Eigentlich wurde Regisseur Gareth Evans engagiert, um eine Dokumentation über die asiatische Kampfsportart Silat zu filmen. Doch ein Kämpfer namens Iko Uwais beeindruckte ihn so nachhaltig, dass er diesen stattdessen für die Hauptrolle seines ersten Actionfilms Merantau verpflichtete. Im Anschluss wollten beide einen weiteren Handkantenkracher drehen, der im Gefängnis spielen sollte. Da das zur Verfügung stehende Budget aber nicht ausreichte, schrieb Evans stattdessen ein Skript über eine Polizeieinheit, die ein fünfzehnstöckiges Hochhaus voller Gangster einzunehmen versucht. Was daraus wurde, ist Filmgeschichte – dieser Filmgeschichte widmete PLAION PICTURES nun eine würdige Ultimate Edition, die wir Euch einmal vorstellen wollen.

Alternativtitel: The Raid: Redemption

Originaltitel: Serbuan maut

Drehbuch und Regie: Gareth Evans

Darsteller: Iko Uwais, Yayan Ruhian, Joe Taslim, Pierre Gruno, Ray Sahetapy, Donny Alamsyah

Artikel von Christian Jürs

Während meiner Jugend war ich tief beeindruckt von den Stunts und Kampfchoreografien, die Jackie Chan in Krachern wie Police Story zum Besten gab. Wenige Jahre später beeindruckten mich Cynthia Khan und Donnie Yen in Red Force nachhaltig mit ihren waghalsigen Actioneinlagen. Ein paar Jahre später dann brachte mich Tony Jaa in Ong Bak und Revenge of the Warrior zum Staunen. Den absoluten Kampfsport-Overkill bot aber Iko Uwais in The Raid, in dem er sich durch Horden von Fieslingen boxte, sprang und kickte. Doch diese Ehre gebührt ihm nicht allein, denn die mitstreitenden Stuntleute und Kampfsportler boten ebenso grandiose Leistungen.

Während daheim seine hochschwangere Frau auf ihn wartet, macht sich Rama (Iko Uwais) auf, an einem gefährlichen Polizeieinsatz teilzunehmen. Eine aus vielen unerfahrenen Kollegen bestehende Einheit soll ein Hochhaus einnehmen, welches unter der Kontrolle des brutalen Unterweltbosses Tama (Ray Sahetapy) steht. Was keiner von ihnen ahnt, ist, dass der korrupte Lieutenant Wahyu (Pierre Gruno) den Einsatz ohne Wissen seiner Vorgesetzten in die Wege brachte, um seinen Kopf selbst aus der Schlinge zu ziehen. Auch Einsatzleiter Sergeant Jaka (Joe Taslim) ist ahnungslos und so laufen die blauäugigen Polizisten mitten hinein in eine tödliche Falle.

Denn kaum, als sie im Gebäude angekommen sind, schlägt einer der Bewohner Alarm, wodurch Tama gewarnt ist und umgehend alle Bewohner, vor allem aber auch seine Privatarmee, auf die Polizeieinheit ansetzt. Schnell ist ein Großteil der Einheit eliminiert. Nur Rama, seine Vorgesetzten und ein weiterer, verletzter Kollege konnten der ersten Angriffswelle an, mit Maschinengewehren um sich schießenden, Kriminellen lebend entkommen. Eine Option wäre die Flucht, doch Rama denkt gar nicht daran, seinen Auftrag fallenzulassen, zumal er noch einen persönlichen Grund hat, weswegen er sich für den Einsatz gemeldet hat.

Regisseur und Drehbuchautor Gareth Evans machte, als er die Finanzierung seines geplanten Films Berandal nicht zustande bekam, aus der Not eine Tugend und erzählte einfach die weniger komplexe Vorgeschichte, die zu weiten Teilen nur aus Action besteht. The Raid wurde von Martial Arts-Fans begeistert aufgenommen und mauserte sich zu einem kleinen Kult-Hit, durch den Evans und Uwais schließlich das Geld zusammenbekamen, um ihre eigentliche Vision zu verwirklichen: The Raid 2.

Hier aber geht es natürlich um Teil 1 und der ließ mich, bei erneuter Sichtung, immer noch staunend zurück. Erstmals habe ich die Unrated Fassung gesehen, die an zwei Stellen härter daherkommt als die Kinofassung, was anhand der Fülle an Gewaltszenen jedoch wenig Unterschied macht. Einen gewaltigen Unterschied hingegen macht das neue Bildmaster, welches nicht nur gestochen scharf ist, sondern auch mit einer anderen Farbgebung und dadurch deutlich heller daherkommt. So hat der Blaufilter Platz gemacht für lebensechte Farben, was mir deutlich besser gefiel. Natürlich in Dolby Vision & Dolby Atmos in den Originalfassungen.

Mir lag zur Sichtung lediglich der 4K-UHD-Presserohling vor. Trotzdem möchte ich Euch natürlich nicht das umfangreiche Bonusmaterial vorenthalten. Dieses besteht aus einer Soundtrack-CD von Mike Shinoda (Linkin Park), einem 124-seitigen Comic zum Film (deutsch), einem 20-seitigen Booklet von Martin Beck, 6 Sammler-Artcards, einem doppelseitig bedrucktem Kinoposter, sowie diversen Featurettes, Trailern, Bildergalerien und mehr auf den Discs.

Eine tolle Edition zu einem grandiosen Actionfilm, der dank beeindruckender Choreographien und einer guten Kameraarbeit vollends überzeugt. Jetzt fehlt noch eine Ultimate Edition zur Fortsetzung – Plaion Pictures, bitte übernehmen sie.

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