Keine Woche ohne Videotheken-Schmonz! Maritim Pictures/Cargo Movies hat mal wieder tief in der modrigen Kiste vergangener VHS-Tage gewühlt und mit TRIDENT FORCE (1989) einen US-amerikanish-philippinischen Action-Reißer zu Tage gefördert, der vor kurzem seine DVD-Premiere feiern durfte. Wir haben uns dieses Werk einmal näher angesehen und verraten euch, ob eifrige B- und C-Fans auf ihre Kosten kommen!

Originaltitel: The Trident Force

Drehbuch: Rosanno Abelardo, Joe Mari Avellana, Siegfried Sepulveda

Regie: Richard Smith

Darsteller: Anthony Alonzo, Nanna Anderson, Mark Gil, Steve Rogers, Ronnie Patterson…

Artikel von Christopher Feldmann

Handlung:

Ein grausames, blutiges Massaker. Eine Flut von Bomben. Unschuldige Kinder und Frauen sterben einen sinnlosen Tod. Dies alles ist ein Werk einer palästinensischen Terroristenorganisation unter der Führung von Abu Hassad (Eddie Gaerlan). Sämtliche demokratischen Staaten befinden sich in Angst und Schrecken vor Hassad und seinen Männern. Bis man eines Tages nur noch eine letzte Möglichkeit sieht die Terroristen zu vernichten: Die Trident Force! Diese neue Eliteeinheit, bestehend aus den besten Männern aller demokratischen Staaten, versuchen mit allen Mitteln dem blutigen Terror ein Ende zu machen.

„Allahu Akbar!“ tönt es zu Beginn gleich mehrmals von der Tonspur, was dem Zuschauer verdeutlichen soll, dass wir uns in good old Palästina befinden, wo dann auch gleich ordentlich Action aufgefahren wird. Es wird geballert und gesprengt, genau das, was man als geneigter Konsument einschlägiger Billig-Reißer erwartet. Immerhin schürt allein das Cover der preiswerten DVD gewisse Erwartungen, das zumindest optisch Lust auf anspruchslos reaktionäres Bleigewitter macht. Das bekommt man auch in den ersten 20 Minuten geboten, bevor der Titel eingeblendet wird.

Was danach folgt, wird aber auch schnell etwas öde. Das recht zusammengeklöppelte Drehbuch reiht munter einen Terroranschlag an den nächsten und versucht zumindest ein Minimum an Charakterzeichnung. Unser heldenhafter Protagonist, verkörpert vom philippinischen Actionstar Anthony Alonzo, folgt den klassischen Standards des B-Films und ist zumindest die einzige Figur in dieser rauen Videotheken-Chose, die etwas taugt. Natürlich platzt den demokratischen Staaten irgendwann die Hutschnur und es wird die „Trident Force“ ins Leben gerufen, in der eine ganze Riege Elitesoldaten aus unterschiedlichen Nationen die Vergeltungsschlag gegen die fiesen Terror-Muftis proben, bevor es am Ende natürlich zum finalen Action-Showdown kommt, den unser Held dann aber auch allein beschreitet. Und auch sonst ist die Einsatztruppe relativ unbeholfen, was ihre Mission angeht. Das harte Training hätte man sich auch sparen können, wenn schlussendlich sowieso nur aus dem Hinterhalt geballert wird. Dramaturgisch ist das Ganze zwar zweckmäßig und dem klassischen Actionkino der 1980er Jahre entlehnt, wirklich aufregend ist es allerdings nicht.

Rein handwerklich ist TRIDENT FORCE wirklich im untersten VHS-Regal anzusiedeln. Auch wenn es Explosionen und Shootouts gibt und man dem Streifen nicht vorwerfen kann, sterbenslangweilig zu sein, sieht man dem Endergebnis schon das kleine Budget deutlich an, was auch an der recht schludrigen Inszenierung liegen mag. Hier wird einfach Szene an Szene gereiht, ob sie jetzt Sinn macht oder nicht, spielt ebenso wenig eine Rolle wie eine gewisse Finesse bei der Inszenierung der Action. Getreu dem Motto: „Halt drauf wenn’s los geht!“ wird hier umhergewuselt, während die Kamera einfach statisch das Geschehen einfängt, ohne ein gewisses Verständnis für Rhythmus oder Choreographie. Das lässt die Baller-Szenen dann auch schnell etwas ermüdend und wenig aufregend wirken. Man könnte behaupten, hierbei handelt es sich um DELTA FORCE (1986) in der Billig-Version, wobei Chuck Norris tausend Mal mehr Charisma an den Tag legt, als irgend eine Knallcharge, die hier in der Besetzungsliste zu finden ist. Lediglich Eddie Gaerlan dreht als böser Terror-Anführer ordentlich auf und chargiert sich durch seine Szene, in denen er so ziemlich jedes Feindbild-Klischee ausreichend bedient. Mit Hackfresse, schütternden Haar und jeder Menge Bosheit darf er schreien und am liebsten Kinder vergewaltigen und am Ende stecken natürlich wieder die Russen hinter allem. So war das eben in den 1980er Jahren.

Abseits des wirklich feschen Covers, bietet die DVD aus dem Hause Maritim Pictures/Cargo Movies reichlich wenig. Bis auf eine Trailershow sind keine Extras vorhanden, immerhin gibt es aber Untertitel für die nicht synchronisierten Szenen. Bild- und Ton sind wie zu erwarten auf den Niveau einer abgenudelten Videokassette, die vermutlich die letzten 30 Jahre in einem feuchten Keller vor sich hin moderte und hier einfach auf Scheibe gepresst wurde. Ich verstehe ja, dass man aus so einem Heuler keine tolle HD-Version schustern kann, trotzdem wirken einige der Veröffentlichungen des Labels oft einfach lieblos hingeklatscht. Lieber ein paar C-Gurken weniger verschachern und dafür die Qualität etwas steigern.

Fazit:

TRIEDENT FORCE (1989) ist Standard-Action-Schmonz, gedreht unter philippinisch-amerikanischer Vereinigung. Wirklich schlecht ist der Streifen nicht, dafür bedient er doch mehr als ausreichend sämtliche Men-on-a-Mission-Klischees der 1980er Jahre und fährt auch hier und da genug bleihaltiges Entertainment auf. Wer wirklich nichts links liegen lässt und kein Problem mit mäßiger Bildqualität hat, der mag daran um 02 Uhr Nachts vielleicht seine Freude haben.

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