Das Halloweenfest steht vor der Tür und Ihr seid noch auf der Suche nach dem richtigen Film, den Ihr mit Eurem wenig horrorfilmbegeisterten Partner (oder Partnerin) schauen könnt, ohne dass diese(r) sich zu Tode langweilt oder entsetzt und angeekelt den Raum verlässt? Dann hält STUDIOCANAL den passenden Streifen für Euch im aktuellen Veröffentlichungsprogramm parat. Aus der Feder von Altmeister Stephen King entstammen drei Kurzgeschichten, die hier zu einer Anthologie zusammengefügt wurden, die größtenteils mehr in Richtung Thriller tendiert, nicht allzu blutig daherkommt und außerdem mit einem namhaften, talentierten Cast punkten kann. Ach ja, schärfer als die Krallen der titelgebenden Katze ist nur noch die Bildqualität dieser 4K-remasterten Version.

Alternativtitel: Stephen King´s Katzenauge

Originaltitel: Cat’s Eye

Regie: Lewis Teague

Darsteller: Drew Barrymore, James Woods, Robert Hays, Alan King, Kenneth McMillan

Artikel von Christian Jürs

Ich wünsch‘ mir ’ne kleine Miezekatze
Für mein Wochenendhaus
Der schenk‘ ich eine Luftmatratze
Und eine Spielzeugmaus

(Wum´s Gesang)

Auch die kleine Amanda (Drew Barrymore) hätte gerne ein kleines Kätzchen, doch plagen sie derzeit größere Sorgen. Aus Verzweiflung bittet sie einen herumstreunenden Straßentiger um Hilfe, indem sie ihm in einer Schaufensterpuppe eines Bekleidungsgeschäfts erscheint. Klingt seltsam, war sogar ursprünglich noch eigenartiger, denn der Großteil dieses skurrilen Openers fiel der Schere zum Opfer. In diesem soll besagter Kater anfangs bei einer glücklichen Familie leben. Doch, so besagt es eine alte Legende, sind Katzen das Werkzeug der Hexen und rauben in deren Auftrag nachts, wenn alles schläft, Kindern den Atem. Doch unser vierbeiniges Bindeglied zwischen den drei einzelnen Geschichten, wird auf frischer Tat ertappt und mit Pistolenschüssen aus dem Haus gejagt.

Produzent Dino De Laurentiis empfand diese Geschichte als lachhaft und ließ den Opener weitestgehend entfernen. Die merkwürdige Erscheinung in der Schaufensterpuppe blieb aber enthalten, obwohl sie ebenso hanebüchen wirkt. Da aber irgendwie die drei folgenden Geschichten zusammengehalten werden mussten, blieb diese Sequenz erhalten. Ebenso wie ein paar spaßige Anspielungen auf andere Stephen King Verfilmungen, die Regisseur Lewis Teague in diese ersten Minuten eingebaut hat. So trifft der Streuner auf den verlotterten Cujo (dessen Verfilmung ebenfalls von Lewis Teague stammt) und wird beinahe von einem roten Plymouth Fury überfahren, deren Heckaufkleber folgende Worte beinhaltet: Watch out for me – I am pure Evil – I am Christine.

Dann aber wird die Miezekatze eingefangen und in das dubiose Institut von Dr. Vinny Donatti (Alan King) verfrachtet, welches den Namen Quitters Inc. trägt und Rauchern hilft, von ihrer Last freizukommen. Und damit herzlich Willkommen zu Geschichte Numero Uno, in der der liebevolle Familienvater Dick Morrison (James Woods) eben jenes Institut aufsucht, um seine Nikotinsucht abzulegen. Eine Entscheidung, die er bitter bereut, denn bei Quitters Inc. geht man mit Einschüchterung gegen die Suchterscheinungen vor. Sollte Dick es also wagen, nochmal eine Zigarette zu rauchen, ergeht es seiner Frau Cindy (Mary D´Arcy) und danach seiner Tochter (ebenfalls Drew Barrymore – mit Perücke und dicker Brille) „schlecht“ – wenn man Folter und Vergewaltigung so nennen darf. Fortan fühlt sich Dick überall beschattet – selbst im eigenen Haus…

Am Ende kann unser Kater aus den Fängen von Dr. Donatti entkommen und führt seine Reise fort – direkt in die Hände des schwerreichen, alten Gangsterbosses Cressner (Kenneth McMillan). Der hat gerade ein Hühnchen zu rupfen mit dem erfolglosen Tennislehrer Johnny Norris (Robert Hays). Dieser stahl das Herz von Cressners Ehefrau, was diesen, verständlicherweise, auf die Palme bringt. Aus diesem Grund lässt er eine große Menge an Heroin in Norris Auto verstauen und droht, der Polizei einen Tipp zu geben, sollte sich der verliebte Tennislehrer nicht auf eine gefährliche Wette einlassen. Diese beinhaltet, dass der sportliche Johnny einmal das Gesims entlang der obersten Etage des Hochhauses umkreisen muss, in dem Cressner sein Nobelappartement besitzt. Schafft er dies, verschwinden die Drogen und Johnny kann mit 20.000 Dollar in der Tasche und Cressners Frau in den Sonnenuntergang verschwinden. Schafft er es nicht, geht es viele, viele Meter abwärts.

Diese ersten beiden Episoden bieten keinen echten Horror, sondern spannende Mainstream-Thriller-Kost, wobei die erste Story vom großartigen Schauspiel James Woods´ aufgewertet wird, während Nummer zwei mit schwindelerregenden Höhenangstmomenten punkten kann. Beide Filme basieren auf Kurzgeschichten aus Stephen Kings Sammelband Nachtschicht. Um auf Spielfilmlänge zu kommen, erdachte der Meister dann noch eine dritte Episode, eben jene, in der der Kater, fortan „General“ genannt, der kleinen Amanda zu Hilfe eilt. Die wird nachts von einem Kobold (Daniel Rodgers) heimgesucht, der sich ebenfalls vom Atem kleiner Kinder ernährt. Doch Amandas Mama (Candy Clark) ist gegen eine Katze im Haus, da diese ja Kindern den Atem rauben sollen. Uff!

Ich mache es kurz: Episode drei fällt qualitativ gehörig gegenüber den beiden Vorgängern ab. Der Kobold ist wenig bedrohlich und wirkt eher lachhaft, zumal die Greenscreen- oder Bluescreen-Aufnahmen mit dem Zwergen-Monster deutlich erkennbar sind. Gruselig ist hier leider nix, lediglich die kleine Drew Barrymore zieht den Karren noch aus dem Dreck. Somit haben wir unterm Strich zwei äußerst gelungene- und ein schwaches Finale. Insgesamt überwiegt aber auch heute noch der positive Eindruck.

Zur Rezension lag mir die neue 4K-remasterte Blu-ray in Rohlingform vor. Die Bildqualität des neuen Masters ist sensationell gut, der Ton (Deutsch, Englisch und Französisch wahlweise in DTS-HD Master Audio 5.1 oder 2.0 Stereo) klingt ebenfalls sehr gut. Als Bonus gibt es einen Audiokommentar und ein Interview mit Lewis Teague, ein Making of und den Kinotrailer. Dem Steelbook liegt außerdem ein 32-seitiges Booklet bei.

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