Bevor Megan Fox in den Dienst der Expendables im nächsten Teil des Franchises antritt (vermutlich in der Rolle des Plastiksprengstoffs), konnte sie in dem vorliegenden Horrorthriller bereits ihre Kämpferqualitäten unter Beweis stellen. Hier verkörpert sie die Rolle einer untreuen Ehefrau, die, mitten in der Einöde ihren toten Gatten ans Handgelenk gekettet bekommt und fortan ums nackte Überleben kämpft. EUROVIDEO veröffentlicht den Nägelkauer jetzt ungekürzt im Heimkino.

Originaltitel: Till Death

Regie: S.K. Dale

Darsteller: Megan Fox, Eoin Macken, Callan Mulvey, Jack Roth, Aml Ameen

Artikel von Christian Jürs

Emma (Megan Fox) geht seit nunmehr elf Jahren durch die Ehe-Hölle. Ihr „Göttergatte“ Mark (Eoin Macken), ein reicher Geschäftsmann, bevormundet seine Frau und nimmt ihre Wünsche zu keiner Zeit ernst. Sein Wort ist Gesetz. Kein Wunder, dass die unterdrückte Frau heimlich in die Arme eines anderen, nämlich Marks Kollegen Tom (Aml Ameen), flüchtet. Emma glaubt, ihr Geheimnis sei sicher vor ihrem Mann verborgen. Doch am Hochzeitstag verhält sich Mark, selbst für seine Verhältnisse, äußerst merkwürdig.

Er verbindet seiner Frau die Augen und fährt mit ihr, zwecks Überraschung, zu einem abgelegenen Haus am See. Dort wartet eine Flut an Kerzen und Rosenblättern auf Emma, sowie ein Ehemann, der sich bei seiner Frau für sein Verhalten entschuldigt. Beide verbringen, nach langer Zeit einmal wieder, eine leidenschaftliche Nacht im romantischen Ambiete zusammen. Doch die Freude ist für Emma nur von kurzer Dauer, denn als sie morgens erwacht, ist sie mit einer Handschelle am Handgelenk an Mark gebunden. Dieser begrüßt sie mit den Worten „Zeit zum Aufwachen!“ und schießt sich anschließend eine Kugel in den Kopf.

Nachdem Emma den Schock verdaut hat, folgt ein noch böseres Erwachen. Sämtliche Utensilien, mit denen sich die Handschellen lösen lassen, hat Mark vor seinem Freitod aus dem Haus entfernt, Emmas Handy zerstört und das Benzin aus dem Tank des Wagens gelassen. Ein Entkommen aus dem eisigen Gefängnis scheint unmöglich. Es soll aber nicht ihr einziges Problem bleiben…

Ja, und nachdem wir als Zuschauer den Schock verdaut haben, dass das todoperierte Gesicht von Frau Fuchs jegliche Gefühlsregung unmöglich macht, beginnt Till Death – Bis dass dein Tod uns scheidet, tatsächlich richtig Laune zu machen. Im Ernst, die ersten Filmminuten ist man erschrocken, wie teilnahmslos Megan Fox´ Gesicht ausschaut. Zumal man ihr natürliches, junges Gesicht auf Fotos zu Gesicht bekommt. In einer Szene sagt Mark zu seiner Frau, dass sie von Jahr zu Jahr schöner wird. Sie erwidert, dass sie damals nicht so schön gewesen sei. Hier scheint innerhalb der Handlung angedeutet zu werden, dass Emma zu den Operationen von ihrem Ehemonster gezwungen wurde. Die in einer kurzen Szene auftretende Assistentin von Mark unterstützt diese These, denn Schauspielerin Lili Rich, die diese Figur verkörpert, besitzt ein lustig operiertes Gesicht und lässt Megan Fox beinahe schon natürlich wirken.

Regiedebutant S.K. Dale kann die mimischen Defizite aber mit gekonntem Auge für stimmungsvolle Bilder locker übertünchen. Und sobald sich Emma in ihrer scheinbar ausweglosen Situation befindet, überzeugt Megan Fox auf physischer Ebene voll und ganz. Die Kämpferin um Leben und Tod steht ihr gut und man beginnt, von Minute zu Minute mehr mit ihr zu zittern. Ich möchte hier nicht spoilern, kann aber verraten, dass der Überlebenskampf mit zunehmender Laufzeit immer härter und auch splattriger gerät. Warum? Dass müsst Ihr schon selbst herausfinden.

Bild- und Tonqualität sind super, die Synchronisation ist gut. Als Bonus gibt es ein Making-Of, Trailer und ein Wendecover ohne FSK-Logo.

Fans härterer Thrillerkost können bedenkenlos zugreifen. Till Death – Bis dass dein Tod uns scheidet ist temporeich und hart. Der Film ist knackig inszeniert und die Kälte, der sich die Protagonistin ausgesetzt sieht, kriecht ins heimische Wohnzimmer. Und das, obwohl der Film zum Großteil in einem Studio in Bulgarien inszeniert wurde. Doch davon bekommen wir nichts mit. Die Illusion ist perfekt. Besser als der Film ist nur das Make Up von Megan Fox, welches auch nach schlimmsten Strapazen niemals verwischt. Wer über solche Dinge hinwegsehen kann, wird bestens unterhalten.

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