Deutschland – 04.01.2018. Laut Medienberichten soll es an diesem Tag zu einer Schwemme an Scheißdreck in den Verkaufsregalen bundesweiter Handelsketten kommen. Bitte kaufen sie NICHT – ich wiederhole – kaufen sie NICHT den Film, der mit einem netten Cover und dem reißerischen Titel „Human Meat“ versucht, dem geneigten Zuschauer einen guten Film vorzugaukeln!

Originaltitel: Pretty Dead

Regie: Benjamin Wilkins

Darsteller: Carly Oates, Ryan Shogren, Quantae Love

Artikel von Victor Grytzka

Regina und ihr Freund Ryan feiern eine Party mit ein paar Freunden. Nachdem dann ordentlich gekokst wurde, bricht Regina kotzend auf der Toilette zusammen und muss reanimiert werden. Schon bald darauf entwickelt sie einen unstillbaren Hunger auf rohes Fleisch, vorzugsweise Menschenfleisch. Was passiert mit ihr und was löst es aus? Und hat sie tatsächlich 4 Menschen ums Eck gebracht? Vielleicht ergeben die gefundenen Videoaufzeichnungen einen Sinn…

„Oh fuck, Regina, du hast mir in die fuck Titte gebissen!“ – So nimmt das Unheil seinen Lauf. Auf diesem Niveau bewegen sich übrigens die meisten Dialoge in „Human Meat“. Warum gibt es so viele beschissene „Found Footage“ Filme? Weil sie NICHTS kosten, weil sie NICHTS komplexes in ihren Drehbüchern brauchen und weil die Schauspieler NICHTS können müssen. Diese 3 Punkte treffen im hier vorliegen Beispiel mal wieder vorzüglich aufeinander.

„Billig runtergekurbelt“ – Das trifft es. Nichts gegen digital geschossene Filme, nichts gegen Wackelkamera. Das gehört bei Genrefilmen aus diesem Bereich ja irgendwie dazu. Zumindest hätte man aber ein wenig mehr als 50 Tacken investieren können, denn alles was wir hier sehen erinnert doch an diese „superbillig“ China-Full-HD Camcorder. Zudem fragt man sich, aus welchem Grund hier überhaupt gefilmt wird. Die Antwort ist recht simpel – weil wegen isso.

Der Optik nach ist diese Pflaume in einem einzigen Haus gedreht worden. Mal gibt es einen grünen Raum mit einem Sofa, dann eine typisch amerikanische Küche, dann ein Schlafzimmer. Zwischendurch wird Regina von einem Arzt ausgefragt. Ein leerer Raum mit 3 Stühlen ist ja jetzt auch nicht kostenintensiv. Dort erzählt sie von ihrer „erschreckenden“ Verwandlung, der unbändigen Lust auf rohes Fleisch und… ZZZZzzzzZZZZzzz…

Sorry, ihr seid ja immer noch da. Ich hatte ja irgendwo noch die Hoffnung, man bekäme hier und da zumindest eine nette Splatterei geboten. Nüscht – jaaaaar nüscht! Alles passiert außer Sichtweite der Kamera, und wir bekommen ein mies getrickstes Endergebnis geboten. Da habe ich schon Vierjährige an Halloween gesehen, die sich mit ihren Filzstiften ein gruseligeres Make up verpasst haben.

Dann geht es also weiter… blablabla… Hunger…Fleisch…Angriff…es tut mir leid…was ist bloß mit mir los…Ich bring mich jetzt um….hilft ja nix. Wow, 77 Minuten können einem doch wie 3 Stunden vorkommen! Das einzig positive Gefühl stellt sich ein, wenn der Rotz dann endlich vorbei ist. Es gibt doch schon einige sehenswerte Vertreter des Genres, insbesondere im low-budget Bereich. „Human Meat“ gehört definitiv NICHT dazu! Ich empfehle, die DVD / BluRay als Spiegel zum Koksen zu benutzen. Zu mehr taugt sie nicht, und nüchtern ist dieser Schund sowieso nicht zu ertragen. Dabei hätte die Geschichte irgendwo noch Potenzial gehabt, hätte man sie denn spannend gestaltet. Ein Beispiel: Regina besorgt sich ihren Fleischnachschub im Krankenhaus. Macht Sinn, da sie ja dort arbeitet. Und was sehen wir? Das Bild einer Security Cam und Regina, die mit Müllsäcken herum hantiert – spooky!

Ebenso „schmucklos“ kommt die Scheibe an sich daher. Bild- und Ton sind immerhin okay, die Synchro nur so la la. Tiberius, erklärt mir doch mal warum ihr solche Filme einkauft? Ab und zu sind da doch ganz gute Streifen bei euch dabei – aber sowas? Wie ist das denn in eurem Portfolio gelandet?

Fazit:

[Insert random fart noise here]

Trailer:

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