She’s a maneater, watch out boy she’ll chew you up… Nein, mit dem Smash-Hit von Hall & Oates (für die Jüngeren: Nelly Furtado) hat der kürzlich bei Tiberius erschienene Film gleichen Namens nüscht zu tun. Dafür gibt’s ´nen amoklaufenden Eisbären. Sieht man auch nicht alle Tage…

Originaltitel: Unnatural

Regie: Hank Braxtan

Darsteller: James Remar, Sherilyn Fenn, Graham Greene, Ron Carlson, Ray Wise

Artikel von Christian Jürs

Ich in mal ehrlich, als ich das Cover von „Maneater“ sah, dachte ich natürlich (wegen des Titels) an George Eastman mit gehäutetem Karnickel im Maul. Leider ließ das Cover aber auch auf ein typisches Tele5-Creature-Feature schließen. Doch von lächerlichen CGI-Monstern à la „Ice Spiders“ oder „Snow Sharks“ ist hier – Gott sei Dank – nichts zu sehen. Stattdessen kommen Old School Effekte wie Puppentricks, Monsterkostüme und Kunstblut zum Einsatz. Aber worum geht´s eigentlich?

Na, um das brandaktuelle Thema Erderwärmung. Da Eisbären dieser eines Tages zum Opfer fallen werden, hat sich ein Team von Wissenschaftlern (u.a. Ray Wise und Sherilyn Fenn) in Alaska daran gemacht, mit Genmanipulation die Tiere anzupassen. Doch wie wir bereits 1955 durch „Tarantula“ gelernt haben, bedeutet der Eingriff in Mutter Natur nichts Gutes. Es kommt, wie es kommen muss und Meister Petz kann dem Labor entkommen. Leider mutierte er vorher zur unverwundbaren Killermaschine (inklusive Metallgebiss und Wolverine-Krallen – existenziell zum Überleben in der warmen Welt). Sollte sich das Monster paaren, ist unser Planet verloren (bei den derzeit herrschenden Politikern dürfte das eh bald soweit sein).

Zum Speiseplan des bösen Amokteddies gehören, typisch für einen zeitgenössischen B-Film (Budget 3 Mio Dollar) unter anderem ein unsympathischer Fotograf (Ron Carlson) samt Schnee-Bunnies, die natürlich Standard in der eiseskälte Alaskas sind. Doch auch Dexter-Ziehvater James Remar und Der-sich-nen-Wolf-tanzt Graham Greene stellen sich dem Biest entgegen. Möge das Massaker beginnen.

Ich muss es gestehen, mir hat der Film viel Spaß bereitet. Die Befürchtung, es würde sich hierbei um eine SchleFaz-Gurke in der Tradition von „Bigfoot“ handeln,  bei der die einstige Erotikdarstellerin Sherilyn Fenn (lechz) bereits ihr neuestes Äußeres Marke Vera Int-Veen (Zitat Olli Kalkofe) zur Schau stellen konnte, bewahrheitete sich Gott sei dank nicht. Ihr Aussehen jedoch leider schon (streicht das lechz). Der Zahn der Zeit nagt halt an jedem und somit ist wieder eine feuchte Jugenderinnerung im Arsch. Graham Greenes Auftritt ist nur von kurzer Dauer und auch Ray Wise dient lediglich als Lückenfüller. Dafür darf James Remar hier den Leadpart übernehmen und liefert einen ordentlichen Job ab.

Das Monster selbst sieht man Budgetbedingt nur selten und wenn, dann meist nur teilweise. Hier sollte man jedoch nicht traurig sein, sondern Regisseur Braxtan gratulierend die Hand schütteln, vermeidet er so, dass der Film ins Lächerliche abdriftet. Dafür gelingt es dem Film tatsächlich, eine spannende Atmosphäre aufzubauen. Man sollte jedoch ein Faible für Billig-Schocker dieser Art besitzen, ansonsten würden einem der Fotograf und seine knapp bekleideten Miezen sauer aufstoßen (ich nahm diese als willkommenen Ersatz für fehlende Erotik Marke Fenn gerne entgegen).

Die deutsche Synchro befindet sich qualitativ im Tiberius-Mittelfeld. Kein Totalausfall Marke „Human Meat“ oder „Evils“, aber auch keine glanzvolle Sprecherwahl wie bei „Ares“. Stattdessen hören wir hier weitestgehend unbekannte Sprecher, die jedoch wenigstens ihren Job gelernt zu haben scheinen. Ansonsten gibt’s für die deutsche BluRay und DVD noch anzumerken, dass lediglich diverse Trailer als Bonus auf der Scheibe enthalten sind.

Fazit:

Günstig produzierter Creature-Horrorfilm, der sich einigermaßen ernst nimmt und dabei (zumindest bei Genrefans) keine Bauchlandung hinlegt. Zwar gibt es wenig vom Monster zu sehen, dafür punktet der Film mit Atmosphäre und handgemachten Effekten. Als Snack zwischendurch zu empfehlen.

Trailer:

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