Nicht nur im Black Hill Release von „Waxwork“ wird zurück in die Zeit gereist. Auch unser Autor Christian hat sich auf eine nostalgische Reise in seine Jugend begeben, und verrät euch ob „Waxwork“, nach HD-Frischzellenkur und Herunterstufung auf eine FSK 16 Freigabe, immer noch ein Film für das jährliche „Hurenween“… sorry, „Halloween“ Fest ist.

Originaltitel: Waxwork

Regie: Anthony Hickox

Darsteller: Zach Galligan, Deborah Foreman, David Warner, Patrick Macnee

Artikel von Christian Jürs

China (Michelle Johnson) und Sarah (Deborah Foreman) erhalten von einem seltsamen Fremden (David Warner) eine Einladung zu einer mitternachtlichen Führung durch sein Wachsfigurenkabinett. Freunde sind auch herzlich willkommen. Einer dieser Freunde ist Chinas Ex-Freund Mark (Zach Galligan), der immer noch nicht über die Trennung der beiden hinweg ist. Nachdem die Gruppe von zwei ziemlich eigenartigen Butlern in Empfang genommen wurde, öffnet sich wie von Geisterhand die Tür zum Ausstellungsraum. Dort stehen so ziemlich alle bekannten klassischen Monster aus. Einige von ihnen haben bereits Opfer vor sich liegen, doch sechs Ausstellungsstücke suchen noch nach Opfern. Und so geraten die Teenager, jeder für sich, in eine der ausgestellten Parallelwelten und fallen nach und nach den Kreaturen zum Opfer. Einzig Mark und Sarah können entkommen. Sie eilen zur einzigen Person die ihnen helfen kann; dem kampferprobten Sir Wilfred (Patrick Macnee). Gemeinsam versuchen sie die bevorstehende Wiederbelebung der Höllenmonster zu verhindern…

„Reise zurück in der Zeit“, wie der Film mit der seltsamen Grammatik einst hieß, ist einer DER Videothekenklassiker für Horrorfans meiner Generation (40 plus). Damals von der FSK zerpflückt und von Vestron Video in einer Rumpffassung mit lachhafter 18er Freigabe veröffentlicht, bekommen wir heute, Black Hill/Koch Media sei Dank, diesen Film und seinen Nachfolger ungekürzt mit blauem 16er Flatschen und Wendecover angeboten.

Regie führte hier erstmals Anthony Hickox, der uns in den Folgejahren noch diverse qualitativ unterschiedliche Filme aus den Bereichen Action und Horror servieren sollte. Sein Vater Douglas erlangte Ruhm als Regisseur des Genreklassikers „Theater des Grauens“.

Auch bei den Darstellern griff man tief in die Genrekiste. David Warner („Flucht in die Zukunft“), Patrick Macnee („Mit Schirm, Charme und Melone“), Zack Galligan („Gremlins – Kleine Monster“), Deborah Foreman („Die Horror Party“), John Rhys-Davies („Jäger des verlorenen Schatzes“),… Die Liste ist endlos lang.

Der Film bietet neben den tollen, handgemachten Effekten von Bob Keen noch liebevolle Gruselsettings, die, da so manche Wand anscheinend aus Styropor gebaut wurden, kräftig wackeln. Zur Ablenkung zittern die Wachsfiguren ein wenig. Wusste gar nicht, dass die das können.

Die Musik von Roger Bellon klingt leider wenig stimmig. Man hat das Gefühl einer CD mit Kaufhausmusik zu lauschen. Manchmal beschlich mich das Gefühl gleich würde Dracula zu „The Girl from Ipanema“ tanzen. Stimmungskiller dieser Soundtrack.

Der Ton der vorliegenden Black Hill-BluRay ist glasklar und liegt in Audio 2.0 und 5.1 vor (deutsch und englisch). Selbiges gilt für das Bild, welches gestochen scharf ist, dabei jedoch etwas wackelt, was jedoch dem alten Master geschuldet ist.

Ansonsten gibt’s noch den englischen Trailer und eine Bildergalerie, die jedoch nur aus Standbildern besteht. Interessant sind jedoch das Making-Of von damals, welches von Patrick Macnee eingeleitet wird und das neu produzierte Interview mit Anthony Hickox, welches von Uwe Huber eingeleitet wird.

„Reise zurück in meine Jugend“ könnte ich den Film auch untertiteln. Hier werden sich die Geister scheiden. Wer mit „Waxwork“ aufgewachsen ist wird ihn sicherlich immer noch mögen und ins Regal stellen wollen. Fans moderner Horrorfilme wird dieser Gruselstreifen wie aus der Mottenkiste gekramt vorkommen. Die Herunterstufung von „Waxwork“ auf FSK 16 ist nachvollziehbar. Ich hatte erneut meine Freude an dem Film. Aber ich bin auch mit ihm aufgewachsen.

Trailer:

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