Der Weihnachtsmann hat die Schnauze voll! Früher war er mal Barbar im 12. Jahrhundert, ausgestattet mit Helm, Hammer und nacktem Oberkörper und er konnte drei Köpfe mit einem Hieb spalten! Doch dann wurde er zum Weihnachtsmann und musste fortan Geschenke austragen. Körperlich am Limit, hängt der Weihnachtsmann saufend in einer Bar und flucht über die Kinder. Weihnachten hat kein Sinn mehr! Überall Gier und verwöhnte Gören! Doch diese Nacht wird alles verändern, ein kleines Mädchen muss gerettet werden und der Weihnachtsmann wird wieder zu dem Krieger, der er einst war. UNIVERSAL PICTURES brachte den blutigen Weihnachtsfilm nun im Heimkino heraus.

Regie: Tommy Wirkola

Darsteller: David Harbour, John Leguizamo, Beverly D´Angelo, Leah Brady, Brendan Fletcher, Alex Hassell

Artikel von Kai Kinnert

Eigentlich will Santa Claus (David Harbour) nur die Geschenke bringen, aber als er auf eine Gruppe Söldner stößt, die auf einem Anwesen Geiseln genommen hat, war’s das mit Stille Nacht. Statt der Geschenke holt Santa den Hammer aus dem Sack. Denn an Heiligabend legt sich niemand ungestraft mit dem Weihnachtsmann an.

In der Tat, Violent Night ist ein waschechter Weihnachtsfilm. Unter der lustig-brutalen Action zuckert ein sanfter Kern, ohne den ein Film zur Weihnachtszeit einfach nicht auskommt. In den besinnlichsten Momenten des Films spricht der Weihnachtsmann über ein Kinder-Funkgerät mit einem kleinen Mädchen, das fest an ihn glaubt und seine Hilfe braucht, und auch später gibt es nur mit dem gemeinsamen Glauben an den Weihnachtsmann ein versöhnliches Ende.

Doch vorher erfährt Santa eine faustdicke Überraschung. Nach seinem Kneipenstopp schwingt sich der Weihnachtsmann zurück auf den Rentierschlitten und erhebt sich in den Nachthimmel. Das bekommt die staunende Wirtin mit, die ihm vom Dach der Kneipe aus hinterher sieht. Sie lächelt selig und freut sich, denn der Weihnachtsmann fliegt einen Bogen und kommt zurück, fliegt direkt über sie hinweg und kotzt sie voll. Ihm ist schlecht vom Saufen und so röhrt er einen fetten Schwall seines Mageninhalts im Vorbeiflug direkt ins Gesicht seines strahlenden Fans. Na dann: Frohes Fest!

Danach geht es nicht nicht unbedingt besser gelaunt weiter. Er landet in verschiedenen Wohnzimmern und hinterlässt seine Spuren. Er krümelt herum, schüttet die Geschenke irgendwo hin, stößt Sachen um und spuckt Milch in Vasen. Schlecht wird ihm auch noch. Die Tour führt ihn dann auf das Anwesen einer reichen Familie, die gerade von einer Söldner-Einheit überfallen wird. 300 Millionen Dollar sind im Spiel, da lohnt sich schon ein gewisser Aufwand. Der Weihnachtsmann bekommt vom Gemetzel am Sicherheitspersonal der Familie nichts mit.

Als das Haus der Familie nach dem Blutbad durchsucht wird, stößt ein Söldner auf den überraschten Weihnachtsmann und schon gibt es auf die Mütze. Plötzlich muss Santa um sein Leben kämpfen! Doch das ist ein Problem, denn sein letzter Kampf liegt Jahrhunderte zurück. Es bedarf gegen den ersten Gegner also einiger Anstrengung, doch Santa beweist Nehmerqualitäten, in ihm wird der Ehrgeiz geweckt, der Bärtige hat es drauf. Allerdings schießt der Söldner während des Fights mit seiner Maschinenpistole durchs Dach des Anwesens, was die Rentiere mit dem Schlitten flüchten lässt. Und ohne Rentierschlitten ist Santa aufgeschmissen. Also beschließt er Trudy zu helfen, einem kleinen Mädchen, das völlig unschuldig in den Überfall geraten ist und mit ihrer beknackten Familie um ihr Leben fürchten muss.

Es entwickelt sich ein Stirb Langsam-Setting, in dem Santa ordentlich auf die Fresse bekommt. Allerdings steht er immer wieder auf und so langsam wird er wütend. „Mit mir legst du dich besser nicht an!“. Die kleine Trudy hält dabei vom Dachboden aus mit dem Funkgerät Kontakt zu Santa, was später zwar zu dem besinnlichen Moment führen wird, allerdings auch zu der lustigen Nummer mit den Bowlingkugeln und einem großen Zimmermannsnagel.

Am Ende ist es dann soweit: Santa bekommt seinen Hammer. Der alte Krieger ist zurück und schwingt gekonnt und brachial das Eisen; er hämmert sich blutig bis zum Endgegner vor, der allerdings eine harte Nuss ist. Die Nummer wird nicht einfach werden, doch Santa kennt einen Trick, der schon früh im Film vorbereitet wird. Stichwort: Kamin.

Violent Night macht Laune. Es ist zwar ein Film mit typischer Hollywood-Weihnachtsbotschaft, aber dank David Harbour und John Leguizamo eine rund besetzte Action-Combo, die mit gut inszenierten Fights und einigem Splatter aufwarten kann. Die Nummer hat Witz und Härte, sogar eine Zuckerstange spielt dabei eine unangenehme Rolle. Dank der Action und seiner Besetzung umschifft der Streifen mit einigem Witz seine wenigen Hänger. Violent Night kann man sich auch zu Ostern ansehen.

Das Bild der vorliegenden Blu-ray ist sauber, satt und klar, der Ton ebenso.. Als Extras gibt es Unveröffentlichte und erweiterte Szenen, Wenn der Weihnachtsmann wütend wird, Die Helfer des Weihnachtsmanns: Das Making-Of von Oh Du Tödliche, Gnadenlose Weihnachtszeit, Laute Nacht, Brutale Nacht und den Filmkommentar mit Regisseur Tommy Wirkola, Produzent Guy Danella, Autor Pat Casey und Autor Josh Miller.

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