Herman Yau hat wieder zugeschlagen! Mit Shock Wave bewies Herman Yau sein versiertes HK-Action-Händchen und schickte Andy Lau als Bombenentschärfer in ein explosives Actionspektakel um eine terroristische Geiselnahme in einem der wichtigsten Verkehrstunnel Hong Kongs. Es gab zwar ein wild an den Haaren herbeigezogenes Drehbuch und allerlei bunten Spezialeinheiten-Klimbim, dafür aber eine straffe HK-Inszenierung mit guten Actioneinfällen und einem charismatischem Andy Lau. Das geht noch dicker, muss sich Yau gedacht haben, und packte den irrsinnigen Actionhammer aus. Digitaler Krawumms und handgemachte HK-Action der alten Schule gehen hier in eine launig-bombastische Fusion über, die einen das dusselige Drehbuch vergessen lässt. Andy Lau empfiehlt sich hier endgültig als Tom Cruise und dank KOCH FILMS gibt es den Actionknaller nun auch auf dem heimischen Markt.

Originaltitel: Shock Wave 2

Regie: Herman Yau

Darsteller: Andy Lau, Lau Ching Wan (Sean Lau), Ni Ni, Philip Keung, Tse Kwan Ho, Ron Ng, Kenny Wong

Artikel von Kai Kinnert

Nach einer verunglückten Bombenentschärfung quittiert Polizist Poon (Andy Lau) den Dienst. Drei Jahre später wird er selbst verdächtigt, für eine Reihe von Bombenattentaten verantwortlich zu sein. Poon ergreift die Flucht vor den ehemaligen Kollegen in einem Wettlauf gegen die Zeit – und die eigentlichen Drahtzieher, die Hongkong in Schutt und Asche legen wollen.

Schalten Sie den Verstand aus, stellen bitte den eiskalten Drink bereit, lehnen Sie sich zurück, der Ton Ihres Soundsystems muss Saft haben – und starten dann entspannt den Film. Versuchen Sie nicht dem Inhalt zu folgen – lassen Sie es einfach geschehen. Herman Yau besann sich für diesen Film endgültig auf seine legendäre Regie-Erfahrung, die seit über 30 Jahren ein Begründer und kreativer Eckpfeiler des mannigfaltigen Hong-Kong-Kinos ist. Ihm zur Seite stehen die Schauspiel-Legenden Andy Lau und Lau Ching Wan (Sean Lau), die ebenfalls das HK-Kino prägten und nebenbei auch noch gute Schauspieler sind. Die beiden Hauptdarsteller sind dankenswerter Weise auch hier in bester Spiellaune und wissen wie der Hammer zu kreisen hat.

Der Streifen beginnt mit der Explosion des Flughafens von Hong Kong. CGI-Effekte sind ein wichtiger Bestandsteil dieses filmischen Knallbonbons – und die Rechnung geht voll auf. Kleinere Schwächen werden die digitalen Effekte des Films zwar in jeder Szene begleiten, doch Herman Yau schaltet auf Durchzug und lässt nicht locker. Die Action ist von der ersten Minute an straff gesetzt und schert sich einen Lurch um Logik, es ist die Shock Wave, die hier Motivation für alles ist. Mit einem Atompilz verabschiedet sich die Infrastruktur ins Jenseits und das ist wirklich mal hübsch gemacht. Doch soweit soll es nicht kommen, der Flughafen darf nicht explodieren, und so setzt der Streifen nach einer knalligen Eröffnung neu an und demonstriert uns das coole Actionleben eines Bombenentschärfer-Kommandos.

Auch hier Rummst es anfangs ständig, bis Andy Lau sein Bein verliert und wütend wird. Er darf seinen Job nicht mehr ausüben und muss seit dem eine Beinprothese tragen. Der CGI-Trick mit dem Bein ist gut und Andy Lau wechselt drei Jahre später zu den Bösen über. Er legt eine fette Bombe in einem Hotel und verliert nach einer langen Actionsequenz sein Gedächtnis. Plötzlich ist unklar, was Andy Lau eigentlich antreibt – und ob er die große Katastrophe verhindern kann. Falls das sein Plan ist. Denn es gibt eine Terrororganisation, die den Flughafen von Hong Kong per Express U-Bahn mit einer kleinen Atombombe in die Luft jagen will.

Sein alter Freund Lau Ching Wan wird nun zu seinem Feind. Tragische Freundschaften und die Liebe zu einer Frau flankierten schon immer das HK-Kino, so auch hier. Doch all´ das ist nur der hingehämmerte Rahmen für einen famosen Rundumschlag durch sämtliche Situationen des HK-Actionfilms. Es gibt Faustkämpfe, Shoot-Outs, dazu die berühmten Sprünge aus dem dritten Stock, außerdem von Brücken auf die Dächer der LKWs – mit Sturz in den nachfolgenden Verkehr, Schuldige und Unschuldige sterben blutig, es kreischt die U-Bahn, es detoniert gewaltig, man hängt am Hubschrauber, eine riesige Brücke wird gesprengt, eine Flutwelle trifft die Stadt, es platzen Fenster an den Hochhäusern und sogar ein echter Fallschirmsprung ist dabei. It´s an action movie!

City Under Fire ist bestes HK-Actionkino, das dank einer lässig hingeworfenen Inszenierung und seiner guten Besetzung einige Längen in der Story vergessen lässt. Herman Yau kombiniert gekonnt handgemachte Stunts mit digitalen Tricks und präsentiert die Action in angenehmer Breite. So mancher Stunt sieht gut aus, Härte und Detailreichtum stimmen, die Kamera ist Top. Hier zuckt das alte HK-Kino im Gewand neumodischer Sehgewohnheiten noch einmal gekonnt auf, der Streifen macht einfach Spaß. Nicht nur für Fans.

Das Bild der Blu-ray ist sauber, satt und klar, der Ton ebenso. Als Extras gibt es ein Making Of, das Musikvideo „Andy Lau & Ni Ni – Belive Me“ in Short und Extended, den Original Trailer 1 & 2, den Original Teaser 1 & 2, eine Bildergalerie und eine Trailershow. Erwähnenswert ist hier das Making Of, das eine Laufzeit von 39 Minuten hat und einiges vom Dreh der Actionszenen zeigt.

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