Das einzige Gesetz das ich kenne ist Jack Murphys Gesetz! Es ist ungeheuer einfach: Leg dich lieber nicht mit Jack Murphy an!“ – Charles Bronson gibt wieder Vollgas. Als Polizist von der Mordkommission bekommt er Ärger mit zwei Frauen. Die eine will ihn umbringen, die andere tötet ihm den letzten Nerv.

Originaltitel: Murphy´s Law

Regie: J. Lee Thompson

Darsteller: Charles Bronson, Kathleen Wilhoite, Carrie Snodgress

Artikel von Christian Jürs

Polizist Jack Murphy hat schon bessere Tage gesehen. Seine Frau hat ihn verlassen, um für ihren neuen Lover als Stripperin in dessen Club zu arbeiten. Sein einziger Trost ist der Flachmann, der sich zu seinem ständigen Begleiter entwickelt hat.

Doch es kommt noch übler. Joan Freeman (Carrie Snodgress), eine völlig durchgeknallte Killerin, die von Jack einst in die Klapse gebracht wurde, kommt frei und hat sich den knarzigen Bullen als Ziel der Vernichtung ausgesucht. Mit Murphys Dienstwaffe erschießt sie seine Ex-Frau und deren Lover. Natürlich landet Jack im Gefängnis und natürlich kann er fliehen, um seine Unschuld zu beweisen. Doch die Sache hat einen Haken, denn an Jacks linkem Handgelenk hängt die junge Autodiebin Arabella McGee (Kathleen Wilhoite), deren Kodderschnauze gehörig an Murphys Nerven zerrt. Zu allem Übel bekommt unser Held noch zusätzlichen Ärger mit dem Mafioso Frank Vincenzo (Richard Romanus) und seinen Schergen (es muss ja Anlass für ein paar zünftige Schießereien mit platzenden Blutbeuteln geben).

Ich war damals ein junger Teenager, als „Murphys Gesetz“ seinen Weg in die heimischen Videotheken fand. Dort war er, entgegen der Kinofassung, um einige Gewaltdetails erleichtert worden. So konnte VMP den Film mit dem blauen 16er Logo veröffentlichen und war vor einer Indizierung, die so ziemlich jeden Bronson aus der Cannon Ära ereilte, geschützt. Doch auch in dieser kürzeren, gewaltärmeren Variante wusste der Film zu unterhalten. Dies lag vor allem natürlich am Kontrast zwischen dem „Don´t fuck with Murphy“ – Bullen und der quirligen Punkerin, die von Kathleen Wilhoite mit sichtlicher Spielfreude dargestellt wird. Schade, dass die Dame nie so recht den Durchbruch geschafft hat, obwohl sie in vielen namhaften Produktionen zugegen war (u.a. „Auf Messers Schneide“ oder die erste Staffel der Erfolgsserie „24“). Ursprünglich sollte Rocksängerin Joan Jett übrigens die Rolle der Arabella übernehmen und auch Madonna liebäugelte mit der Rolle.

Regie führte Bronsons Stammregisseur J. Lee Thompson, mit dem er unter anderem die Filme „Der weiße Büffel“, „Death Wish 4 – Das weiße im Auge“ und „Kinjite – Tödliches Tabu“ drehte. Dieser war zwar kein Meisterregisseur, jedoch ein solider Handwerker, der ablieferte.

Und genau das bekommt das Publikum von „Murphys Gesetz“  – gutes Handwerk. Ich war erstaunt, wie unterhaltsam der Streifen auch heute noch wirkt. Auch der Härtegrad der hier vorliegenden, ungekürzten Fassung kann sich sehen lassen. Nicht ohne Grund gab´s dafür auch heute noch das rote FSK Siegel.

So mancher unter Euch wird eventuell schon die DVD aus dem Hause MGM sein Eigen nennen. Doch es gibt mehrere gute Gründe, hier ein Update vorzunehmen. Zum Einen kommen Bild und Ton vor allem auf blauer Scheibe wesentlich schärfer und klarer daher. Zum Anderen bietet die Scheibe neben einem Audiokommentar von Kathleen Wilhoite noch eine isolierte Musikspur, den Kinotrailer und ein feines, informatives Booklet von Christoph N. Kellerbach. Vor allem aber ist das Cover wesentlich schöner als das übliche MGM-Fotocover. Ach ja, einen Tonupmix im 5.1 Format sucht man vergebens. Stattdessen gibt es sauberen 2.0 Ton – und das ist gut so.

Ein paar Worte zur Synchro: Bronson wurde hier von seinem Stammsprecher Michael Chevalier vertont (hin und wieder, zum Beispiel in „Death Wish 1 & 2“ übernahm Arnold Marquis den Job). Melanie Pukaß wurde für Frau Wilhoite ins Studio geholt. Man kennt sie unter anderem als Stimme von Halle Berry.

Unterhaltsames Bronson-Vehikel, welches zwar nicht an seine großen Klassiker anknüpfen kann, Cannon-typisch jedoch höchst unterhaltsam daher kommt. Sammler sollten sich fix das Mediabook bestellen, bevor es ausverkauft ist. Und immer dran denken: LEG DICH NICHT MIT JACK MURPHY AN!

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