L’amour! Die Liebe und Südfrankreich! Das Genre der luftig-leichten Filmkomödie ist fester Bestandteil des französischen Kinos und so erwischt es hier die Lehrerin Antoinette, die schwerst in den Vater einer ihrer Schülerinnen verliebt ist. Als der wegen eines spontanen Familienurlaubs in den Cevennen die gemeinsamen Ferientage absagen muss, brennen bei Antoinette die Sicherungen durch und sie bucht spontan eine Trekking-Tour mit einem Esel, nur um in der Nähe ihres Liebhabers sein zu können. Doch so einfach gestaltet sich ihre Wanderung nicht, denn der Esel hat seinen eigenen Kopf und von ihrem Geliebten ist weit und breit keine Spur. Doch der Esel erweist sich als guter Zuhörer und so wandert Antoinette einer neuen Sichtweise des Herzens entgegen. CAPELIGHT PICTURES brachte die filmische Frühlingsbrise nun frisch und luftig in die heimischen Wohnzimmer.

Originaltitel: Antoinette dans les Cévennes

Regie: Caroline Vignal

Darsteller: Laure Calamy, Benjamin Lavernhe, Olivia Côte, Marc Fraize, Jean-Peree Martins

Artikel von Kai Kinnert

Die ambitionierte Lehrerin Antoinette (Laure Calamy) freut sich auf den seit langem geplanten Urlaub mit ihrem heimlichen Geliebten Vladimir (Benjamin Lavernhe) – dem attraktiven, aber verheirateten Vater einer ihrer Schülerinnen. Doch ihr Traum von ungestörter Zeit zu zweit zerschlägt sich, als Vladimirs Frau ebenfalls einen Wanderurlaub mit der ganzen Familie plant. Kurzerhand beschließt Antoinette, ihrem Liebhaber in den Süden Frankreichs nachzureisen. Vor Ort leiht sie sich für ihre Trekkingtour einen Esel, der sich als denkbar störrischer Begleiter, aber auch als ziemlich geduldiger Zuhörer erweist. Auf einsamen Trampelpfaden durch die malerische Natur sammelt Antoinette erfrischend neue Erkenntnisse über das Leben und die Liebe – bis sie plötzlich auf Vladimir samt Familie stößt.

Die Liebe hat sie voll erwischt, Antoinette ist völlig aufgelöst und schlüpft während des Unterrichts ihrer Grundschulklasse in ein Abendkleid. Es ist Schulfest, der letzte Tag vor den Sommerferien und die Klasse wird gleich vor den Eltern singen. Der Angebetete steht im Publikum und ist der Vater einer der Schülerinnen im Chor, der nun von Sehnsucht und Liebe, heiß wie Fieber, singt. Das Lied wurde von Antoinette geschrieben und sie benutzt nun ihre Schulklasse zum lautstarken Vortragen ihrer Liebeserklärung an Vladimir. Mit Inbrunst begleitet  Antoinette die Klasse am Synthesizer und schaut mit großen Augen und schwer beherrscht zu Vladimir, der die Nummer lächelnd erträgt. Doch ihre Freude auf den Geliebten schlägt schnell in Enttäuschung um, denn Vladimir muss die heimlichen Urlaubstage mit Antoinette absagen, seine Frau hat einen Familienurlaub gebucht. Kein Problem, denkt sich Antoinette und bucht, ohne Wissen Vladimirs, die gleiche Trekkingtour, samt Esel, hinterher. Das führt, nach dem charmant-peinlichen Beginn mit dem Schulchor, dann auch gleich zur nächsten Peinlichkeit Antoinettes: Das Essen mit den anderen Wanderern am langen Tisch – klassisch französisch eben.

Der Film beginnt leicht und charmant, denn Laure Calamy schafft es, ihre Rolle im Griff zu halten und Antoinette nicht zu sehr dem Strudel der Liebeshormone auszuliefern. Die Inszenierung ist unaufgeregt und es baut sich eine luftige und sommerliche Atmosphäre auf, der man gerne folgen möchte. Die Story ist vorhersehbar, nichts Neues auf Wanderwegen also, aber dennoch gibt es in diesem Film ein paar Momente, die ihn zu einem netten Feel-Good-Movie machen.

Natürlich ist da der Esel Patrick. Er hat seinen eigenen Kopf und bewegt sich gerne mal nicht mehr von der Stelle. Doch Patrick ist ein guter Zuhörer und so findet Antoinette in einer schönen Szene heraus, dass Patrick immer dann brav mitgeht, wenn man ihm etwas Echtes zu erzählen hat. Die Szenen mit dem Esel sind ganz hübsch, Patrick ist ein sympathischer Hauptdarsteller und fängt so die Wanderung gelungen auf. Die Szene, in der Antoinette ihr Herz bei Patrick ausschüttet, ist überraschend gut gelungen und auch das märchenhafte Erwachen Antoinettes im Wald ist ein passender Einfall. Patrick gehört dann auch der beste Gag des Films, es ist ein herzerfrischendes Esel blöken zur rechten Zeit und ziemlich lustig. So ist es dann auch kein Wunder, dass der Esel am Ende dann auch für ein angenehm rühriges Finale sorgt.

Die Landschaft der Cevennes ist sehr schön, die sommerliche Luft legt sich schon beim Zuschauen um einen, und Laure Calamy und der Esel machen einen guten Job. Die gesamte Stimmung des Films ist angenehm leicht, alles ist und bleibt harmlos und kann so die ganze Familie unterhalten. Etwas zu leicht könnte man auch sagen, denn die Story ist vorhersehbar, die Inszenierung ohne Ecken und Kanten und somit frei von Überraschungen. Genau der richtige Film für einen milden Frühlingsabend, dazu etwas Wein und Käse…das kann ja auch mal ganz schön sein.

Das Bild der vorliegenden Blu-ray ist gut und klar, der Ton ebenso. Als Extras gibt es ein kurzes Making Of und einen Trailer.

Trailer:

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