Game, Set, Match! Aus dem Hause Ascot-Elite erwartet uns dieses Biopic um zwei schillernde Gestalten der Tenniswelt, die sich im Jahr 1980 ein packendes Wimbledon-Finale lieferten. Verhilft dieser Film Shia LaBeouf aus seinem Formtief, oder lässt er ihn weiter in der Weltrangliste fallen?

Regie: Janus Metz

Darsteller: Shia LaBeouf, Sverrir Gudnasson, Tuva Novotny, Jane Perry

Artikel von Victor Grytzka

Ich gehöre zu den Menschen, die der gesamten Sportwelt eigentlich wenig abgewinnen können. Egal ob Fußball, Tennis, Golf… das ist nicht so mein Ding. Allerdings muss ich gestehen, dass ich ordentliche Biopics sehr gerne mag, und habe mich nach Erhalt des Pressemusters spontan an den großartigen „Rush“ mit Daniel Brühl und Chris Hemsworth erinnert, der das Duell zwischen James Hunt und Niki Lauda in der Formel 1 behandelte. Und der hat mir damals wirklich sehr gefallen. Ob ich mich hier auch wieder würde begeistern können? Und dann auch noch mit Shia in einer großen Hauptrolle, war er zuletzt doch mehr für Skandälchen als für herausragendes Kino bekannt.

Der Tenniskrimi des Jahres 1980. Björn Borg (Sverrir Gudnasson) trifft auf John McEnroe (Shia LaBeouf). Zwei Charaktere wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Während der „alte Hase“ Björn Borg gewissenhaft sein Training verfolgt, nimmt der „junge Wilde“ McEnroe das Ganze deutlich lockerer. Ein Duell der Giganten bahnt sich an, und die Presse sorgt für einen übermäßigen Hype den es in der Tenniswelt so wohl noch nie gegeben hat. Doch was war wirklich dran an der „brennenden Rivalität“ der beiden Kontrahenten?

Wie bereits erwähnt, war hier nicht der Tennissport an sich der ausschlaggebende Grund dass ich mir diesen Film angesehen habe. Gerne sehe ich Charakterstudien, basierend auf wahren Begebenheiten, die dazu noch ordentlich inszeniert sind. Und dies trifft in dem hier vorliegenden Fall weitestgehend zu. Ich kann – aufgrund mangelnder Vorkenntnisse – jetzt nicht sagen, inwiefern man sich hier an die realen Vorgänge hielt. In angenehmem Erzähltempo präsentiert man uns hier die Tage vor dem spannungsgeladenen Finale und versucht ein klares Bild der beiden Kontrahenten zu zeichnen. Dabei liegt der Fokus mehr auf Borg, dessen Kindheit hier detailreich erzählt wird und der im Allgemein als eher konzentrierter Tennisstar gezeigt wird, McEnroe hingegen als der „Aufsässige“ dargestellt wird. Auch wird hier ein klares Bild einer (inszenierten?) Rivalität gezeichnet. Dass diese nicht ganz der Wahrheit entsprach behauptet zumindest McEnroe, der wenig begeisternde Worte für den Film fand. Borg hingegen lobte seine Darstellung und den gesamten Film.

Ich vermag es nicht mit Bestimmtheit zu sagen, da mir der Fall wenig bekannt ist. Was ich sagen kann ist, dass hier ein toll inszeniertes Biopic vorliegt das vielleicht die Bidgewalt einer großen Hollywoodproduktion vermissen lässt, dafür aber diurch tolle Darsteller punktet. Insbesondere LaBeouf hat hier bewiesen dass man ihn noch längst nicht „abschreiben“ sollte. Als emotionales Kraftpaket spielt er sich durch einen Film, in dem er (zeitweise) mal so richtig „die Sau rauslassen“ darf. Gudnason tut diesem Umstand keinen Abbruch und zeigt deutlich, dass auch er in der Schauspielschule nicht geschlafen hat. Die Beiden spielen ihre Rolle nicht – sie sind zu den Charakteren die sie darstellen geworden! Die sportlichen Geschehnisse sind nicht minder toll inszeniert und reißen den Zuschauer mit. So lasse ich mir sogar Tennis schmackhaft machen!

Die BluRay aus dem Hause Ascot ist schnörkellos und bietet neben einem sauberen Bild eine ordentliche Synchro und ein paar nette Extras in Form von Featurettes und Interviews.

Manchmal wünschte ich mir, ich hätte ein wenig mehr für Sport übrig. Denn so sehr mich dieser kleine große Film begeistert hat – mit besseren Vorkenntnissen hätte ich bestimmt noch einiges über die authentische – oder nicht authentische – Rekonstruktion der Ereignisse sagen können. Allerdings weiß ich aus Erzählungen in meiner Famile, dass jeder der damals das Wimbledon-Turnier verfolgt hat eine Erinnerung an zwei starke Rivalen in sein Hirn gebrannt bekommen hat. Ich werde mir dieses Turnier wohl mal ansehen müssen!

Trailer:

Zurück zur Startseite