunzeln einladen, während man so manches Mal zusammenzuckt.
Die launige Action-Komödie lässt sich also am besten beschreiben als Mischung aus Hugh Grant-RomCom in der Tradition von Mitten ins Herz oder Ein Chef zum Verlieben, gepaart mit Elementen abgedrehter Actionkracher wie Crank oder Shoot´em Up, in dem Clive Owen als Killer mit Vitamin-Tick auch Karotten als Waffe benutzt. Mr. No Pain kommt in seinen Gewaltszenen allerdings wesentlich grafischer daher als die beiden genannten Action-Kracher. Dies als kleine an die Zartbesaiteten unter Euch.

Mr. No Pain ist schnell, die Action ist gut gefilmt und durchaus originell in Szene gesetzt und die Sets bieten immer neue Verletzungsmöglichkeiten, um Nathan Caine in immer größere, mögliche Katastrophen für seinen Körper bringen. Den verkörpert Jack Quaid, Sohn von Hollywood-Legende Dennis Quaid, mit unglaublicher Spielfreude, die sich beim Schauen auf das Publikum überträgt. Wer sich hier thematisch angesprochen fühlt, dem kann ich eine Sichtung absolut ans Herz legen.
Wer zur physischen Veröffentlichung greift, bekommt zudem noch drei Featurettes mit einer Gesamtlaufzeit von über 35 Minuten obendrauf.
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