Manchmal wünsche ich mir die gute, alte Zeit zurück, als es noch Zinsen auf dem Sparbuch gab und Jever noch Dunkelbier anbot. Doch wir sind hier nicht bei „Wünsch Dir was“. Trotzdem behandelt der neue Horrorfilm von John R. Leonetti (Annabelle) genau dieses Thema. Was wäre, wenn Ihr sieben Wünsche frei hättet, aber nach jedem davon geschieht etwas Schreckliches? Dieser neue Teenie-Horrorfilm bietet die Antwort…

Regie: John R. Leonetti

Darsteller: Joey King, Ryan Phillippe, Ki Hong Lee, Elisabeth Röhm, Sherilyn Fenn

Artikel von Christian Jürs

Be careful what you wish for

Erinnert sich noch irgendwer an den recht unterhaltsamen 2002er Slasher „Wishcraft“, in dem sich Meat Loaf und Zelda Rubinstein die Ehre gaben? Wenn ja, dann stelle man sich vor, man würde dem Film den Killer nehmen und gegen die böse Macht aus „Final Destination“ ersetzen. Voilà, damit wäre die Handlung von „Wish Upon“ in Kurzform zusammengefasst.

Keine Angst, es geht noch genauer. Hauptfigur unserer Geschichte ist die Teenagerin Clare (Joey King), deren Leben und das ihres Vaters (Ryan Phillippe) vor Jahren aus den Fugen geriet, als ihre Mutter vor ihren Augen Selbstmord begann. Seither durchsucht ihr arbeitsloser Vater den Müll nach nützlichen Dingen zum versilbern, während die graue Maus Clare unter den Hänselattacken ihrer Mitschüler leidet.

Doch ihr Leben soll sich schlagartig ändern, als Papa eines Tages eine eigenartige, chinesische Box mit nach Hause bringt und diese seiner Tochter schenkt. Schnell wird klar, dass es sich um eine Wunschbox handelt, die dem Besitzer sieben Wünsche erfüllen kann. Clare kann nicht widerstehen und mausert sich von heute auf morgen zur beliebtesten Schülerin ihrer Highschool, während ihre Nebenbuhlerin und Konkurrentin ein ganz anderes Schicksal ereilt. Doch die Box, die von einem bösen Dämon behaust wird, fordert mit jedem Wunsch ein willkürliches Todesopfer aus Clares Umfeld. Und so sterben Freunde und Verwandte nach und nach einen schrecklichen Unfalltod. Als Clare dies bewusst wird, muss sie mit ihrem inneren Schweinehund kämpfen. Denn die Versuchung, ihre Mutter wieder ins Leben zurück zu holen, ist natürlich groß…

„Wish Upon“ wird die Lager spalten. Diverse alte Horrorhasen werden jammern, dies alles irgendwo schon einmal gesehen zu haben. Auch der niedrige Blutgehalt dieses mit einem PG-13 in Amerika freigegebenen Zertifikats wird alten Zynikern sauer aufstoßen und den Film ungesehen als belanglos abstempeln. Ach, geht doch alle scheißen. Klar, an einer Stelle, nämlich der, in der eine durch den Mund aufgespießte Leiche gefunden wird, hätte ich auch lieber den Fokusbereich der Kameralinse auf der Leiche, nicht auf dem Finder gehabt. Trotzdem muss man dem Film zugestehen, dass er die Grenzen des Ratings auslotet bis zum Maximum.

Junge Horrorfans oder Einsteiger (und auch im Herzen jung gebliebene Filmkritiker) finden bei dieser Vefilmung der Kurzgeschichte „The Monkeys Paw“ aber einen unterhaltsamen kleinen Teeniehorrorfilm mit raffinierten Wendungen (die auch ich teilweise nicht habe kommen sehen) und gut ausgearbeiteten Charakteren (in den Grenzen des Genres). Besonders Fans der Serie „Sliders“ dürfen sich auf einen Überraschungsgaststar freuen, der den Film möglicherweise (hier darf interpretiert werden) ins Universum der Serie katapultiert. Ja, „Wish Upon“ macht Spaß und schafft es, Regisseur John R. Leonetti´s unsäglichen „Annabelle“ vergessen zu machen.

Als Bonus gibt es neben diversen Trailern noch die üblichen Featurettes. Außerdem bekommen wir noch ein paar Motion Comics, ein zugegeben recht originelles Bonus. Die Synchronisation ist, wie von Splendid nicht anders zu erwarten, natürlich erstklassig.

Fazit:

Unterhaltsamer, aber blutarmer Teeniehorrorstreifen mit guten Schauspielern in sympathischen (oder gegebenenfalls auch gewollt unsympathischen) Rollen, bei dem vor allem jüngere Horrorfans gebannt vor der Glotze hängen bleiben werden. An die RTL-Generation: Nicht voreilig abschalten, im Abspann kommt noch was.

Trailer:

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