Ein Haus, ein Geist, ein Buh – Wer immer schon mal Lance Henriksen in der (Neben)Rolle eines alten und datterigen Priesters sehen wollte, der kann sich „Evils“ gerne ansehen. Das gilt übrigens auch für Leute, die unter Schlafstörungen leiden.

Originaltitel: Dark Awakening

Regie: Dean Jones

Darsteller: Lance Henriksen, Jason Cook, Valerie Azlynn, William Pifer

Artikel von Victor Grytzka

Jennifer (Valerie Azlynn) und James (Jason Cook) beziehen mit ihrem Sohn Danny (William Pifer) ein kleines beschauliches Haus. Es dauert nicht lange, da bekommt es der kleine Junge mit Geistererscheinungen zu tun. Kleine Kinder, bestialisch ermordet, sprechen zu ihm und wollen Gerechtigkeit. Vielleicht kann der Priester O’Malley (Lance Henriksen) helfen? Zumindest kann er ein dunkles Geheimnis aufdecken…

Okay, okay – so langsam hängen mir Filme mit Geistererscheinungen zum Halse raus. Und „Evils“ macht dabei einfach alles falsch, was man falsch machen kann. Eine uninspirierte Geschichte, dreist zusammengeklaut bei „Amityville Horror“, „Echoes“, „Das Waisenhaus“ und was weiß ich. Originalität? Fehlanzeige. Wäre dieser Umstand auch noch irgendwie erträglich, so verbockt es Regisseur Dean Jones an so vielen Ecken, dass im Endeffekt aber auch GAR NICHTS funktionieren möchte.

Die langweilige Story wird so nach dem „0815“ Prinzip abgespult, dass das Wort „Spannung“ für die kommenden 90 Minuten komplett aus dem Kopf des Zuschauer gestrichen werden muss. Viele Elemente wirken aufgesetzt und einfach „nur irgendwie“ eingebaut. Ein Kind das Geister sehen kann, die Eltern die dem Kind erst nicht glauben, der Priester der irgendwas weiß, eine alte Geschichte um einen bitterbösen Buben den man glatt für die Inkarnation des Satan in Person halten könnte. Natürlich gibt es ein typisches Finale, Ende gut, alles gut (Fragezeichen) – Überraschung!

Noch schlimmer ist jedoch die Optik. Wer erinnert sich noch an TV Serien und Filme aus den 90ern? Diese Zeit, in der mit wenig Budget der Markt geflutet wurde, und jeder ein Stück vom Kuchen abhaben wollte? Ja? Wenn jetzt einer „HIER“ gerufen hat, weiß derjenige genau was ich meine. Schlecht ausgeleuchtetes und milchiges Bild, preisgünstiges Kamera Equipment, Dudelmusik und eine sparsame Ausstattung, Alles mit dabei. „Evils“ soll 2014 gedreht worden sein, sieht aber eher nach 1994 aus. Und selbst da wäre das Endergebnis schon mies gewesen.

Die Krönung ist jedoch der Cast. Mag Henriksen in den letzten Jahren auch keine dolle Karriere mehr hingelegt haben, so einen Abstieg hat er nicht verdient. In seiner Rolle kann er einem schon fast leid tun. Ein alter Mann, der bemüht ist aus dem ihm zugetragenen Dreck das Beste heraus zu holen. Das restliche Ensemble spielt dagegen so motiviert, als hätte man ihnen nicht mehr als einen Hot Dog und ein lauwarmes Bier als Gage gezahlt. Besonders nervig – die zentrale Figur. Kinder können in Horrorfilmen funktionieren – können. Muss ich nur mehr sagen? HUST – OVERACTING – HUST.

Die Scheibe von Tiberius kann trotz 1080p nichts an dem beschissenen Ausgangsmaterial ändern, die Synchro allerdings ist unter aller Sau, passt damit aber perfekt zum Look des Films. Aber ich kann es verstehen, für solch einen Schwachsinn viel Geld in eine gute Synchro zu investieren – das wäre nun wirklich Perlen vor die Säue gewesen.

Fazit:

Strunzlangweiliges Billigfilmchen. Da greift man besser zu den (modernen) Klassikern, die dieses Genre bis Heute würdig am leben erhalten. „Evils“ sollte in keiner Sammlung stehen – NIEMALS!

Trailer:

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