Krrrrks…Knaaaarz… die japanischen Geisterwesen sind zurück. Nachdem das erste US-Remake der erfolgreichen, japanischen Ju-on Reihe im Kino einschlug wie eine Bombe, ging kurz darauf auch schon die Fortsetzung in Produktion, die abermals von Franchiseerfinder Takashi Shimizu inszeniert wurde und wieder einen westlichen- und japanischen Cast mischt. JUSTBRIDGE ENTERTAINMENT packte den Film, zusammen mit seinem Vorgänger, in ein schickes Mediabook. Nachdem ich mich bereits um den ersten Teil gekümmert habe (den Link zur Kritik findet Ihr unten im Artikel), schildere ich Euch heute meinen Eindruck zur direkten Fortsetzung.

Originaltitel: The Grudge 2

Regie: Takashi Shimizu

Darsteller: Amber Tamblyn, Jennifer Beals, Sarah Roemer, Sarah Michelle Gellar

Artikel von Christian Jürs

In den folgenden Zeilen werde ich mich bemühen, die Geschichte von Der Fluch – The Grudge 2, auch dem Vorgänger gegenüber, so spoilerfrei wie möglich zu schildern, da mit Sicherheit der ein- oder andere beide Filme noch nicht gesehen hat und nun überlegt, sich diese recht kostengünstige Mediabookvariante in HD zuzulegen. Daher folgt in den folgenden Zeilen nur eine rudimentäre Handlungszusammenfassung. Here we go.

Karen Davis (Sarah Michelle Gellar) liegt nach den Ereignissen des Vorgängers in einem Sanatorium in Tokio. Daheim in den USA schickt ihre kranke Mutter (Joanna Cassidy) Karens jüngere Schwester Aubrey (Amber Tamblyn) nach Japan, um Karen heim in die USA zu holen. Dort trifft sie auf den jungen Polizisten Eason (Edison Chen), der Ermittlungen zu Karens Fall anstellt und sie damals in dem Geisterhaus vorfand, in dem zuvor bereits zwei Familien verstarben. Etwa zur selben Zeit betreten die drei Schülerinnen Allison (Arielle Kebbel), Vanessa (Teresa Palmer) und Miyuki (Misako Uno) das gruselige, leerstehende und nun auch durch einen Brand unbewohnbare, besagte Haus. Diese Mutprobe soll sich als fataler Fehler herausstellen, denn Allison begegnet dort dem Geist des kleinen Toshio (Ohga Tanaka). Zwar können die drei Mädchen aus dem Haus fliehen, doch der Fluch verfolgt sie fortan überall hin.

Ein weiterer Handlungsstrang findet in Chicago statt, wo wir eine Patchworkfamilie kennenlernen. Diese besteht aus Familienvater Bill (Christopher Cousins), seinen Kindern Jake (Matthew Knight), dessen größerer Schwester Lacey (Sarah Roemer) sowie der frisch hinzugekommenen Stiefmutter Trish (Jennifer Beals). Auch sie werden Bekanntschaft mit dem Fluch machen. Wie und warum, erfahrt Ihr aber erst im Finale von Der Fluch – The Grudge 2.

Alle paar Jahre entwickelt Hollywood einen neuen Horrorhype, der die Massen ins Kino strömen lässt. Waren es zuletzt die amerikanischen Poltergeistgeschichten aus dem The Conjuring – Universum, zitterten und ekelten sich die Leute davor beim Besuch der Saw– und Hostel-Filme. In den späten Neunzigern war es das Slasherrevival und dazwischen fielen die unheimlichen, japanischen Geisterkinder über die Lichtspielhäuser her. Doch so schnell diese Welle auch über das westliche Publikum hereinbrach, so schnell ebbte sie wieder ab. So konnte Der Fluch – The Grudge 2 zwar noch Gewinn an der Kinokasse erzielen, seine weitere drei Jahre später entstandene Fortsetzung hingegen wurde lediglich kostengünstig in Bulgarien runtergekurbelt und danach im Heimkinomarkt verramscht. Der Fluch – The Grudge 3 ist allerdings in der vorliegenden Mediabookvariante nicht enthalten, weswegen ich nicht weiter darauf eingehen werde.

Der Fluch – The Grudge 2 spielt weiter gekonnt auf der Klaviatur des „weißgeschminkte, schwarzhaarige Gruselfrauen und -kinder knarzen unheimlich auf der Tonspur“-Schreckens. Wirklich viel Neues weiss man uns aber nicht mehr zu erzählen. Das Mysterium, wieso, weshalb, warum wurde ja bereits im Vorgänger ausführlich erklärt. Nun heißt es „höher, schneller, weiter“, was bedeutet, dass die Anzahl der Opfer diesmal hochgestuft wurde und die Horrorwesen häufiger auftauchen. Hierdurch bekommen aber eigentlich wichtige Figuren, wie die von Aubrey oder auch Allison, viel zu wenig Screentime verpasst. Ihre Charaktere bleiben leider, entgegen dem von Karen im Vorgängerfilm, allesamt Randfiguren, über die wir zu wenig erfahren. Somit funktioniert dieses Sequel nicht auf erzählerischer-, sondern lediglich auf der Gruselebene. Diese Momente zünden dafür aber ganz gut.

Wie schon beim Vorgängerfilm, so verwendete Justbridge Entertainment auch hier ein rein deutsches Bildmaster. Hier wie da kann sich die Bildqualität (1,85:1 / 1080p) sehen lassen. Der Ton (Deutsch und Englisch in DTS-HD Audio Master 5.1) überzeugt ebenfalls. Im Bonusbereich befinden sich vier Featurettes, sowie gut 12 Minuten an Deleted Scenes. Im Booklet von Christoph N. Kellerbach finden sich, sowohl zum Vorgänger, als auch zu diesem Film, interessante Fakten.

Insgesamt ein weiteres, gelungenes Mediabook aus dem Hause Justbridge Entertainment. Freunde von japanischen Horrorfilmen sollten zugreifen.

Rezension Der Fluch – The Grudge

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