Jetzt gibt´s Scharfes aus Russland, denn CAPELIGHT PICTURES präsentiert uns einen brandneuen Erotikthriller mit dramatischem Einschlag aus dem Land, in dem Milch und Gaspipelines fließen. Dort verbringen ein paar schöne, reiche Menschen ihre Zeit in der Idylle eines Landhauses am See. Doch idyllisch ist lediglich die Location, denn zwischen den Protagonisten knistert und brodelt es gewaltig. Ob mich der Film heiß gemacht oder kalt gelassen hat, könnt Ihr nun nachlesen.

Originaltitel: Sovri Mne Pravdu

Regie: Olga Akatieva

Darsteller: Darya Melnikova, Elizaveta Kononova, Pavel Priluchnyy, Evgeniy Romantsov

Artikel von Christian Jürs

Ein junger Mann und seine attraktive Freundin ziehen sich zur Erholung über das Wochenende zurück in ein einsam gelegenes Landhaus am See. Dieses hat sie, gemeinsam mit ihrer jüngeren Schwester, von ihren dahingeschiedenen Eltern geerbt. Es soll ein Wochenende voller Rotwein, Romantik und Ruhe werden. Doch es kommt alles anders, als erhofft.

Zunächst macht der Mann seiner Herzensdame einen Heiratsantrag, obwohl die Beiden erst seit kurzer Zeit zusammen sind. Doch er ist sich sicher, in ihr die Frau fürs Leben gefunden zu haben. Ihre ablehnende Haltung und das Aussparen einer Antwort, sprechen aber eine andere Sprache. Es sind erste Regenwolken im Paradies, doch der Himmel verdunkelt sich noch weiter. Denn urplötzlich taucht die jüngere Schwester im Landhaus auf und beabsichtigt, sehr zum Missfallen ihrer Schwester, zu bleiben. Schnell wird offenkundig, dass die beiden Damen sich spinnefeind sind. Als die jüngere Schwester Avancen ihrem potentiell-zukünftigen Schwager gegenüber macht, steht dieser zwischen den Stühlen. Gerade, als die Lage zu eskalieren droht, betritt eine weitere Person die Bildfläche. Es ist der Ex-Freund der „beinahe“-Verlobten, den diese einst, ohne Angabe von Gründen, eiskalt abserviert hat. Sein Auftreten ist provokant, ruppig und insbesondere seiner Ex-Freundin gegenüber aufdringlich. Welche Geheimnisse werden an diesem Wochenende gelüftet und hat die Liebe des Liebespärchens überhaupt noch eine Chance?

Emotional unterkühlt, jedoch optisch sehr ansprechend, entfaltet sich nach und nach eine Geschichte aus Lügen und Betrug, bei der lange Zeit nicht klar wird, wer hier welches Spiel spielt. Verführung – Spiel mit dem Feuer ist nicht einfach ein Erotikfilm von der Stange, dass war auch der, ebenfalls bei Capelight Pictures vor zwei Jahren erschienene Verlangen – Die Begierden einer Frau nicht, der mir sehr gut gefiel. Auch dieses mal weiss der Film, dank seiner interessanten Figuren und gut verpackten Geheimnisse, zu fesseln. Sex gibt es aber nur recht wenig zu bestaunen und wenn, dann auch nicht allzu explizit. Eine Brust hier, ein nackter Hintern dort, nichts, was Mutti die Schamesröte ins Gesicht pinseln würde. Doch der Film braucht auch nicht mehr davon, was gut ist, denn wenn man Sex sehen möchte, kann man auch auf einen Porno zurückgreifen. Es stehen stattdessen die (namenlosen) Figuren und Geheimnisse im Vordergrund – und das ist gut so, wie Klaus Wowereit einst sagte. Ein wahres Meisterwerk verbirgt sich hier allerdings auch nicht. Verführung – Spiel mit dem Feuer ist ein Film, der sein Pulver nach der ersten Sichtung verschossen haben dürfte, denn wenn man weiss, warum und wie der Hase läuft, ist die Luft raus. Immerhin, für einen gelungenen Abend auf der Couch bei einem Glas Rotwein taugt der Film allemal.

Mir lag zur Rezension die Blu-ray-Variante vor, die durch gute Bild- und Tonqualität besticht. Die Synchro ist, wie von Capelight Pictures gewohnt, hochwertig. Als Bonus gibt es lediglich Trailer und das obligatorische Wendecover ohne FSK-Logo.

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